Indische Sonde Chandrayaan-3 erfolgreich auf Mond gelandet
Chandrayaan-3:Indische Sonde erfolgreich auf Mond gelandet
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Die Mondsonde "Chandrayaan-3" ist laut indischer Raumfahrtbehörde erfolgreich auf dem Mond gelandet. Indien ist damit das vierte Land überhaupt, dem eine Mondlandung gelang.
Indien hat als viertes Land überhaupt eine sanfte Landung auf dem Mond geschafft. Die Mondsonde "Chandrayaan-3" habe am Mittwochabend indischer Ortszeit wie geplant auf dem Erdtrabanten aufgesetzt, teilte die indische Weltraumbehörde ISRO mit.
Der Chef der indischen Weltraumbehörde ISRO, Sreedhara Panicker Somanath, sagte kurz danach:
Es sei ein großer Sprung, sagte der vom Brics-Gipfel in Südafrika zugeschaltete Premierminister Narendra Modi. Eine sanfte Mondlandung war zuvor nur der Sowjetunion, den USA und China geglückt.
Quelle: picture alliance/ZUMA Press
Indien ist mit seiner Raumsonde Chandrayaan-3 die Mondlandung gelungen. Auch bekannte Raumfahrtnationen wie die USA, Russland und China zieht es wieder zum Erdtrabanten, für einige ist es ein erster Schritt in Richtung Mars. Ein Überblick über die aktuellen Mondmissionen:
Quelle: dpa
Die unbemannte Rakete mit der Sonde Chandrayaan-3 war am 14. Juli 2023 von der südindischen Insel Sriharikota ins All gestartet. Die Mondsonde brauchte deutlich länger zu dem Erdtrabanten als etwa die bemannten Apollo-Missionen der USA in den 1960er- und 70er-Jahren. Dafür sind die Kosten der indischen Mission mit umgerechnet etwa 66 Millionen Euro deutlich geringer als in anderen Ländern. Vor vier Jahren hatte Indien schon einmal versucht, eine Rakete zum Mond zu schicken. Damals riss kurz vor der geplanten Landung der Kontakt zum Kontrollzentrum auf der Erde ab. Gelingt am Mittwoch die Landung, wird Indien als viertes Land überhaupt eine Sonde auf den Mond gebracht haben.
Quelle: epa
Der Start der Sonde "Luna-25" am 11. August sollte die erste russische Mondmission seit fast einem halben Jahrhundert einläuten. Die Sonde schaffte es am 16. August 2023 in die Umlaufbahn des Erdtrabanten, stürzte dann aber drei Tage später auf die Mondoberfläche. "Luna-25" sollte ein Jahr auf dem Mond bleiben und Bodenproben sammeln sowie analysieren. Der Chef der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Juri Borissow, machte die Unterbrechung des Mondprogramms im Jahr 1976 für den Absturz verantwortlich. Präsident Wladimir Putin will in der Raumfahrt künftig enger mit China zusammenarbeiten, da der Westen seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr mit seinem Land kooperiert.
Quelle: Ren Junchuan/dpa
China will bis 2030 eine bemannte Mission zum Mond schicken und dort eine Weltraumbasis aufbauen. 2019 hatte die Volksrepublik als erstes Land eine Sonde auf der Rückseite des Mondes landen lassen. Ein Jahr später brachte ein chinesischer Mondroboter zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren Bodenproben zurück zur Erde. Jahrzehnte nach der Sowjetunion und den USA hatte China 2003 als drittes Land der Erde einen Menschen ins All geschickt. Peking investierte mehrere Milliarden Dollar, um den Vorsprung von Nasa und Roskosmos aufzuholen.
Quelle: reuters
Die Nasa plant mit Hilfe von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX für 2025 eine Mondlandung. Der Termin muss jedoch möglicherweise verschoben werden, weil das Landungssystem von SpaceX noch nicht einsatzbereit ist, zudem war eine SpaceX-Rakete im April bei einem ersten Test explodiert. Mit ihrer Mission Artemis 3 will die Nasa zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert wieder US-Astronauten auf den Mond bringen, darunter erstmals eine Frau. Langfristig sollen die Mondmissionen der Nasa die Reise in Richtung Mars vorbereiten.
Neue Technologien haben die Kosten für Raumfahrtmissionen gesenkt und den Weg ins All für weitere Staaten und private Unternehmen geöffnet. Südkorea schickte im Dezember 2022 erfolgreich eine Sonde in die Mondumlaufbahn, in den nächsten zehn Jahren soll eine Sonde auf dem Mond landen. Missionen anderer Länder sind hingegen bisher gescheitert: Eine Sonde der israelischen Organisation SpaceIL war 2019 abgestürzt, ebenso wie die japanische Sonde Hakuto im vergangenen April. Noch in diesem Jahr wollen unterdessen zwei private US-Unternehmen zum Mond fliegen.
