Deutscher Umweltpreis für Klimaforschung und Holzbau

    Klima- und Umweltschutz :Umweltpreis für Klimaforschung und Holzbau

    |

    Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Wetterereignisse? Und wie kann man energieeffizient mit Holz bauen? Diesen Fragen gehen zwei Frauen nach, die nun ausgezeichnet werden.

    Deutscher Umweltpreis
    Deutscher Umweltpreis
    Quelle: dbu

    Eine Vorreiterin beim ökologischen Bauen und eine international renommierte Klimaforscherin werden in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verliehene Preis geht an die in London tätige und aus Kiel stammende Klimawissenschaftlerin Friederike Otto sowie an die Holzbau-Unternehmerin Dagmar Fritz-Kramer aus dem Allgäu, wie die Stiftung am Montag in Osnabrück bekannt gab.

    "Herausragende Tatkraft" im Kampf gegen den Klimawandel

    Fritz-Kramer erhält demnach den Preis für ihre Pionierarbeit in der Baubranche. Ihr Unternehmen setzt beim Neubau und der Sanierung von Gebäuden auf den Baustoff Holz. Otto wird für ihre Forschung ausgezeichnet, in der sie die Rolle des globalen Klimawandels bei regionalen Extremwetterereignissen untersucht.

    Beide Preisträgerinnen beweisen jeweils in ihrem Metier mit herausragender Tatkraft, dass wir keine Zeit im Kampf gegen die Klimakrise verlieren dürfen.

    Alexander Bonde, Generalsekretär der Bundesstiftung Umwelt

    Die beiden Preisträgerinnen teilen sich die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung. Sie soll am 29. Oktober in Lübeck von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben werden.

    Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf extreme Wetterereignisse?

    Klimaforscherin Friederike Otto
    Klimaforscherin Friederike Otto (41) habe innerhalb kürzester Zeit die Zusammenhänge zwischen Extremwetter und Klimaerwärmung untersucht.
    Quelle: dpa

    Die Physikerin und promovierte Philosophin Otto hat sich laut Bonde als "exzellente Klimawissenschaftlerin" um die sogenannte Attributionsforschung verdient gemacht. Diese Disziplin geht der Frage nach, welchen Einfluss der Klimawandel bei extremen Wetterereignissen spielt - also etwa bei Hitzewellen oder Starkregen.
    Für ihre Forschung gründete die 41-Jährige 2015 zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen niederländischen Kollegen Geert Jan van Oldenborgh die Initiative World-Weather-Attribution (WWA). Otto ist auch Leitautorin des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats.
    Das Bild ist ein Symbolbild und zeigt eine Deutschlandkarte, die die trockensten Region in Deutschland zeigt. Nebendran ein ausgetroknetes Kornfeld und Pictogramme zu Temperatur und Wind.
    Wie Dürre entsteht und wie sie sich in den verschiedenen Bodenschichten auswirkt und welche Folgen das hat - eine Übersicht. 14.08.2023 | 1:18 min
    Erst kürzlich legte die Klimaexpertin vom Imperial College in London mit ihrem WWA-Team eine neue Studie vor. Demnach wären Hitzewellen wie im Juli dieses Jahres in Südeuropa oder im Südwesten der USA ohne den vom Menschen gemachten Klimawandel so gut wie unmöglich.
    ZDFheute-Klimaradar Dashboard
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Fritz-Kramer als "Ideengeberin für neue Wege im Bausektor"

    Dagmar Fritz-Kramer
    Dagmar Fritz-Kramer macht laut Bundesstiftung Umwelt mit ihrem Familienbetrieb seit Jahrzehnten vor, wie Klima- und Umweltschutz durch Fertigholzbau bei Häusern, Wohnungen und Sanierungen gelingen kann.
    Quelle: dpa

    Dagmar Fritz-Kramer sei als Geschäftsführerin des Allgäuer Betriebs Bau-Fritz GmbH eine "Ideengeberin für neue Wege im Bausektor", begründete die Stiftung die Auszeichnung. Die 52 Jahre alte Ingenieurin mache mit ihrem Familienbetrieb in vierter Generation vor, wie durch energieeffizientes und ökologisches Bauen mit Holz der Klimaschutz im Gebäudesektor vorangetrieben werden könne.
    Grünes Bauen
    Die Brauchbranche ist einer der größten Klimakiller der Welt, rund 40 Prozent der globalen Treibhausgase gehen auf das Konto von Bau und Betrieb von Gebäuden. 06.06.2022 | 7:00 min
    Fritz-Kramers mittelständischer Betrieb mit rund 500 Beschäftigten verarbeitet für Hauswände, Dächer und Decken nach eigenen Angaben vor allem heimisches Fichtenholz. Bei Bauprojekten würden so jedes Jahr etwa 12.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) eingespart.
    Da Holz große Mengen an Kohlenstoff speichere, sei der Baustoff ein "exzellenter Klimaschützer", sagte Generalsekretär Bonde. "Das ist fast so, als ob man einen zweiten Wald aus Häusern baut."
    Quelle: dpa

    Mehr zum Klima