Save the Children: Kinderarmut in Afghanistan nimmt zu

    Hilfswerk Save the Children:NGO: Kinderarmut in Afghanistan nimmt zu

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    Viele Kinder in Afghanistan leiden laut der Hilfsorganisation Save the Children unter Hunger und Armut. Auch Kinderarbeit habe zugenommen - oft unter gefährlichen Bedingungen.

    Mehrere Kinder stehen vor dem Gebäude einer Ziegelfabrik
    Hunger zwinge Kinder in Afghanistan zunehmend zur Arbeit, so die Organisation Save the Children.
    Quelle: dpa (Archiv)

    Zwei Jahre nach Machtübernahme der Taliban spitzt sich die Not der Kinder in Afghanistan weiter zu. Das berichtete die Organisation Save the Children. Laut einer Befragung der Kinderrechtsorganisation haben 76 Prozent der befragten Jungen und Mädchen weniger zu essen als im Jahr zuvor.
    Grund für die Verschlechterung der humanitären Lage sei die schlimmste Dürre seit 30 Jahren und die Kürzung von internationalen Hilfsgeldern. Lediglich 25 Prozent der im Jahr 2023 insgesamt benötigten rund 2,9 Milliarden Euro wurden laut der Hilfsorganisation bislang zur Verfügung gestellt. Für die Umfrage wurden unter anderem mehr als 1.000 Kinder in sechs Provinzen von Save the Children befragt.
    Seit der Machtübernahme der Taliban ist Afghanistan zunehmend international isoliert:

    Zunehmende Kinderarbeit

    Von der Dürre seien 58 Prozent der befragten Haushalte betroffen sowie auch insgesamt mehr als die Hälfte der afghanischen Bevölkerung. Vor allem Frauen und Mädchen verzichteten zugunsten anderer Familienmitglieder auf Essen und müssten hungern.
    38 Prozent der befragten Kinder müssten arbeiten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern - oft unter gefährlichen Bedingungen, etwa in Ziegelfabriken, auf Baustellen, beim Müllsammeln oder Betteln auf der Straße.

    Save the Children fordert internationale Hilfen

    Arshad Malik, Länderdirektor von Save the Children in Afghanistan, berichtet unter anderem von einem Mädchen, das von einem Lastwagen überfahren wurde, als es Waren über einen Grenzübergang schmuggelte.

    Die Tatsache, dass Kinder keine andere Wahl haben, als sich solchen Gefahren auszusetzen, sollte die ganze Welt erschüttern.

    Arshad Malik, Länderdirektor von Save the Children in Afghanistan

    Die internationale Gemeinschaft müsse dringend ihre Hilfe verstärken und eine langfristige Perspektive für Afghanistan in den Blick nehmen, forderte das Hilfswerk.
    Menschen bei Nahrungsmittelausgabe
    Zwei Jahre regieren die islamistischen Taliban wieder in Afghanistan. Katrin Eigendorf ist vor Ort der Frage nachgegangen: Wie kann internationale Hilfe die Menschen erreichen?09.08.2023 | 2:28 min
    ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf hat das Land zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban besucht:

    Guterres: Größte humanitäre Krise weltweit

    Seit Machtübernahme der Taliban im August 2021 ist Afghanistan zunehmend von der Weltgemeinschaft isoliert. Trotz der Ankündigung moderater zu regieren, wurde die Taliban-Herrschaft zuletzt autoritärer und dogmatischer. Frauen und Mädchen sind vom öffentlichen Leben weitgehend ausgegrenzt.
    UN-Generalsekretär Antonio Guterres betonte im Mai dieses Jahres, dass Afghanistan die größte humanitäre Krise weltweit erlebe. 28 Millionen Menschen seien für ihr Überleben von humanitärer Hilfe abhängig. In Afghanistan leben geschätzt 37 Millionen Menschen.

    Ortskräfte in Afghanistan
    :Bricht Deutschland sein Versprechen?

    Die Ampel hat afghanischen Ortskräften, die für Deutschland arbeiteten, "unbürokratische Verfahren" versprochen, um sie in Sicherheit zu bringen. Daraus ist nicht viel geworden.
    Henriette de Maizière, Berlin
    Afghanische Flüchtlinge, die aus Kabul evakuiert wurden, stellen sich nach ihrer Ankunft auf der Air Base Ramstein zur Abfertigung auf.
    Quelle: dpa, epd

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