Anschlag auf islamische Partei:Pakistan: Mindestens 40 Tote nach Explosion
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In Pakistan hat eine Bombe mindestens 40 Menschen in den Tod gerissen. Die Krankenhäuser sind in Alarmbereitschaft. Retter befürchten viele weitere Opfer.
In Pakistan sind nach einer Bombenexplosion mindestens 40 Menschen gestorben. Mindestens 150 weitere Teilnehmer einer politischen Veranstaltung in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa seien verwundet worden, sagte ein Krankenhausarzt am Sonntag. Die Explosion ereignete sich während einer Veranstaltung der konservativ-islamischen Partei Jamiat Ulema-e Islam (JUI-F).
Hintergründe der Bombenexplosion unklar
Bilder im pakistanischen Fernsehen zeigten Bilder der Verwüstung: Leichen auf dem Boden, umgestürzte Stühle und blutüberströmte Opfer, die von Helfern in Sicherheit gebracht wurden. Hubschrauber sollten Verwundete im kritischen Zustand in Krankenhäuser der Provinzhauptstadt Peschwar fliegen.
Die Hintergründe der Bombenexplosion waren zunächst unklar. Die Sicherheitsbehörden vermuteten nach ersten Erkenntnissen jedoch einen Selbstmordanschlag, wie ein lokaler Polizeichef sagte. Bereits in der Vergangenheit war die Gruppe JUI-F Ziel von Anschlägen. Hunderte Menschen nahmen an der Versammlung teil.
Im Januar wurden bei einem Anschlag auf eine Moschee 89 Menschen getötet:
Premierminister: "Terroristen sind Feinde Pakistans"
Unter den Toten war auch ein lokaler Anführer der Partei, wie ein Sprecher sagte. Parteisprecher Hafiz Hamdullah sagte während einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Islamabad:
Premierminister Shehbaz Sharif drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. "Terroristen sind die Feinde Pakistans, und wir werden sie vernichten", sagte Sharif laut einer Mitteilung.
Wie der pakistanische TV-Sender Geo berichtete, wurde ein Kameramann des Senders schwer am Kopf verletzt. "Er wurde in einem äußerst kritischen Zustand in ein Krankenhaus in einer nahe gelegenen Stadt gebracht", teilte Geo mit.
Konflikt zwischen Taliban und Zentralregierung
Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu schweren Anschlägen in Pakistan. Einen wesentlichen Konflikt tragen die pakistanischen Taliban (TTP) mit der Zentralregierung in Islamabad aus. Diese unterscheiden sich in ihrer Organisation von den Taliban in Afghanistan.
Bemühungen über eine Waffenruhe waren in der jüngsten Vergangenheit gescheitert. Auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat viele Anschläge auf Zivilisten und Soldaten verübt.
Herbst 2023: Parlamentswahlen in Pakistan
Der Präsident der islamischen Gruppe, Maulana Fazalur Rehman, führt das Regierungsbündnis mehrerer kleiner Parteien an. Er gilt als Befürworter der Taliban-Herrschaft im Nachbarland Afghanistan.
Im Herbst 2023 stehen die nächsten Parlamentswahlen in der Atommacht Pakistan an. In der Vergangenheit verübten Terroristen rund um Wahlen schwere Anschläge auf politische Veranstaltungen.
Quelle: dpa