Duisburg: Schulen am Montag wegen Bedrohungslage geschlossen

Wegen Bedrohungslage:Duisburg: Schulen bleiben geschlossen

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Wegen zweier Drohschreiben bleiben viele Gesamt- und Sekundarschulen in Duisburg geschlossen. Die Polizei sah zwar keine ernsthafte Bedrohung, zeigte aber dennoch Präsenz.

Nordrhein-Westfalen, Duisburg: "Schule geschlossen" steht am verschlossenen Tor der "Sekundarschule Am Biegerpark" in Duisburg-Huckingen.
In Duisburg haben alle Sekundarschulen wegen einer Bedrohungslage geschlossen. Ein Unbekannter hat in Drohbriefen Straftaten angekündigt und sich rechtsradikal geäußert.07.04.2025 | 0:22 min
Wegen Drohschreiben mit rechtsradikalen Äußerungen konnten in Duisburg zu Wochenbeginn viele Schülerinnen und Schüler nicht in die Schule gehen. Alle Sekundar- und Gesamtschulen blieben geschlossen. An den betroffenen Schulen fand ersatzweise Distanzunterricht statt.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) befürwortete die Entscheidung, den Präsenzunterricht ausfallen zu lassen. "Sicherheit geht vor", teilte er in einer Stellungnahme bei Facebook mit. Nach Angaben der Bezirksregierung sollen die Schulen aber am Dienstag wieder öffnen. Eine Sprecherin teilte mit:

Vorbehaltlich der weiteren Entwicklung ist geplant, dass der Unterricht an den Schulen am morgigen Dienstag wieder in Präsenz stattfindet.

Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf

Mehrere Drohschreiben eingegangen

Laut der Polizei Duisburg war bereits am Freitag bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte ein Schreiben mit "bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen" eingegangen. Der unbekannte Absender habe Straftaten für Montag (7. April) in der Bildungseinrichtung angekündigt. Der Duisburger Staatsschutz habe unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen.

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Am Sonntag erhielt dieselbe Schule ein zweites Drohschreiben, das auch weitere Schulen im Stadtgebiet betraf. Die Polizei erklärte daraufhin:

Experten des Duisburger Staatsschutzes kamen im Rahmen der Gesamtbetrachtung des aktuellen Sachverhaltes zu der Einschätzung, dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist.

Polizei Duisburg

Dennoch wurden vorsichtshalber Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Bezirksregierung habe nach interner Beratung die Entscheidung getroffen, den Präsenzunterricht an den betroffenen Schulen auszusetzen, schrieb die Polizei. Knapp 18.000 Schülerinnen und Schüler waren betroffen. Am Montag sei allerdings kein weiteres Schreiben eingegangen, hieß es am Vormittag.
Bedrohungslage an Duisburger Schulen
Aufgrund einer Bedrohungslage bleiben in Duisburg zum Wochenstart einige Schulen geschlossen. Die Polizei berichtet von Drohschreiben. Die betroffenen Schulen werden ersatzweise Distanzunterricht durchführen.07.04.2025 | 1:09 min

Präsenzunterricht an Gymnasien

An Duisburger Gymnasien sollte hingegen wie geplant Präsenzunterricht stattfinden. In einer Mail eines Duisburger Gymnasiums an die Eltern, die der dpa vorliegt, hieß es: "Es gibt - Stand Sonntag 6.4., 20:45 Uhr - eine Bedrohungslage, die für alle Duisburger Sekundar- und Gesamtschulen gilt - aber nicht für Gymnasien."
Und: "Sie, liebe Eltern, entscheiden selbst, ob Sie Ihr Kind morgen zuhause lassen."

Schülervertreter berichtet von Verunsicherung

Bezirksschülervertreter Florim Iseini berichtete von großer Verunsicherung - nicht nur an den betroffenen Schulen, sondern auch bei Eltern und Schülerinnen und Schüler von Gymnasien. Viele dieser Schulen lägen in direkter Nähe zu den geschlossenen Einrichtungen.
Die Bezirksschülervertretung habe zahlreiche besorgte Nachrichten erhalten, weil unklar gewesen sei, wie mit der Situation umzugehen sei. Besonders bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte sei die Sorge groß gewesen, da es sich um rechtsradikale Drohungen gehandelt habe.

Es ist daher von höchster Bedeutung, dass Eltern, Schüler und Schülerinnen Ruhe bewahren und die Behörden es den verbleibenden Schulformen ermöglichen, den Schulbetrieb morgen aus Sicherheitsgründen einzustellen.

Florim Iseini, Bezirksschülersprecher

Die Polizei zeigte unterdessen nur punktuell Präsenz vor Ort. "Die betroffenen Schulen werden regelmäßig von Polizeikräften angefahren, um nach dem Rechten zu sehen", sagte ein Sprecher der Polizei. Man sehe nach aktueller Bewertung der Informationslage keinen Anlass für eine Verstärkung der Maßnahmen.
"Wir gehen nach wie vor nicht von einer Ernsthaftigkeit der Drohung aus", so der Sprecher weiter. Parallel dazu liefen die Ermittlungen, um den oder die Verfasser ausfindig zu machen.
Quelle: dpa

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