Binnen weniger Tage 200 Migranten an Bord geholt: Rettungsschiff "Humanity 1" (Archiv)
Quelle: Salvatore Cavalli/AP/dpa
Die Crew des deutschen Seenotrettungsschiffs "Humanity 1" hat im zentralen Mittelmeer fast 200
Migranten an Bord geholt. Wie der Berliner Verein SOS Humanity mitteilte, traf das Schiff am Vorabend und in der Nacht auf vier Boote in Seenot.
Die teils sehr geschwächten und verletzten Menschen, darunter Frauen und kleine Kinder, wurden aus ihren Booten gerettet. Die italienischen Behörden halfen bei der Koordination, zwei Menschen wurden von der Küstenwache an Bord geholt.
Lampedusa überfüllt - entfernte Häfen zugewiesen
Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff den Hafen von Ortona zu, um alle Geretteten an Land zu bringen. Der Ort an der mittelitalienischen Adriaküste ist mehr als 1.000 Kilometer entfernt von den Einsatzorten nahe der Mittelmeerinsel Lampedusa. Dort bekam die "Humanity 1" aber keine Erlaubnis einzulaufen. Auch der "Mare Go" der Initiative Zusammenland war zuvor ein weit entfernter Hafen zugewiesen worden, nachdem das Schiff am Donnerstag in Seenot geratene Migranten an Bord genommen hatte.
Erneut erlebt die süditalienischen Insel Lampedusa eine starke Flüchtlingswelle: Das Aufnahmelager von Lampedusa, für 250 Menschen geplant, ist aktuell hoffnungslos überfüllt.24.06.2021 | 2:12 min
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Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Eine staatliche getragene Seenotrettung gibt es nicht, private Seenotretter halten Ausschau nach in Not geratenen Schutzsuchenden. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind allein seit Beginn des Jahres fast 1.900 Menschen beim Versuch der Überfahrt gestorben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.
Quelle: dpa, epd, AFP