Rammstein: Plattenfirma Universal setzt Zusammenarbeit aus
Universal distanziert sich:Label setzt Zusammenarbeit mit Rammstein aus
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Die Plattenfirma, die die Marketing- und Promo-Aktivitäten von Rammstein verantwortet, setzt die Zusammenarbeit mit der Band aus. Grund seien die Vorwürfe gegen Till Lindemann.
Plattenfirma Universal geht auf Distanz zu Rammstein und Frontmann Till Lindemann (Symbolbild)
Quelle: Imago
Mehrere Frauen werfen Rammstein-Frontmann Till Lindemann schwere sexuelle Gewalt vor. Am Mittwoch leitete die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen den 60-jährigen Sänger ein. Die Plattenfirma der Rockband distanziert sich nun von dem Musiker.
"Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben", heißt es in einem Statement der Universal Music Group Deutschland, das ZDFheute vorliegt.
Universal nicht für Rammstein-Konzerte verantwortlich
Man sei davon überzeugt, dass eine "vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss". Weiter heißt es:
Direkte Auswirkungen auf kommende Konzerte hat die Entscheidung wohl nicht, da sich die Plattenfirma nicht für das Live- und Merchandise-Geschäft von Rammstein verantwortlich zeigt. Laut eigenen Angaben umfassen die Geschäftsbeziehungen lediglich das "Recorded-Music- und Publishing-Business".
Geschäftspartner gehen auf Distanz
Seit dem Bekanntwerden der Vorwürfe haben sich mehrere Geschäftspartner von Lindemann und der Musikgruppe distanziert. Gedichtsbände des Frontmanns, die im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen sind, sollen vom Markt genommen werden. Die Drogeriekette Rossmann hat Parfums mit Rammstein-Branding vom Markt genommen.
Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten.
Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.
Lindemann weist Vorwürfe zurück
Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn am vergangenen Donnerstag zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er anwaltlich vertreten, wie die Berliner Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz am 8. Juni bekannt gaben. In einer Mitteilung heißt es:
"[Es] wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können."