Mallorca: Betreiber von eingestürzten Lokal festgenommen

    Ballermann auf Mallorca:Lokalbetreiber nach Einsturz festgenommen

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    Der Betreiber des eingestürzten Lokals auf Mallorca ist festgenommen worden. Ihm wird unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen. Bei dem Unglück waren vier Menschen gestorben.

    Feuerwehrleute arbeiten nach dem Einsturz am Gebäude des Medusa Beach Club.
    Medusa Beach Club: Beim Einsturz des Restaurants kamen vier Menschen ums Leben, darunter zwei Deutsche.
    Quelle: dpa

    Gut einen Monat nach dem Tod von zwei deutschen Urlauberinnen und zwei weiteren Menschen beim Einsturz eines Restaurants am Ballerman auf Mallorca hat die Polizei den Lokalbetreiber festgenommen.
    Dem Mann werde grob fahrlässige Tötung in vier Fällen sowie grob fahrlässige schwere Körperverletzung in sechs Fällen zur Last gelegt, teilte die spanische Nationalpolizei in Palma mit. Er soll dem Ermittlungsrichter in Palma vorgeführt werden.

    Balkonterasse wohl illegal

    Bei dem Unglück waren auf der Mittelmeerinsel eine 31-Jährige und eine 20-Jährige aus Deutschland sowie eine Spanierin (23) und ein Senegalese (44) ums Leben gekommen. Außerdem hatte es zahlreiche Verletzte gegeben.
    Eingestürztes Restaurant auf Mallorca.
    Am Ballermann auf Mallorca stürzte im Mai der erste Stock eines voll besetzten Restaurants ein. 24.05.2024 | 1:36 min
    Dem Verdächtigen, einem Unternehmer mit österreichischem Pass, der auf der Urlaubsinsel nicht unbekannt ist, droht eine mehrjährige Haftstrafe. Bei den Ermittlungen sei unter anderem festgestellt worden, dass das Lokal keine Betriebslizenz für die eingestürzte Balkonterrasse hatte, hieß es in der Polizeimitteilung.
    Eine zu große Belastung dieser illegal gebauten und als nicht begehbar eingestuften Struktur habe zum Einsturz geführt. Zudem habe für Umbauarbeiten im ersten Stock ebenfalls keine Erlaubnis vorgelegen. Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Einsturz Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben.

    Polizei will strenger kontrollieren

    Wie sehr das Unglück die Playa de Palma und deren Bewohner erschütterte, zeigt die Reaktion von Raúl Pursnami, der ein Modegeschäft neben dem eingestürzten Gebäude betreibt.

    Wir sind hier alle schockiert. Ich kann nicht sprechen, sie waren meine Nachbarn. (...) Das ist eine Schande, denn theoretisch muss jedes Jahr eine Inspektion durchgeführt werden.

    Raúl Pursnami, Inhaber von Modegeschäft

    Unter dem Eindruck des Unglücks - eine der schlimmsten Tragödien der vergangenen Jahre auf der Insel - hatte Bürgermeister Martínez angekündigt, im Sommer werde es unter anderem an der Playa de Palma sehr strenge Kontrollen geben. Inwieweit dieses Versprechen eingehalten wird, bleibt abzuwarten.
    Quelle: dpa

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