Quelle: AFP
Start der indischen Sonde Mitte Juli
Die Sonde war am 14. Juli von der Satish Dhawan Space Station im Bundesstaat Andhra Pradesh gestartet. Sie hatte zunächst die Erde umkreist und war dann in eine Mondumlaufbahn gewechselt. Mit der unbemannten Mission will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen.
"Chandrayaan" bedeutet "Mondfahrzeug" auf Sanskrit.
Post der indischen Weltraumbehörde
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Trivial ist eine Mondlandung nicht: Der Erdtrabant ist übersät mit Trümmern von Missionen, die scheiterten. Zuletzt passierte das auch der ersten russischen Mondmission seit rund einem halben Jahrhundert: Die Raumsonde "Luna-25" sei am Samstag auf dem Mond zerschellt, hatte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau mitgeteilt.
Indien: Erster Landeversuch auf dem Mond misslungen
Indiens erster Landeversuch auf dem Mond war ebenfalls misslungen: Vor vier Jahren krachte das Landemodul bei der Mission "Chandrayaan-2", die wie die jetzige aus einem Orbiter, einem Lander und einem Rover bestand, auf die Oberfläche des Erdtrabanten.
Später teilte die Weltraumbehörde mit, dass es während der Annäherung an den Mond Probleme mit dem Bremsen gab. Der Orbiter umkreist aber bis heute den Mond.
Für die jetzige Mission seien Anpassungen vorgenommen worden, um die Probleme der Vorgängermission zu beheben, hieß es von der ISRO. Die erste Sonde "Chandrayaan-1" war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen.
Ziel der Mission: Mehr über Mond herausfinden
Mit der Mission "Chandrayaan-3" will Indien unter anderem mehr über gefrorenes Wasser auf dem Mond herausfinden, das auf und unter der Mondoberfläche nachgewiesen wurde. Solches Eis könnte unter anderem bei künftigen bemannten Mondmissionen von Nutzen sein.
"Solche Missionen sind zukunftsgerichtet", sagte Ajey Lele vom Manohar Parrikar Institute for Defence Studies and Analyses in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.
Indien und USA wollen bei Raumfahrt Zusammenarbeit stärken
Indiens Weltraumprogramm hatte in den 1960er Jahren begonnen. In den ersten Jahrzehnten lag der Fokus vorwiegend darauf, Satelliten günstig ins All zu befördern. Inzwischen hat Indien ehrgeizigere Ziele.
Zuletzt wurde zudem bei einem Besuch von Indiens Premierminister Narendra Modi bei US-Präsident Joe Biden eine verstärkte Zusammenarbeit in Sachen Raumfahrt angekündigt.
Wettlauf um den Mond zunächst zwischen USA und ehemaliger Sowjetunion
Die Erforschung des Erdtrabanten hatte in den 1950er Jahren während des Kalten Krieges als hitziger Wettbewerb zwischen den USA und der ehemaligen Sowjetunion begonnen.
Die Sowjets landeten 1959 mit einer unbemannten Sonde auf der Mondoberfläche. Den USA gelang zehn Jahre später mit "Apollo 11" die erste bemannte Mission. Vor zwei Jahren schickte China eine Kapsel zum Mond und holte Gesteinsproben. Im Zuge des "Artemis"-Projekts der USA sollen demnächst wieder Menschen zum Mond fliegen.
Auch Privatunternehmen wollen auf dem Mond landen
Inzwischen versuchen zudem nicht nur staatliche Raumfahrtagenturen, sondern auch Privatunternehmen, auf dem Mond zu landen. Eine solche privat finanzierte Mondlandung war im April gescheitert: Die Sonde "Hakuto-R" der japanischen Raumfahrtfirma Ispace stürzte unkontrolliert auf den Mond. Zuvor waren andere private Mondmissionen ebenfalls gescheitert.
Demnächst wollen sich zwei amerikanische Firmen - Astrobotic und Intuitive Machines - unabhängig voneinander an einer privaten Mondlandung versuchen. Motivation ist der potenziell gewinnbringende kommerzielle Transport von Gütern zum Mond.
Ob Raumfahrt zu Mars oder Mond, Geheimnisse der Astronomie oder das Erkunden ferner Galaxien: Das All beschäftigt Wissenschaft, Wirtschaft und Militär - News, Videos, Hintergründe.