"Luna-25": Russische Sonde in Richtung Mond gestartet

    Erstmals seit fast 50 Jahren:Russland wieder auf dem Weg zum Mond

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    Zum ersten Mal seit 1976 ist eine russische Rakete zu einer Mondmission aufgebrochen. Die Raumsonde "Luna-25" soll unter anderem ermitteln, wie groß der Wasser-Anteil im Boden ist.

    Russland hat mit dem Start seiner Raumsonde "Luna-25" erstmals seit fast 50 Jahren wieder eine Mondmission gestartet. Der Raumapparat zur Erforschung des Mondes soll noch in diesem Monat am Südpol landen und unter anderem nach Wasser suchen.

    Flug dauert rund viereinhalb Tage

    Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Sonde an Bord hob wie angekündigt vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion um 9.10 Uhr Ortszeit (1.10 Uhr MESZ) ab, wie bei einer Live-Übertragung der Weltraumbehörde Roskosmos am Freitag zu sehen war. Die Sonde trat plangemäß nach wenigen Minuten in den Kosmos ein. Roskosmos-Chef Juri Borissow macht deutlich:

    Der Start ist gelungen.

    Juri Borissow, Roskosmos

    Die Reisezeit zum Erdtrabanten in rund 384.000 Kilometer Entfernung beträgt demnach viereinhalb Tage. Er hoffe auf eine weiche Landung auf dem Mond am 21. August, weil zunächst in der Umlaufbahn nach einer idealen Stelle zum Aufsetzen gesucht werde. Alles laufe reibungslos, sagte Borissow.
    Die europäische Raumfahrt arbeitet mit der Nasa derweil ebenfalls an einer Mondmission:

    Mondstation bis 2040 geplant

    Wegen technischer Probleme war diese erste Mission seit 1976 mehrfach verschoben worden. "Luna-25" ist Teil des russischen Mondprogramms. Das sieht vor, bis 2040 auch eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten.
    Roskosmos knüpft damit an sein sowjetisches "Luna"-Programm an, das 1959 begonnen hatte. Dabei hatten Raumsonden auch Mondgestein mit zur Erde gebracht.

    Luna-25-Mission vor dem Start
    :Russlands Mondlandung im Alleingang

    Zum ersten Mal seit fast 50 Jahren soll mit Luna-25 eine russische Sonde auf dem Mond landen. Das klingt fast nach altem Raumfahrt-Alltag. Allerdings sind die Probleme groß.
    von Mark Hugo
    Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Raumsonde "Luna-25"

    Mission wurde mehrfach verschoben

    Eigentlich sollte die neue Sonde schon lange unterwegs sein. Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden.
    Laut Roskosmos soll der 1.800 Kilogramm schwere Raumapparat "Luna-25" dabei helfen, eine Technologie für eine weiche Landung zu entwickeln. Dazu habe die Sonde die Aufgabe, Bodenproben vom Mond einzusammeln und zu analysieren, hieß es.

    Sonde soll Wasseranteil im Mond-Boden bestimmen

    Ermitteln soll die russische Sonde vor allem auch den Anteil von Wasser im Boden. Die Raumforscher erwarten laut Roskosmos, dass der Wasseranteil im Lockermaterial verschwindend gering ist, weil bei Sonnenlicht und hohen Temperaturen alles verdunstet.
    Unter dieser Decke des abgelagerten Materials (Regolith) gebe es aber einen Dauerfrostboden. Die Wissenschaftler rechnen demnach damit, dort und auch in dauerhaft schattigen Regionen gefrorenes Wasser zu finden. "Luna-25" soll ebenfalls Bodenproben einsammeln - und kann dafür bis zu 40 Zentimeter in die Tiefe vordringen.
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    Ursprünglich hatte Roskosmos mit der Europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Invasion in die Ukraine vor mehr als 17 Monaten beendete Esa die Zusammenarbeit mit Moskau.
    Kremlchef Wladimir Putin, der den Krieg begonnen hatte, will mit dem jetzigen Start der Mondmission auch zeigen, dass das Land trotz der Sanktionen des Westens wegen des Krieges weiter in der Lage ist, seine wissenschaftlichen Projekte durchzuziehen.
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