Literaturtipps:Was der Bücher-Herbst bringen wird
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Ein neuer Kehlmann, Juli Zeh für Kinder, schreibende Schauspieler: Der Bücher-Herbst dürfte nicht langweilig werden.
Der Lesesommer ist noch in vollem Gange - aber der Ausblick in den literarischen Herbst schürt schon die Vorfreude.
Quelle: dpa
In seinem ersten Roman seit sechs Jahren schreibt Daniel Kehlmann über einen Regisseur der Weimarer Republik. Juli Zeh setzt sich in einem Kinderbuch mit Gerechtigkeit auseinander. Und das literarische Debüt von Annie Ernaux kommt nach 49 Jahren endlich auf Deutsch heraus. Über diese und andere Literatur-Neuerscheinungen im zweiten Halbjahr.
Daniel Kehlmann schreibt wieder über historische Figur
In "Lichtspiel" widmet sich der in Berlin lebende Kehlmann wieder einer historischen Figur. Er erzählt vom Leben des Regisseurs Georg Wilhelm Pabst (1885-1967), einem der großen Filmemacher der Weimarer Republik, der später nicht mehr an seine frühen Erfolge anknüpfen konnte. Zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten gerät sein Leben aus den Fugen.
Von Schriftsteller Daniel Kehlmann malte der Meisterfälscher Beltracchi gleich zwei Porträts.13.01.2023 | 29:52 min
Daniel Kehlmann als Modell:
Terézia Mora über toxische Beziehungen
"Muna oder Die Hälfte des Lebens" der aus Ungarn stammenden Autorin Terézia Mora erzählt von einer komplizierten Liebesgeschichte, die von Abhängigkeiten und Formen der Gewalt geprägt ist. Im Fokus steht Muna, die als Schülerin Magnus kennenlernt, Französischlehrer und Fotograf. Sie verbringt eine Nacht mit ihm, doch mit dem Mauerfall verschwindet er. Jahre später begegnen sich die beiden wieder und werden ein Paar.
Schreibende Schauspieler: Oliver Masucci und Katja Riemann
Dass Schauspielerinnen und Schauspieler Bücher schreiben, kommt immer häufiger vor. In diesem Herbst debütiert Oliver Masucci ("Schachnovelle", "Dark") als Autor. Mit "Traumtänzer" hat der 54-Jährige seine Autobiografie geschrieben, wie der Bastei Lübbe Verlag informiert. Masucci erzähle "vom Aufwachsen eines Gastarbeiterkindes im Bonn der Sechzigerjahre, von der Liebe zum Film und Theater und vom Wunsch nach dem Gesehenwerden".
Für alle, die gerade im Sommerurlaub gerne lesen, hat Peter Twiehaus drei Romane ausgesucht, die eines verbindet: Sie spielen alle am Wasser.27.07.2023 | 3:39 min
Drei Buchtipps für den Sommer:
Die Schauspielerin Katja Riemann ist auch für ihr gesellschaftspolitisches Engagement bekannt. In "Zeit der Zäune" erzählt die 59-Jährige von Menschen und Orten, die sie im Rahmen dieser Tätigkeit kennengelernt hat. So geht es zum Beispiel um ihre Erfahrungen in Flüchtlingslagern auf Lesbos und in Jordanien, wie der Verlag S. Fischer schreibt.
Literaturnobelpreisträger Peter Handke und Annie Ernaux
Mit "Die leeren Schränke" erscheint Ende September das Debüt der französischen Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux erstmals auf Deutsch. Im Original wurde der Roman bereits 1974 veröffentlicht ("Les Armoires vides"). Wie in den Werken der 82-Jährigen üblich, ist das Buch autobiografisch geprägt. Es erzählt von einer aus dem Arbeitermilieu stammenden jungen Studentin, die eine Abtreibung erlebt und über ihre Kindheit und Jugend nachdenkt.
Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux hat gemeinsam mit ihrem Sohn David Ernaux-Briot eine sehr persönliche Doku über die Zeit von 1972 bis 1981 veröffentlicht.12.12.2022 | 4:30 min
Annie Ernaux über die "Super-8-Jahre":
Der österreichische Literaturnobelpreisträger Peter Handke erzählt in "Die Ballade des letzten Gastes" von einer Heimkehr. Es geht um den Protagonisten Gregor, der einen langen Weg zurücklegt und sich dabei erinnert. Als er "von einem anderen Erdteil" zu seiner Familie zurückkehrt, findet er vieles anders vor, als er es in Erinnerung hatte. "Auf seinem Weg zurück zur Familie, durch einstmals bekannte Landschaften hält der Erzähler immer wieder inne, Kindheitserlebnisse werden wachgerufen, innere Stimmen treten ins Zwiegespräch", schreibt der Suhrkamp Verlag über das neue Werk des 80-jährigen Autors.
Bestseller-Garanten Ferdinand von Schirach und Sebastian Fitzek
Ferdinand von Schirach wurde mit seinen Erzählbänden ("Verbrechen", "Schuld") international berühmt. Mit "Regen" bringt der 59-Jährige nun eine "persönliche Erzählung" in Form eines Theatermonologs heraus, so der Luchterhand Verlag: "Ein Mann kommt durchnässt aus dem Regen in eine Bar - auf die Bühne - und denkt über Verbrechen und Strafen nach (...)."
Sebastian Fitzek hat wieder einen Psychothriller geschrieben. In "Die Einladung" schickt der 51-Jährige seine Leserinnen und Leser "auf einen alptraumhaften Trip in die winterlichen Alpen", schreibt der Droemer Knaur Verlag. Hauptfigur ist Marla Lindberg, die für ein Klassentreffen in ein abgelegenes Berghotel reist. Dort erwartet sie aber etwas ganz anderes, als sie dachte.
Juli Zeh und Elke Heidenreich mit Kinderbüchern
Bestseller-Autorin Juli Zeh veröffentlich immer wieder auch Kinderbücher. Ihr neuestes hat die 49-Jährige zusammen mit der Juristin Elisa Hoven geschrieben. "Der war's" spielt an einer Schule und thematisiert das Gerechtigkeitsempfinden von Kindern. Eine Gruppe Schüler will herausfinden, wer einem beliebten Mädchen das Pausenbrot gestohlen hat. Sie haben schnell jemanden in Verdacht und inszenieren sogar ein Gerichtsverfahren.
Das literarische Quartett mit Juli Zeh:
Ein Kinderbuch bringt auch Elke Heidenreich heraus. "Frau Dr. Moormann & ich" erzählt davon, "wie eine Autorin, ein eigenwilliger Mops und eine Botanikerin Freundschaft schließen", schreibt der Hanser Verlag. Im Zentrum steht Frau Dr. Moormann, die an allem herummeckert und mit den Nachbarn Streit anfängt. Dann aber bringt ein Mops eine neue Seite von ihr zum Vorschein.
Quelle: dpa
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