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Australische Insel Tasmanien :Keine Rettung für 150 gestrandete Schwertwale
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Im australischen Tasmanien sind etwa 150 Kleine Schwertwale gestrandet. Alle Versuche, die Tiere zu retten, schlugen fehl. Die noch überlebenden Tiere sollen eingeschläfert werden.
Experten haben sich vergeblich bemüht, die mehr als 150 gestrandeten Kleinen Schwertwalen in Tasmanien zu retten und sie zurück ins Wasser zu ziehen. Veterinäre und andere Helfer hielten sich am Mittwoch in der Nähe von Arthur River an der Nordwestküste der australischen Insel auf. Dort waren am Dienstag 157 Tiere entdeckt worden.
Die ungünstigen Wetter- und Meeresbedingungen, die eine Rettung am Mittwoch verhindert hätten, dürften noch tagelang anhalten, berichtete die Beauftragte Shelley Graham. Auch wegen der unzugänglichen Lage des Strandes war es aber fast unmöglich, die nötige Spezialausrüstung rechtzeitig herbeizuschaffen, wie die Behörden betonten.
Helfer hatten noch versucht, die Schwertwale zu retten.
Quelle: AFP
Überlebende Schwertwale werden eingeschläfert
Der Meeresbiologe Kris Carlyon sagte, die überlebenden Tiere würden eingeschläfert.
Je länger diese Tiere draußen gestrandet sind, desto länger leiden sie.
Kris Carlyon, Meeresbiologe
"Alle alternativen Optionen sind nicht erfolgreich gewesen." Nach Ministeriumsangaben gab es am Mittwochmorgen (Ortszeit) noch 136 lebende Exemplare am Strand, doch innerhalb weniger Stunden reduzierte sich die Zahl auf 90. Es handele sich um die erste Strandung dieser Spezies in Tasmanien seit 50 Jahren, sagte Brendon Clark vom Tasmania Parks and Wildlife Service (PWS).
Immer wieder stranden Meeressäuger
Kleine Schwertwale gehören zur Familie der Delfine. Gestrandete Jungtiere hatten ein Gewicht von 500 Kilogramm, die ausgewachsenen Exemplare waren mehr als drei Tonnen schwer. Sie erreichen eine Länge von durchschnittlich sechs Metern und sind damit eine der größten Delfinarten der Welt. Sie ähneln den Großen Schwertwalen oder Killerwalen (Orcas), sind aber einfarbig schwarz.
Warum Meeressäuger stranden, ist bis heute rätselhaft. Eine Theorie besagt, dass sich kranke oder verletzte Tiere verirren und die anderen ihnen im Rudel folgen. Wissenschaftler halten es auch für möglich, dass Wale durch akustische Umweltverschmutzung, etwa Sonargeräte von Schiffen, die Orientierung verlieren.
Auch könnten sie bei der Jagd in flache Küstengewässer geraten, aus denen sie sich nicht mehr befreien können. Gerade in Australien, aber auch in Neuseeland kommt es immer wieder zu Massenstrandungen, oft handelt es sich dabei um Grindwale.
Quelle: dpa, AP
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