Droht ein Kinosterben?:Ticketverkauf im Kino historisch niedrig
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Die Corona-Lockdowns sind lange vorbei, trotzdem gehen nicht mehr so viele Menschen ins Kino wie früher. Neben gestiegenen Ticketpreisen machen Experten zwei weitere Gründe aus.
Der Kinobesuch ist für viele Menschen zu einem teuren Vergnügen geworden und schlägt sich damit auch auf die Besuchszahlen nieder.
Quelle: dpa
"Das Kino ist tot, es lebe das Kino", hieß es 2019 in der gleichnamigen Dokumentation von Thomas Schadt über das Kinofestival Berlinale und ihren langjährigen Leiter Dieter Kosslick. Das war vor der Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns, die unter anderem die Kinos besonders hart trafen.
Seitdem hat sich die Branche kaum erholt - im Gegenteil. Rund 41,9 Millionen Kinotickets wurden in Deutschland bis zur Jahresmitte verkauft. Damit wird die Zahl der verkauften Tickets einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Jahr wohl auf einen historischen Tiefstand fallen.
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Der größte deutsche Kinoverband HDF rechnet für 2024 mit insgesamt 90 Millionen verkauften Tickets, wie die Rheinische Post berichtet. Das wäre der Zeitung zufolge der niedrigste Stand seit mindestens 30 Jahren, abgesehen von den bereits erwähnten Jahren mitten in der Corona-Pandemie.
Zum Vergleich: 2019 seien bundesweit noch 118 Millionen Kinotickets gelöst worden. Und auch im vergangenen Jahr waren es mit rund 95 Millionen etwa fünf Millionen Ticketverkäufe mehr.
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Außerdem sei der Kinobesuch für viele Menschen zu einem teuren Vergnügen geworden. Dem Bericht zufolge lag der Preis für ein Kinoticket 2021 meist deutlich unter neun Euro, vergangenes Jahr kostete ein Ticket im Schnitt 9,71 Euro.
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Hollywood-Streik verzögerte Produktionen
Die Vorsitzendes des HDF-Verbands, Christine Berg, sieht auch den Streik von Hollywood-Schauspielern im vergangenen Jahr als Ursache der Kinoflaute.
Zudem täten qualitative Enttäuschungen ihr Übriges, erklärte die Vorsitzende. So seien "lang erwartete Filme wie die Fortsetzung von 'Joker' bei den Kritikern durchgefallen". Das mache es nicht leichter.
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