Österreich: Ein Polizeiauto im Zoo von Salzburg.
Quelle: afp
Vor den Augen ihres Mannes ist eine Tierpflegerin aus Bayern im Salzburger Zoo von einem Nashorn getötet worden. Die 33-Jährige sei am Dienstagmorgen im Nashorngehege ihrer Arbeit nachgegangen, als plötzlich eines der Tiere auf sie losgegangen sei, teilte die österreichische Polizei mit.
Ihr ebenfalls als Pfleger arbeitender Ehemann habe noch versucht, das Nashorn zu vertreiben. Auch er sei angegriffen und seinerseits schwer verletzt worden.
Invasive Tier- und Pflanzenarten bedrohen weltweit die Biodiversität, auch in Deutschland. Mehr Infos.04.09.2023 | 1:58 min
Zoo-Direktorin: Auslöser für Attacke unbekannt
Die Tierpflegerin sollte nach Angaben des Zoos die Nashörner mit einem Insektenstift einschmieren, weil die Tiere sehr empfindlich auf Insektenstiche reagieren. Vermutlich bei dieser Arbeit habe das 30 Jahre alte Nashorn-Weibchen Jeti die Pflegerin aus noch unbekanntem Grund attackiert, sagte Zoo-Direktorin Sabine Grebner.
Ihr mit der Fütterung beschäftigter Kollege - zu dem die Polizei später erklärte, dass es sich um ihren Ehemann handelte - habe noch helfen und Jeti vertreiben wollen, führte Grebner aus. Dabei sei auch er von dem 1,8 Tonnen schweren Tier angegriffen worden. Die Tierpflegerin starb den Angaben zufolge noch im Zoo. Ihr Ehemann wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Die weltgrößte Nashornfarm mit etwa 2.000 Tieren hat einen neuen Besitzer: Die Naturschutzorganisation "African Parks" hat die Anlage nach eigenen Angaben gekauft.
Pflegerin für "extrem gutes Gespür für Tiere" bekannt
Warum es zu dem Angriff kam, blieb zunächst unklar. Die Pflegerin "war bei den Tieren sehr vorsichtig und bedacht und sie hatte ein extrem gutes Gespür für Tiere", betonte Grebner. Nashörner ihrerseits seien grundsätzlich sehr sanfte und schlaue Tiere, nur ihr Gewicht mache den Umgang mit ihnen schwierig.
Das Nashorn Jeti befindet sich den Angaben zufolge seit 2009 im Zoo Salzburg, sie kam aus einem Reservat in Afrika. Der Zoo blieb am Dienstag geschlossen.
Quelle: AFP