"Wichtiger Demokratie-Beitrag":Historikerin Applebaum erhält Friedenspreis
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Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an die Historikerin Anne Applebaum. Ihr Werk leiste einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Demokratie, hieß es zur Begründung.
Warnte schon früh vor Putins aggressivem Kurs: die Historikerin und Publizistin Anne Applebaum (Archivbild)
Quelle: Imago
Anne Applebaum zählt zu den profiliertesten Kritikern autoritärer Herrschaft und russischer Expansionspolitik. Die 59-Jährige ist Expertin für osteuropäische Geschichte und erlangte mit ihren Werken über Mechanismen autoritärer Machtsicherung schon früh Aufmerksamkeit.
Applebaum warnte schon früh vor Putin
Jetzt wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Er ist mit 25.000 Euro dotiert und gilt als einer der renommiertesten Preise. Traditionell wird er zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 20. Oktober überreicht. In der Begründung des Stiftungsrats heißt es:
Applebaum warnte schon frühzeitig warnte sie in ihren Büchern und Essays vor Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem aggressiven antiwestlichen Kurs. Sie forderte schon früh Unterstützung für die Ukraine, um Russland eine klare Botschaft zu senden.
US-Historikerin lebt seit Jahren in Polen
Die Auszeichnung sei für sie eine Ehre, sagte Applebaum. "Dies ist für mich von besonderer Bedeutung, weil meine Arbeit zur sowjetischen und osteuropäischen Geschichte so sehr von den Forschungen deutscher Historiker und Wissenschaftler profitiert hat." Sie dankte der Jury und "allen in Deutschland, die weiter für Frieden, Freiheit und Demokratie in der Ukraine, in Russland und ganz Europa kämpfen".
Applebaum wurde als Kind jüdischer Eltern in Washington D. C. geboren. Nach ihrem Studium in Yale, London und Oxford begann ihre Karriere 1988 als Korrespondentin des "Economist" in Polen, von wo sie über den Zusammenbruch des Kommunismus berichtete. Mit Unterbrechungen lebt Applebaum nunmehr seit Jahrzehnten in Polen.
Applebaum und Sigorski: Polens Power-Paar
Während ihrer Korrespondentenzeit in Warschau lernte sie Radoslaw Sikorski kennen, den heutigen Außenminister. Die beiden heirateten 1992 und haben zwei Söhne. Sie gelten als Power-Paar in Polen. So zählt der 61-jährige Sikorski zu den profilierten Köpfen im liberalkonservativen Lager von Polens Regierungschef Donald Tusk. Er war bereits von 2007 bis 2014 Außenminister und führte zuvor das Verteidigungsressort.
Wie Applebaum ist auch Sikorski überzeugter Transatlantiker und hat immer vor den imperialen Bestrebungen Russlands gewarnt. Ihm werden Ambitionen nachgesagt, im kommenden Jahr bei der polnischen Präsidentenwahl anzutreten.
Applebaum arbeitete für verschiedene britische Zeitungen. 2002 wurde sie dann für vier Jahre Mitglied im Herausgebergremium der "Washington Post". Inzwischen schreibt sie vor allem für die US-Zeitschrift "The Atlantic". Zudem verfasste sie Bücher wie "Der Gulag" (2003), "Der Eiserne Vorhang" (2012) oder "Die Verlockung des Autoritären" (2021). Mit ihren Werken, in denen sie den Mechanismen autoritärer Machtsicherung auf der Spur ist, erlangte sie viel Aufmerksamkeit. Bereits 2004 wurde sie mit dem renommierten Pulitzer-Preis geehrt.
Scholz gratuliert Applebaum
Kanzler Olaf Scholz gratulierte der Publizistin. "Die Historikerin Anne Applebaum hat früh vor der russischen Expansionspolitik gewarnt, sie bringt uns osteuropäische Geschichte näher und erinnert daran, wie fragil auch demokratische Gesellschaften sein können", schrieb der SPD-Politiker auf X.
Kanzler Olaf Scholz gratuliert Applebaum auf X:
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Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation der Verlage und Buchhandlungen, vergibt den Friedenspreis seit 1950. Gewürdigt werden sollen damit Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Vergangenes Jahr wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie geehrt, ein Jahr zuvor der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan.
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