Google knipst neue Street-View-Bilder

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    Wieder Kamera-Autos unterwegs:Google knipst neue Street-View-Bilder

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    Der Panoramadienst Street View ist in Deutschland reichlich angestaubt - Google hatte ihn wegen vieler Einsprüche lange nicht aktualisiert. Jetzt rollen die Kamera-Autos wieder.

    Archiv: PKW mit Kamera auf dem Dach fotografiert für Google Street View
    Rundumknipse: Nach Jahren schickt Google wieder Kamera-Autos durch Deutschland.
    Quelle: dpa

    Die Google-Autos sind wieder unterwegs - erstmals wieder seit 2010. Für neue Bilder seines Straßenpanoramas Street View schickt der Konzern ab Donnerstag Fahrzeuge mit Kameras durch die Gegend. Bei bestimmten Sehenswürdigkeiten sind auch Beschäftigte mit einem Kamera-Rucksack unterwegs.
    Voraussichtlich ab Mitte Juli wird der Dienst zunächst für die 20 Städte schrittweise aktualisiert, bei denen er bisher verfügbar war. Fragen und Antworten:

    Was genau nimmt Google auf?

    Die Google-Autos filmen keine Videos, sondern erstellen alle paar Meter hochauflösende 3D-Panoramabilder. Diese werden dann per Software digital verknüpft, so dass sich Nutzerinnen und Nutzer virtuell in dem Straßenbild können.
    Infos zu den insgesamt neun Kameras:
    • befinden sich in 2,9 Metern Höhe
    • erfassen auch Straßenschilder und Schriftzüge von Geschäften
    • Auto-Kennzeichen und die Gesichter von Passanten werden automatisch verpixelt

    Wird ganz Deutschland erfasst?

    Im Prinzip ja. Google hat Kamera-Fahrten für sämtliche größeren Städte sowie fast alle Landkreise in Deutschland angekündigt.
    Zunächst sollen aber die 20 größten Städte schrittweise aktualisiert werden, bei denen der Dienst bisher verfügbar war:
    • Berlin
    • Bielefeld
    • Bochum
    • Bonn
    • Bremen
    • Dortmund
    • Dresden
    • Duisburg
    • Düsseldorf
    • Essen
    • Frankfurt am Main
    • Hamburg
    • Hannover
    • Köln
    • Leipzig
    • Mannheim
    • München
    • Nürnberg
    • Stuttgart
    • Wuppertal

    Warum hat Google nicht wie in anderen Ländern die Aufnahmen aktualisiert?

    Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in der westlichen Welt traf Google 2010 bei der Einführung von Street View in Deutschland auf zum Teil starken Widerstand in der Politik, bei Hauseigentümern und bei Datenschützern.
    Fast eine Viertelmillion Menschen legten Widerspruch gegen die Aufnahmen ein und zwangen Google, die Abbildung ihrer Häuser zu verpixeln, was die Qualität des Dienstes insgesamt beeinträchtigte. 2011 kündigte der Konzern daraufhin an, keine weiteren Kamerafahrten zu unternehmen.
    Erst zwölf Jahre später reifte der Entschluss, einen neuen Anlauf zu unternehmen.

    Warum gab es damals so eine große Aufregung?

    2010 hatten vergleichsweise wenig Menschen in Deutschland ein Smartphone und konnten sich kaum vorstellen, wie praktisch es sein kann, sich im Vorfeld einer Reise oder unterwegs ein Straßenpanorama oder beispielsweise die Umgebung einer Ferienwohnung anzuschauen.
    Google gelang es damals nicht, die vielen Datenschutz- oder Sicherheitsbedenken in der Bevölkerung auszuräumen. Das Private werde "ohne Schutzmöglichkeiten an die globale Öffentlichkeit gezerrt", warnte die damalige Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU).
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    Was tun, wenn ich mein Haus nicht bei Street View sehen will?

    Google muss wie im Jahr 2010 jede Wohnung und jedes Haus vor der Veröffentlichung der neuen Bilder unkenntlich machen, wenn Mieter oder Eigentümer dies wollen. Allerdings gelten die alten Anträge von damals nicht mehr, sie müssen neu gestellt werden - per Mail, Formular oder Post.
    Wird die Verpixelung vor der Veröffentlichung beantragt, wird das Haus auf Street View von Beginn an verpixelt, geht der Widerspruch später ein, nachträglich. Für diesen Fall bietet der Dienst bei jeder Standortanzeige den Menüpunkt "Problem melden", erklärt der zuständige Hamburgische Datenschutzbeauftragte Thomas Fuchs.
    Er selbst werde sich die neuen Aufnahmen nach Veröffentlichung zunächst ansehen, und dann entscheiden, was er tue, sagt er.

    Was macht eigentlich Apple?

    Die Aktivitäten von Apple dürften ein wichtiger Grund sein, warum Google seinen Dienst in Deutschland nicht verrotten lassen will. Der iPhone-Konzern hat 2019 auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC den virtuell begehbaren Straßenplan Lock Around angekündigt und inzwischen auch in Deutschland fast flächendeckend eingeführt.
    Auch hier gibt es Einspruchsmöglichkeiten, bislang haben aber weniger als Hundert Menschen davon Gebrauch gemacht.

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    Quelle: dpa
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