"I have a dream": Wie vier Worte King zur Ikone machten

    Historische Rede vor 60 Jahren:Vier Worte, die King zur Ikone machten

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    Martin Luther Kings "I have a dream" ist weltbekannt. 1963 richtete sich der Bürgerrechtler damit gegen die Diskriminierung von Schwarzen. Dabei waren die Worte wohl improvisiert.

    Martin Luther King Jr. während des Bürgerrechtsmarsches am 28. August 1963 in Washington
    Vor 60 Jahren richtete sich Martin Luther King an Amerika.
    Quelle: imago/Eibner Europa

    17 Minuten, die sein Leben veränderten, vier Worte, die eine Ikone prägten - und heute noch das Streben nach Gleichberechtigung von Schwarzen Menschen symbolisieren: Vor 60 Jahren rief Martin Luther King vor mehr als 200.000 Menschen in der amerikanischen Hauptstadt "I have a dream".
    Viele der in Washington Zusammengekommenen trugen dabei ihre beste Sonntagskleidung, trotz der Sommerhitze. Es war die bis dahin größte Kundgebung in der Geschichte der USA, das Fernsehen übertrug. Die Menschen kamen, um für ihre Bürgerrechte zu demonstrieren. Am meisten bewegte der junge Schwarze Baptistenpastor King.

    Recht auf "Streben nach Glück" muss garantiert sein

    Martin Luther King träumte öffentlich davon, dass seine vier Kinder einmal in einer Nation leben würden, "in der man sie nicht nach der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt".
    Man müsse "den Schuldschein der Gründerväter der USA einlösen", verlangte King, wonach allen Menschen "die unveräußerlichen Rechte von Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück garantiert sind".
    thousands gather at the washington monument grounds on aug. 28, 1963 before marching to the lincoln memorial. (ap photo);aug. 28, 2013 file photo; part of a 10-picture package on the anniversary of martin luther king jr.'s "i have a dream" speech
    Menschenmassen strömten 1963 zur Kundgebung.
    Quelle: ap

    Auf den Flugblättern des "Marsches auf Washington für Jobs und Freiheit" standen Details der Forderungen:
    • umfassendes Bürgerrechtsgesetz gegen Diskriminierung
    • ein massives Regierungsprogramm zur Schaffung von Arbeitsplätzen
    • verbindlicher Mindestlohn von zwei Dollar in der Stunde
    Zur Kundgebung hatten alle großen Bürgerrechtsverbände der USA aufgerufen. Es sprachen neben Bürgerrechtsführern wie King der Präsident der Automobilarbeiter-Gewerkschaft, Walter Reuther, der römisch-katholische Erzbischof von Washington und andere Geistliche.
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    Ein Auszug aus der Rede.04.04.2018 | 1:56 min

    "Rassentrennung" in Südstaaten

    Die Bewegung hatte in den 1960er Jahren bereits erste Erfolge gegen die "Rassentrennung", wie es damals hieß, errungen. Doch im Süden der USA prägten Apartheid-ähnliche Zustände den Alltag. Der demokratische Präsident John F. Kennedy machte mit einer Rede im Juni 1963 vielen Menschen Hoffnung:
    Gleichberechtigung sei ein "moralisches Anliegen", für das man Antworten in der Bibel und in der amerikanischen Verfassung finde. Kennedy mobilisierte auch Nationalgardisten zum Schutz des ersten Schwarzen Studenten der Universität von Mississippi.
    John F. Kennedy, Willy Brandt und Konrad Adenauer fahren in einer offenen Limousine durch eine winkende Menschenmenge.
    Ebenfalls vor 60 Jahren hielt John F. Kennedy seine historische "Ich bin ein Berliner"-Rede.26.06.2023 | 7:18 min

    Kennedy soll vor "Unruhen und Chaos" gewarnt haben

    Vor der Großkundgebung am 28. August aber sei er skeptisch gewesen, berichtete der damals 23-jährige John Lewis von der Studentenorganisation SNCC, der jüngste Redner beim "Marsch auf Washington". Bei einem Treffen mit Bürgerrechtlern habe der Präsident vor "Unruhen und Chaos" gewarnt.
    Nach der Kundgebung aber habe er die Redner im Präsidentenbüro empfangen und sei voll des Lobes gewesen, sagte Lewis in einem in der Kennedy Bibliothek in Boston aufbewahrten Interview.

    1964: Weitreichendes Bürgerrechtsgesetz

    Präsident Kennedy wurde drei Monate nach der Kundgebung ermordet. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson unterzeichnete 1964 ein weitreichendes Bürgerrechtsgesetz und 1965 ein Wahlrechtsgesetz.
    Inzwischen wird in den USA im Januar ein Nationalfeiertag zu Ehren von Martin Luther King gefeiert, in Washington steht ein Martin-Luther-King-Denkmal.

    "I have a dream" - Worte waren wohl improvisiert

    Zum 60. Jahrestag stellt das "Nationale Museum der Afrikanisch-Amerikanischen Geschichte und Kultur" in Washington Kings Redemanuskript aus. Erstaunlich: Im ursprünglichen Manuskript fehlt die berühmte Passage: "Ich habe einen Traum". King hatte improvisiert.
    In seiner Autobiografie, zusammengestellt von Historiker Clayborne Carson nach Kings Tod im Jahr 1968, wird der Bürgerrechtler so zitiert: Er habe anfangs aus dem Manuskript gelesen, doch angesichts der Reaktionen der Zuhörer gedacht, er solle die Formulierung "I have a dream" einbringen. Er habe diesen Satz häufiger verwendet.
    Martin Luther King wurde am 4. April 1968 im Alter von 39 Jahren ermordet. Der Attentäter James Earl Ray wurde verurteilt und starb 1998 im Gefängnis. Thesen von einer "großen Verschwörung" zum Mord haben sich nicht bestätigt.
    Quelle: epd, ZDF

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