Gitarrist der Rolling Stones: Keith Richards wird 80
Gitarrist der Rolling Stones :Rocklegende Keith Richards wird 80 Jahre alt
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Sein Lebenslauf ist ebenso zerfurcht von Drogen und Exzessen, wie sein Gesicht von Falten. Kaum jemand hätte von Keith Richards erwartet, dass er alt wird. Doch nun ist er 80.
Auf kaum einen lebenden Musiker trifft die Bezeichnung Rocklegende so sehr zu wie auf Keith Richards. Sein faltiges Gesicht und seine rauchige Stimme zeugen von der jahrzehntelangen Karriere im Musikgeschäft.
Sein Leben ist Gegenstand unzähliger Mythen. Der Gitarrist der Rolling Stones gilt als die Personifizierung des Rock 'n' Roll.
Wenn man ihn darauf anspricht, gibt sich Richards allerdings bescheiden. "Keine einzelne Person kann diese Position ausfüllen", sagt er 2022 im dpa-Interview. "Ich finde es umwerfend, dass die Menschen meine Arbeit akzeptieren. Ich bin manchmal richtig überwältigt." Dann lacht er. "Aber ich will ihnen auch nicht widersprechen."
Rolling Stones eine der langlebigsten Bands der Musikgeschichte
Am heutigen Montag wird Keith Richards 80 Jahre alt und hat allen Grund zum Feiern. Denn im hohen Alter zementiert der unverwüstliche Musiker weiter seinen Legendenstatus.
Als die Rolling Stones am 12. Juli 1962 im Londoner Marquee Club ihren ersten Auftritt absolvierten, konnte noch niemand vorhersehen, dass die fünf nervösen jungen Männer in dunklen Anzügen zu einer der berühmtesten, erfolgreichsten und langlebigsten Bands der Musikgeschichte avancieren würden.
Mehr als 60 Jahre später sind von der damaligen Besetzung nur noch Keith Richards und Mick Jagger übrig. Ronnie Wood stieß erst in den 70er Jahren zu den Stones.
Schüchterner Richards vom Erfolg überrollt
Einzelkind "Keef" wurde am 18. Dezember 1943 in Dartford in der Grafschaft Kent geboren. Die Leidenschaft für die Musik erbte er von seinem Großvater mütterlicherseits, dem Jazz-Musiker Gus Dupree.
In der Schule war Richards heutiger kongenialer Partner Mick Jagger einer seiner Mitschüler. Erst eine spätere Zufallsbegegnung machte sie zu Freunden, die bald darauf Bandkollegen wurden. "Er war fürchterlich schüchtern", erinnert sich Jagger in der Doku-Reihe "My Life As A Rolling Stone".
Entsprechend wurde Richards vom riesigen Erfolg der Stones vollkommen überwältigt, obwohl er als Kind davon geträumt hatte, ein Rockstar zu werden. An den Verlust der Privatsphäre musste sich der Musiker erstmal gewöhnen. Es hätte ihm vollkommen gereicht, einfach nur anonym Musik aufzunehmen.
"Aber das war natürlich nicht möglich", sagt Richards. "Man muss rausgehen und sich präsentieren. Das habe ich gelernt, und es hat mir sehr gefallen. Aber ich glaube, mein Zufluchtsort war Heroin, es waren Drogen."
Drogen ad acta gelegt
Erst als er 1977 in Kanada wegen Heroinbesitzes verhaftet wurde und eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren drohte, kam ihm die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen konnte - allerdings nicht etwa wegen seiner eigenen Gesundheit. "In Kanada wurde mir bewusst, dass ich die Band in Gefahr brachte", erzählt er. Sein Gedanke:
Im Vergleich zu früher lebt Richards mittlerweile einigermaßen gesund. "Ich habe 2019 aufgehört zu rauchen und seitdem keine Zigarette angefasst", sagte er dem "Telegraph".
Heroin habe ich 1978 aufgegeben, Kokain 2006. Aber ich gönne mir immer noch gern gelegentlich einen Drink. Abgesehen davon versuche ich es zu genießen, nüchtern zu sein. Das ist eine einzigartige Erfahrung für mich.
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Auch als Sänger talentiert
Weil er als Gitarrist eine Ikone ist, wird gelegentlich übersehen, dass er auch ein genialer Songwriter ist. Mit Mick Jagger schuf er unzählige Rockklassiker wie "Gimme Shelter", "Jumpin' Jack Flash" oder "Start Me Up", die man sofort erkennt.
Drei Soloalben hat er mit seiner Begleitband X-Pensive Winos aufgenommen, auf denen er den Leadgesang übernimmt. Als Schuljunge sang er im Chor und trat sogar einmal in der Westminster Abbey vor Königin Elizabeth II. auf. Bei den Stones hingegen steht er nur gelegentlich am Mikrofon.
Die Frage, ob die aktuelle LP die letzte und die kommende Tournee der Abschied von der Bühne sind, wird seit Jahrzehnten gestellt. "Natürlich wird es zu Ende gehen - irgendwann", sagte Keith Richards kürzlich dem Radiosender BBC 4.