Kolumbien: Escobars Nilpferde gefährden Menschen und Tiere
Gefahr für Mensch und Tier:Escobars Nilpferde werden sterilisiert
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Der Drogenboss Escobar hat sie einst illegal nach Kolumbien geholt. Jetzt bedrohen die Nilpferde Menschen und Tiere. Nun wurde ihn der Kampf angesagt.
Bringen Kolumbiens Ökosystem aus dem Gleichgewicht: Die Nachkommen von Pablo Escobars Nilpferden
Quelle: dpa
In Kolumbien hat die Regierung angesichts der ungebremsten Ausbreitung der Flusspferde des Drogenbarons Pablo Escobar angekündigt, die Tiere sterilisieren zu lassen.
Nilpferde bedrohen als invasive Art das Ökosystem
Auch die Umsiedlung der Tiere und die ethische Euthanasie - also das Einschläfern - würden in Betracht gezogen. Seit der Aufnahme der Flusspferde in die Liste der invasiven Arten des Landes im März 2022 soll die unkontrollierte Vermehrung bekämpft werden.
Er trägt den Namen des grausamsten Drogenbosses der Welt: Sebastián Marroquín, geboren als Juan Pablo Escobar, tritt nach dem Tod seines Vaters ein schweres Erbe an.
29.09.2023 | 43:47 min
Der Drogenbaron Escobar brachte einst vier afrikanische Flusspferde auf seinen Wohnsitz Hacienda Nápoles - aktuell sollen mehr als 160 Exemplare im Flusssystem des Rio Magdalena leben. Sie zerstören Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Anwohner in Gefahr.
Tiere könnten an Sterilisation sterben
Bei der Sterilisation handelt es sich um ein "komplexes und kostspieliges Verfahren", teilte das Ministerium mit. "Es besteht das Risiko, dass die Tiere sterben, dass sie allergisch auf die Narkose reagieren oder dass das menschliche Team vor Ort gefährdet wird."
Die Sterilisation eines Tiers kostet demnach durchschnittlich 40 Millionen Pesos (rund 9.000 Euro) und soll ab nächster Woche beginnen. Bis zum Jahresende will die Regierung so 20 Tiere sterilisieren - danach sollen es pro Jahr 40 werden.
Nilpferde machen sich breit
Nilpferde haben in Kolumbien keine natürlichen Feinde und wurden zur invasiven Art erklärt. Wissenschaftler warnen, dass die Fäkalien der massigen Paarhufer die Wasserqualität der Flüsse negativ beeinflussen können. Zudem schränkten die Tiere den Lebensraum einheimischer Seekühe und Wasserschweine ein. Das ist auch mit Blick auf den Klimawandel gefährlich.
Die Flusspferde leben über ein großes Gebiet verstreut, sie verhalten sich territorial und sind oft aggressiv. Die Einwohner der Stadt Puerto Triunfo etwa haben sich bereits daran gewöhnt, dass mitunter Flusspferde im Ort umherstreifen.
Invasive Tiere und Pflanzen breiten sich aus und werden zunehmend zum Problem für Natur und Mensch. Der Weltbiodiversitätsrat fordert die Regierungen dringend zum Handeln auf.