Tödlicher Schuss am Filmset: Alec Baldwin droht neue Anklage

    Tödlicher Schuss am Filmset:Alec Baldwin droht neue Anklage

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    Dem US-Schauspieler Alec Baldwin droht eine erneute Anklage wegen des tödlichen Schusses am Filmset des Westerns "Rust". Die Staatsanwaltschaft prüft ein neues Gutachten.

    Alec Baldwin am 06.03.2023 in New York.
    Die Staatsanwaltschaft prüft ein neues Gutachten zum tödlichen Schuss aus Alec Baldwins Film-Waffe (Archivfoto).
    Quelle: dpa

    Die Staatsanwaltschaft prüft ein neues Gutachten zweier Schusswaffenexperten zum tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Filmset des Westerns "Rust". Im Raum steht dadurch auch eine Wiederaufnahme der Anklage gegen Hollywoodstar Alec Baldwin.
    Eine Mitteilung darüber, ob Baldwin doch angeklagt werde, stehe bevor, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag (Ortszeit) in einer E-Mail mit. Wann diese zu erwarten sei, teilte sie nicht mit. Baldwins Anwälte reagierten zunächst nicht.

    Schuss bei Drehprobe verletzte Kamerafrau tödlich

    Baldwin hatte im Oktober 2021 bei einer Drehprobe mit einer Waffe hantiert, als sich ein Schuss löste und die 42-jährige Kamerafrau tödlich verletzte.
    Baldwin beteuert, er habe nicht geahnt, dass eine scharfe Patrone in der Waffe war und auch nur den Hahn des Revolvers gespannt, nicht aber den Abzug betätigt. Die Requisitenpistole sei versehentlich losgegangen.
    Das Branchenmagazin "People" zitiert nun aus dem neuen Bericht: "Obwohl Alec Baldwin wiederholt bestreitet, den Abzug betätigt zu haben, musste der Abzug angesichts der hier berichteten Tests, Befunde und Beobachtungen ausreichend betätigt oder niedergedrückt werden, um den vollständig gespannten oder eingezogenen Hahn des Revolvers zu lösen:"
    Filmwaffenmeisterin Hannah Gutierrez Reed versicherte nach Angaben ihres Anwalts, sie habe die Waffe nicht mit scharfer Munition geladen.

    Anklage gegen Baldwin wegen fahrlässiger Tötung fallengelassen

    Baldwin und Gutierrez Reed wurden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Im April ließ die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen Baldwin fallen, weil die Waffe möglicherweise manipuliert gewesen sei oder versagt habe.
    Die Anklage gegen Gutierrez Reed wird weiter verfolgt. Ihr Prozess soll im Dezember beginnen.

    Neue Anklage, wenn Filmwaffe nicht defekt war

    Die Staatsanwaltschaft hat erklärt, die Anklage gegen Baldwin könne erneuert werden, falls die Filmwaffe nicht defekt war. Nachdem die Requisitenpistole bei Untersuchungen des FBI beschädigt worden war, ordnete die Staatsanwaltschaft ein zweites Gutachten an, das jetzt bekannt wurde und Baldwins Darstellung widerspricht.
    Den Verfassern zufolge muss der Abzug des Revolvers ausreichend gedrückt worden sein, um den Revolverhahn zu lösen und den Schuss losgehen zu lassen.
    Gutierrez Reeds Anwalt sagte, das neue Gutachten lege nahe, dass die Waffe vor dem tödlichen Schuss nicht verändert worden und sie nach dem Ersetzen defekter Teile abgefeuert worden sei, wie vorgesehen.
    Er beantragte, sicherzustellen, dass seine Mandantin nicht wegen Fahrlässigkeit verurteilt werden kann, falls jemand anderes wesentlich für den Verlauf des Zwischenfalls verantwortlich war.
    Quelle: AP, dpa

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