Gaston Glock: Erfinder der Glock-Pistole gestorben

    Erfinder der Glock-Pistole:Gaston Glock: Bis zu seinem Tod ein Phantom

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    Als Entwickler der Glock-Pistole machte er sich weltweit einen Namen - nun ist Gaston Glock im Alter von 94 Jahren gestorben. Wer ist der Mann hinter dieser Erfindung?

    Gaston Glock
    Glock selbst trat nur selten in der Öffentlichkeit auf. 1999 überlebte er einen Mordanschlag in einer Tiefgarage in Luxemburg.
    Quelle: dpa

    Mit der Glock 17 aus nur 33 Teilen revolutionierte er das Waffengeschäft. Gaston Glocks zunächst belächeltes Plastikprodukt wurde schnell zum internationalen Verkaufsschlager. Polizeieinheiten auf der ganzen Welt setzen heute auf die Selbstladepistole. Doch auch bei Amokläufen und anderen Straftaten wird immer wieder mit einer Glock geschossen.
    Der Mann hinter der Erfindung bevorzugte ein zurückgezogenes Leben, war medien- und öffentlichkeitsscheu. Nun ist der Unternehmer im Alter von 94 Jahren gestorben, wie die Firma auf ihrer Website mitteilte.

    1980er Jahre begann Siegeszug von Glocks Produkt

    Anfang der 1980er Jahre begann der Siegeszug von Glocks Produkt. Dabei hatte der Ingenieur bis dahin keinerlei Erfahrung mit Schusswaffen. Die Ausschreibung der Neuausrüstung des österreichischen Bundesheeres hatte den experimentierfreudigen Glock aber gereizt. So entstand die Waffe mit Kultstatus in einer Garage in der kleinen Gemeinde Deutsch-Wagram bei Wien in Eigenregie.
    Der Erfinder und höchst erfolgreiche Industrielle blieb verschwiegen. Geheimhaltung war oberste Mission. Bis heute weiß man nur wenig über Glocks Privatleben. Er blieb bis zu seinem Tod ein Phantom, das die Öffentlichkeit auch mit allen rechtlichen Mitteln auf Distanz hielt.

    1999 versuchter Mordanschlag

    Geboren wurde Glock 1929 in Wien in bescheidenen Verhältnissen. Mit 15 Jahren soll er im Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit zur Wehrmacht eingezogen worden sein. Danach schloss er eine Technische Lehranstalt ab und arbeitete für Firmen, die etwa Bohrmaschinen und Autokühler herstellten. Sein relativ später Durchbruch mit Anfang 50 machte ihn zu einem der reichsten Österreicher. Auf 1,1 Milliarden Euro schätzte "Forbes" 2021 das Vermögen der Familie.
    Schlagzeilen machte 1999 ein versuchter Mordanschlag auf ihn im Dunstkreis internationaler Waffengeschäfte in der Tiefgarage eines Luxemburger Bürokomplexes. Ein französischer Fremdenlegionär in Rente soll im Auftrag eines ehemaligen Geschäftspartners versucht haben, Glock mit einem Hammer zu erschlagen. Glock überlebte und die Männer erhielten lange Haftstrafen.

    Nach zwei Schlaganfällen zog sich Glock zurück

    Nach zwei Schlaganfällen zog sich Glock, der schon lange am Wörthersee in einer Villa wohnte, noch weiter zurück. Der Rosenkrieg mit seiner Frau und der Mutter seiner drei Kinder beschäftigte aber die Gerichte. Seine Familie fühlte sich zu Unrecht aus dem Unternehmen gedrängt. Nach fast einem halben Jahrhundert ließ sich Glock 2011 schließlich von seiner Frau scheiden, um seine 52 Jahre jüngere Freundin zu heiraten.
    Kathrin Glock trat seitdem als seine neue Partnerin immer wieder alleine in der Öffentlichkeit auf und übernahm im Aufsichtsrat der Glock GmbH den Vorsitz. In ihrem Pferdesportzentrum in Kärnten lud sie regelmäßig zu pompösen Festen mit internationalen Stargästen.
    Zudem spendete das Paar viel Geld für Tierschutzorganisationen und Krankenhäuser. Auch Wissenschaft und Forschung, junge Erfinder sowie soziale Projekte konnten immer wieder mit finanziellen Zuwendungen rechnen.
    Quelle: dpa

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