Flucht aus Klinik in Straubing: Ein Straftäter gefasst

    Flucht aus geschlossener Klinik:Straubing: Einer von vier Straftätern gefasst

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    Sie brachten einen Klinikmitarbeiter in ihre Gewalt und drohten, ihn zu töten: Einer der vier aus dem Maßregelvollzug in Bayern geflohenen Straftäter ist gefasst.

    Polizeiabsperrung von geschlossener Klinik
    Im niederbayrischen Straubing sind vier junge Männer aus einer geschlossenen Klinik entkommen. Ein Mitarbeiter wurde attackiert und als Geisel genommen.19.08.2024 | 1:35 min
    Einer der aus einer geschlossenen Einrichtung in Straubing geflohenen Straftäter ist gefasst. Österreichische Einsatzkräfte nahmen den Mann in der Steiermark fest, wie die Polizei mitteilte. Der 28-Jährige war zusammen mit drei weiteren Straftätern am Samstag vergangener Woche aus dem Maßregelvollzug im Bezirkskrankenhaus geflohen.
    Die Suche nach den drei anderen Flüchtigen laufe weiter "auf Hochtouren". Nach Polizeiangaben werden täglich Hinweise aus der Bevölkerung über Bayern hinaus aufgenommen und überprüft.
    Gewarnt wird, sich den Flüchtigen zu nähern - stattdessen solle der Notruf 110 gewählt werden. Autofahrer sollten sicherheitshalber keine Anhalter mitnehmen. Die Polizei schätzt die Männer im Alter von 27 bis 31 Jahren als gefährlich ein.

    Tweet der Polizei Niederbayern

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    Klinik-Mitarbeiter bedroht und geflohen

    Sie waren unter anderem wegen Diebstahlsdelikten, Körperverletzung im Drogenmilieu und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt worden und in dem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Nach Angaben des Bezirks Niederbayern sei bei drei Patienten geplant gewesen, den Abbruch der Therapie anzuregen.
    Nach bisherigen Erkenntnissen griffen die vier Männer einen Mitarbeiter des Bezirkskrankenhauses an und bedrohten ihn mit einem spitzen Gegenstand. Sie drohten, ihn zu töten, sollten die vier hintereinander geschalteten Sicherheitstüren nicht geöffnet werden. Die Lage sei "akut lebensbedrohlich" gewesen, teilte der Bezirk Niederbayern mit. Daher sei die Pforte geöffnet worden. Die Männer ließen den Verletzten zurück und flohen zu Fuß.
    Einer der Männer habe kurz zuvor einen sogenannten Lockerungsmissbrauch begangen: Er sei von einem Freigang nicht zurückgekehrt und habe von der Polizei aufgegriffen und zurückgebracht werden müssen, erläuterte eine Sprecherin.

    Diskussion über schärfere Regeln

    Das Bezirkskrankenhaus Straubing ist eine Fachklinik für forensische Psychiatrie und Psychotherapie und im Regierungsbezirk Niederbayern für den Maßregelvollzug zuständig. Im Maßregelvollzug werden psychisch kranke und suchtkranke Straftäterinnen und Straftäter untergebracht.
    Chefarzt Joachim Nitschke sprach von einer "sehr sicheren Einrichtung". Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt komme es "zu sehr wenigen Lockerungsmissbräuchen". Er regte aber neue Regularien an, um bei einem empfohlenen Therapieabbruch seitens der Klinik Patienten früher in eine Justizvollzugsanstalt verlegen zu können.
    Auch Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) hatte gefordert, zu prüfen, "ob in bestimmten Fällen Therapieabbrüche und eine Überstellung in die Justizvollzugsanstalten schneller rechtssicher stattfinden können". Vom Maßregelvollzug dürfe keine Gefahr für die Bevölkerung und die Mitarbeiter der Kliniken ausgehen. Die Sicherheitskonzepte müssten bayernweit verschärft und verbessert werden.
    Die Opposition im Landtag mahnte, Scharfs Ankündigung dürfe nicht "in einem anlassbezogenen Aktionismus verpuffen".
    Quelle: dpa

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