Mittelmeer: 200 Migranten aus Seenot gerettet

    Deutsche Hilfsorganisation:200 Migranten aus Seenot gerettet

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    Das Schiff einer deutschen Hilfsorganisation rettet im Mittelmeer binnen kurzer Zeit 200 Migranten. Das nahe aber überfüllte Lampedusa können die Helfer allerdings nicht anlaufen.

    Italien, Aci Reale: Das von der SOS Humanity, einer Organisation aus Deutschland, betriebene Rettungsschiff SOS Humanity 1 ist auf See vor der Küste zu sehen.
    Binnen weniger Tage 200 Migranten an Bord geholt: Rettungsschiff "Humanity 1" (Archiv)
    Quelle: Salvatore Cavalli/AP/dpa

    Die Crew des deutschen Seenotrettungsschiffs "Humanity 1" hat im zentralen Mittelmeer fast 200 Migranten an Bord geholt. Wie der Berliner Verein SOS Humanity mitteilte, traf das Schiff am Vorabend und in der Nacht auf vier Boote in Seenot.
    Die teils sehr geschwächten und verletzten Menschen, darunter Frauen und kleine Kinder, wurden aus ihren Booten gerettet. Die italienischen Behörden halfen bei der Koordination, zwei Menschen wurden von der Küstenwache an Bord geholt.

    Lampedusa überfüllt - entfernte Häfen zugewiesen

    Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff den Hafen von Ortona zu, um alle Geretteten an Land zu bringen. Der Ort an der mittelitalienischen Adriaküste ist mehr als 1.000 Kilometer entfernt von den Einsatzorten nahe der Mittelmeerinsel Lampedusa. Dort bekam die "Humanity 1" aber keine Erlaubnis einzulaufen. Auch der "Mare Go" der Initiative Zusammenland war zuvor ein weit entfernter Hafen zugewiesen worden, nachdem das Schiff am Donnerstag in Seenot geratene Migranten an Bord genommen hatte.
    Geflüchtete und Helfer auf einem Schiff
    Erneut erlebt die süditalienischen Insel Lampedusa eine starke Flüchtlingswelle: Das Aufnahmelager von Lampedusa, für 250 Menschen geplant, ist aktuell hoffnungslos überfüllt.24.06.2021 | 2:12 min
    In den vergangenen Tagen waren Tausende Migranten auf Booten in Lampedusa angekommen. Das Erstaufnahmelager der Insel ist überfüllt. Am Freitag wurden dort mehr als 3.250 Menschen gezählt, ausgelegt ist das Camp für 400.

    Rom mahnt EU-Solidarität an - Polen und Ungarn blocken

    Rom klagt seit langem darüber, dass Italien mit den vielen Mittelmeermigranten von Europa allein gelassen werde. Erst am Freitag war der EU-Gipfel ohne gemeinsame Linie bei der geplanten Asylreform zu Ende gegangen, Polen und Ungarn lehnen den vorgesehenen Verteil-Mechanismus für Schutzsuchende ab. Der Gesetzgebungsprozess dazu läuft per Mehrheitsentscheidung gleichwohl weiter.
    Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Eine staatliche getragene Seenotrettung gibt es nicht, private Seenotretter halten Ausschau nach in Not geratenen Schutzsuchenden. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind allein seit Beginn des Jahres fast 1.900 Menschen beim Versuch der Überfahrt gestorben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.
    Quelle: dpa, epd, AFP

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