Welt-Cannabis-Tag:Nutzpflanze Hanf - mehr als eine Droge
von Katharina Schuster
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Ob als Baustoff, Papier oder Medizin - Cannabis kann mehr sein als ein Rauschmittel. Als eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt ist Hanf vielseitig einsetzbar.
Hanf gehört zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt.
Quelle: imago/Westend61
Für Hanfpapier müssen keine Bäume gefällt werden
Einer der wichtigsten Abnehmer für Hanf ist die Papierindustrie. Das geht aus Daten der European Industrial Hemp Association (EIHA) hervor, einem Zusammenschluss der Hanf verarbeitenden Industrie. Demnach kann aus Hanf - ähnlich wie aus Holz - Zellstoff gewonnen werden, ein wichtiger Rohstoff für die Papierherstellung.
Hanfpapier habe den großen Vorteil, dass es selbst in nassem Zustand nicht so schnell zerreiße und besonders widerstandsfähig sei. Einige auf Hanfpapier gedruckte historische Dokumente wie die Gutenberg-Bibel aus dem 15. Jahrhundert oder die amerikanische Unabhängigkeitserklärung aus dem 18. Jahrhundert seien daher immer noch recht gut erhalten.
Für die Gutenberg-Bibel aus Hanfpapier mussten keine Bäume gefällt werden.
Quelle: dpa
Eine weitere Besonderheit: Für die Papierherstellung können alle Teile der Hanfpflanze verwendet werden. Bei Holz, sprich Bäumen, wird nur Zellstoff genutzt. Dieser muss aufwändig mit Chemikalien verarbeitet werden, um schönes Papier zu erhalten. Dafür werden Unmengen an Bäumen gefällt.
Baustoff der Zukunft? Hanf zur Gebäudedämmung
Auch beim Bau von Häusern kann Hanf zum Einsatz kommen. Um Baustoffe herzustellen, werden hauptsächlich die außen liegende Hanffaser und die sogenannten Hanfschäben - das zerstoßene Weichholz aus dem inneren Stängelkern - verwendet. Im Vergleich zu Holz wächst Hanf 50-mal so schnell. Aus dem Kern und Naturkalk werden z.B. Ziegel und Putz hergestellt.
Darüber hinaus kann Hanf eine ökologische Alternative für die Wärmedämmung sein: Üblicherweise werden Häuser mit Styropor oder Mineralwolle gedämmt - die sind nicht biologisch abbaubar. Hanf schon. Und auch weitere positive Eigenschaften des Baustoffs Hanf bestätigt eine Studie der "Universität Opole" in Polen.
Hanf als Baustoff ist demnach:
- ein Wärmespeicher
- 100 Prozent recycelbar
- feuchtigkeitsregulierend
- Schimmel unterbindend
- schwer entflammbar
Für eine nachhaltige Gebäude-Dämmung wird Hanf immer bedeutender.
Quelle: dpa
In Deutschland ist der Umgang mit Cannabis im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) festgelegt. In diesem ist Hanf als "nicht verkehrsfähig" eingestuft. Somit ist jeglicher Besitz von Cannabis und Cannabisprodukten (Haschisch, Marihuana) illegal und somit strafbar.
Laut § 29 ff. des BtMG wird mit einer Freiheitsstrafe oder mit einer Geldstrafe bestraft, wer: "Betäubungsmittel unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen Handel treibt, sie, ohne Handel zu treiben, einführt, ausführt, veräußert, abgibt, sonst in den Verkehr bringt, erwirbt oder sich in sonstiger Weise verschafft."
Der Konsum einer illegalen Droge ist in Deutschland hingegen nicht strafbar. Da dem Konsum aber in der Regel der Besitz vorausgeht, machen sich Menschen, die kiffen, meist doch strafbar.
Quelle: Cannabisprävention.de
Laut § 29 ff. des BtMG wird mit einer Freiheitsstrafe oder mit einer Geldstrafe bestraft, wer: "Betäubungsmittel unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen Handel treibt, sie, ohne Handel zu treiben, einführt, ausführt, veräußert, abgibt, sonst in den Verkehr bringt, erwirbt oder sich in sonstiger Weise verschafft."
Der Konsum einer illegalen Droge ist in Deutschland hingegen nicht strafbar. Da dem Konsum aber in der Regel der Besitz vorausgeht, machen sich Menschen, die kiffen, meist doch strafbar.
Quelle: Cannabisprävention.de
Cannabis als Medizin
2017 verabschiedete der Bundestag das Gesetz "Cannabis als Medizin", wonach Ärzt*innen Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen als medizinisches Heilmittel verschreiben dürfen. Die Kosten sollen laut Gesetz die Krankenkassen übernehmen. Zunächst müssen Ärzt*in und Patient*in aber einen Antrag stellen, der von der Krankenkasse genehmigt werden muss.
Anwendungsgebiete von Cannabis als Heilmittel:
- chronische Schmerzen
- Spastizität bei Multipler Sklerose
- Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie
- Epilepsie
- Appetitsteigerung bei HIV/Aids
Mittelweg zwischen Ökonomie und Ökologie
Seit den 1990er Jahren erholt sich das Image der Hanfpflanze, in erster Linie Rohstofflieferant für Drogen zu sein. Ob Papier, Baustoff oder Medizin - Hanf als Nutzpflanze hat ein großes Potenzial, und mit ihr gelingt es oft, einen guten Mittelweg zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen zu finden.
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