Wie sicher ist die Unterstützung für die Ukraine? | Oberst a.D. Richter bei ZDFheute live
Die Unterstützung für die Ukraine bröckelt: In den USA - dem größten einzelnen militärischen Partner - wächst der der Widerstand. Und auch der pro-russische Sieger bei den Wahlen in der Slowakei, Robert Fico, verkündete, die Ukraine werde "keine einzige Patrone mehr" erhalten, wenn er regiere. Die Slowakei hatte zuvor lange einen großen Beitrag für Kiew geleistet. Ein deutliches Signal wollen dagegen die EU-Außenminister setzen: Sie haben sich heute überraschend in Kiew getroffen mit der Botschaft, die Unterstützung der Gemeinschaft sei "unerschütterlich". Allerdings nicht dabei: die Außenminister aus Ungarn und Polen.
Deutschland leistet weiterhin einen großen Beitrag für den ukrainischen Kampf gegen den russischen Angriff, auch militärisch. Vor allem wegen der Waffenlieferungen in die Ukraine steuern die deutschen Rüstungsexporte in diesem Jahr auf ein Rekordhoch zu: Allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres hat die Bundesregierung Ausfuhren im Wert von fast neun Milliarden Euro genehmigt und damit mehr als im gesamten Vorjahr. Zu den exportierten Militärgeräten für die Verteidigung gegen Russland gehören auch Flugabwehr-Systeme wie Iris-T und Patriot. Währenddessen setzt Russland darauf, dass Risse im westlichen Bündnis entstehen und erwartet eine zunehmende Kriegsmüdigkeit in verschiedenen Ländern - darunter auch in den USA, so Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Bröckelt die Unterstützung für die Ukraine? Liefert der Westen noch genug Hilfe für den Erfolg? Darüber spricht ZDFheute live mit Militärexperte Oberst a. D. Wolfgang Richter. ZDF-Korrespondent Ulf Röller aus Brüssel ordnet die Ergebnisse des EU-Außenminister-Treffens in Kiew ein.
Von wem erhält die Ukraine die meiste Unterstützung?
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs erhält die Ukraine von verschiedenen Ländern finanzielle, humanitäre und militärische Hilfe. Mit 69,5 Milliarden Euro sind die USA als einzelnes Land der größte Unterstützer: Waffen und Gelder für militärische Zwecke im Wert von 42 Milliarden Euro wurden der Ukraine bis 31. Juli 2023 zugesichert. Nach Deutschland liegt Großbritannien mit etwa 13,8 Milliarden Euro auf dem dritten Platz.
Die größte Hilfe insgesamt aber kommt aus Europa selbst: mit verschiedenen Maßnahmen stehen die EU-Institutionen an der Seite der Ukraine - insgesamt mit einem Volumen von knapp 85 Milliarden Euro. Wanken nun Länder wie die Slowakei und Polen, könnte sich das auf die gesamteuropäische Hilfe für die Ukraine auswirken.
Mit Material von ZDF, Kiel Institut für Weltwirtschaft, dpa
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