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"Historischer Hurrikan":"Beryl" bedroht Karibik-Inseln
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In der südlichen Karibik hat sich ein ungewöhnlicher Hurrikan gebildet. Er bedroht in den kommenden Tagen die vielen Inseln der Region.
Vor dem Sturm versuchen die Menschen, sich zu schützen.
Quelle: AP
Der als äußerst gefährlich eingestufte Wirbelsturm "Beryl" hat sich zu einem Hurrikan der Kategorie 4 ausgewachsen und ist auf die Kleinen Antillen zugebraust. Auf Barbados, St. Lucia, Grenada, Tobago sowie St. Vincent und den Grenadinen wurden Hurrikanwarnungen ausgerufen.
Lebensbedrohliche Böen und Fluten
Das Hurrikan-Warnzentrum in Miami warnte vor lebensbedrohlichen Windböen und Sturmfluten. Die Lage sei sehr gefährlich. Am Sonntagabend tobte "Beryl" mit Spitzengeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde etwa 240 Kilometer südöstlich von Barbados. Laut Meteorologen könnte der Sturm knapp südlich der Insel vorbei in die Karibik hineinziehen und Kurs auf Jamaika nehmen. Mitte der Woche könnte er sich abschwächen.
Die Meteorologen warnten vor einer bis zu drei Meter hohen Sturmflut. Auf Barbados und den umliegenden Inseln könnten bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Wetterexperten sprachen bereits von einem historischen Hurrikan. Im Juni habe sich so weit östlich im Atlantik seit 1933 kein Hurrikan mehr gebildet, sagte Hurrikanforscher Philip Klotzbach von der Colorado State University. "Beryl" habe nur 42 Stunden gebraucht, um sich zu entwickeln.
"Beryl" gewinnt sehr schnell an Kraft.
Quelle: AFP
Atlantik ist ungewöhnlich warm
Die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im Atlantik ließen ihn erstarken, noch bevor er in die warme Karibik gelangte. Klotzbachs Kollege Michael Lowry ergänzte, so etwas sei äußerst selten.
Ungewöhnlich ist eine Untertreibung.
Michael Lowry, Hurrikanforscher
"Beryl" sei bereits ein historischer Hurrikan, und er habe noch nicht einmal zugeschlagen, sagte er. Die Wassertemperatur im Atlantik sei derzeit so hoch wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen zu diesem Zeitpunkt im Jahr, sagte Experte Brian McNoldy von der Universität von Miami.
Auf Barbados und den anderen Inseln bildeten sich lange Schlangen an Tankstellen und vor Supermärkten. Die Regierungschefin von Barbados, Mia Mottley, rief Bewohner und Besucher zur Vorsicht auf. Wegen des Finales der Cricket-Weltmeisterschaft am Samstag waren auch viele Sportfans auf Barbados.
Quelle: AP
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