Häusliche Gewalt: Bedarf an Männerschutzeinrichtungen steigt

    Häusliche Gewalt bei Männern:Bedarf an Männerschutzeinrichtungen steigt

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    Beschimpfungen, Stalking, Streits: Die Hilfeanfragen in Männerschutzeinrichtungen ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Statistik.

    Symbolbild: Ein Mann sitzt mit gesenktem Kopf auf einer Bank.
    Die Fälle von häuslicher Gewalt gegen Männer haben einerStatistik zufolge 2022 zugenommen.
    Quelle: dpa

    Eine am Freitag in Berlin veröffentlichten Statistik der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BKFM) zeigt: Das Interesse an Schutzwohnungen für männliche Gewaltopfer, also das Gegenstück zum Frauenhaus, hat deutlich zugenommen.
    Demnach stieg 2022 die Anzahl der Hilfeanfragen in Männerschutzeinrichtungen um etwa zwei Drittel von 251 auf 421. Von den Hilfesuchenden konnten 99 in einer der bundesweit zwölf Schutzwohnungen untergebracht werden. Von diesen Betroffenen brachten neun Männer zusammen 13 Kinder mit in die Einrichtungen.
    Graphik zu häuslicher Gewalt
    Bundesinnenministerin Faeser und Familienministerin Paus haben heute den Lagebericht zur häuslichen Gewalt in Deutschland vorgestellt. Im letzten Jahr sind die gemeldeten Fälle im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen.11.07.2023 | 1:40 min

    Partnerinnen und Partner in den meisten Fällen verantwortlich

    Mit 97 Prozent berichteten fast alle der Männer den Angaben zufolge von psychischer Gewalt wie Beschimpfungen, Stalking, Streit oder Grenzüberschreitungen. Fast drei Viertel waren zudem betroffen von körperlicher Gewalt. Berichtet wurde auch von ökonomischer, sozialer und sexualisierter Gewalt.




    Partnerinnen oder Partner waren mit 45 Prozent in den meisten Fällen für die Gewalt verantwortlich. Als Täterinnen und Täter sind aber auch Elternteile (20 Prozent), Geschwister (6,1) oder Menschen aus der Nachbarschaft (5,2) aufgeführt.

    Fachleute gehen von hohem Dunkelfeld aus

    Das Netz der Männerschutzwohnungen sei noch sehr dünn, kritisierte die BFKM. Dadurch sei von einem großen Dunkelfeld auszugehen, weil Betroffene in ihrer Nähe keine Hilfe fänden. Die BFKM fordere einen Ausbau eines bundesweit flächendeckenden Hilfenetzes für von häuslicher Gewalt betroffene Männer.

    Gewalt gegen Männer im Kontext häuslicher Gewalt ist in unserer Gesellschaft ein Tabu, dem mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.

    Frank Schreinert, geschäftsführender Bildungsreferent der BFKM

    Es sei schlimm, als Mann betroffen zu sein, aber keine Schande, erklärte der geschäftsführende Bildungsreferent der BFKM, Frank Schreinert. Wer sich Hilfe hole, setze ein Zeichen, dass Männer nicht immer nur stark sein müssten, sondern auch verletzlich sein könnten.

    Hohe Dunkelziffer
    :Was tun gegen häusliche Gewalt?

    Die Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland nehmen zu. Was können Außenstehende tun und welche Möglichkeiten gibt es, sich und andere zu schützen?
    Symbolbild: Häusliche Gewalt
    FAQ
    Quelle: dpa, KNA, AFP

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