In Kino niedergeschossen:Krefeld: Verdächtiger war polizeibekannt
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Ein 38-Jähriger soll versucht haben, in einem Kinofoyer in Krefeld Feuer zu legen. Er wurde von der Polizei angeschossen und ist im Krankenhaus. Das Motiv ist noch unklar.
Ein 38-Jähriger soll drei Brände gelegt haben. Als er dann versuchte ein Feuer in einem Kinofoyer zu legen, schießt die Polizei auf den mutmaßlichen Brandstifter. 11.10.2024 | 1:58 min
Kurz nach Mitternacht wird es hell am Krefelder Hauptbahnhof. Die Spurensicherung hat am benachbarten Kino-Komplex das Flutlicht eingeschaltet. Beamte in weißen Schutzanzügen fotografieren blutige Kleidungsstücke und zertrümmerte Glasscheiben. Drinnen warten Kino-Mitarbeiter darauf, die Blutspuren entfernen zu dürfen.
Dort hat die Polizei etwa vier Stunden zuvor einen 38-jährigen Mann mit mindestens einem Schuss niedergestreckt - er kommt schwer verletzt in ein Krankenhaus. Zuvor waren in kurzer Abfolge Brände in der Krefelder Innenstadt gemeldet worden.
Daraufhin löste die Polizei Großalarm aus. Weitere Menschen wurden laut Polizei nicht verletzt.
Mann legt in seiner Dachgeschosswohnung Feuer
Durch die Innenstadt zieht sich eine Spur der Zerstörung. Den Ermittlungen zufolge hatte der 38 Jahre alte Krefelder mit iranischer Nationalität zunächst einen Minibus der ambulanten Caritas-Drogenhilfe angezündet.
Dann soll der Mann Feuer in seiner Dachgeschosswohnung gelegt und danach einen Brandsatz in das Gebäude der Arbeitsagentur geworfen haben.
Ein Polizist sichert den Bereich vor dem Mulitplex-Kino, an dem die Polizei den Verdächtigen niedergeschossen hat.
Quelle: dpa
Polizei: Motivlage noch unklar
Auf dem Weg in Richtung Hauptbahnhof soll der Verdächtige dann einen 16 Jahre alten Jugendlichen mit einem Messer bedroht haben. Schließlich soll der bereits polizeibekannte Mann im Foyer des Kinos neben dem Hauptbahnhof Flüssigkeit aus einem Benzinkanister verschüttet haben. Benzingeruch breitet sich aus.
Als er versucht habe Feuer zu legen, schießt ein Polizist und verletzt den Mann. Er kommt in ein Krankenhaus, ist laut Polizei aber nicht in Lebensgefahr. Die genaue Motivlage sei noch unklar, teilt die Polizei Essen mit.
Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Flüchtlingsministeriums ist der Iraner erstmals 2002 nach Deutschland eingereist und besitzt eine Duldung.
Verdächtiger wohl psychisch auffällig
"Wenn einer in einem Kino mit 150 Leuten Benzin vergießt und versucht, einen Brand zu legen, ist das versuchter Mord", sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Neuss bei Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Mensch aufgefallen ist. Er ist mehrfach aufgefallen - als jemand, der Ärger macht.
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Herbert Reul, NRW-Innenminister
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" erfuhr, hatte das Landgericht den Iraner im Juli 2010 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Liste der damit geahndeten Verbrechen ist lang: gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Vergewaltigung, Bedrohung und Sachbeschädigung.
Wie die Zeitung weiter berichtete, nutzte der psychisch auffällige Iraner diverse falsche Namen. Am 8. Oktober habe er einen Sachbearbeiter des Krefelder Ausländeramts bedroht, der ihm nur eine weitere Aufenthaltserlaubnis unter seinem richtigen Namen ausstellen wollte.
Am Donnerstag habe die Polizei den Mann sehr schnell aus dem Verkehr ziehen können, sagte Reul. "Das wäre echt dramatisch geworden." Für eine abschließende Einschätzung sei es noch zu früh. "Aber nach jetzigem Stand sieht es danach aus, dass es ein Mensch ist, der psychische Probleme hatte."
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