Neuanfang in Syrien
Rebellengruppen haben unter Führung der HTS-Miliz das Assad-Regime in Syrien gestürzt. Sie versprechen einen Neuanfang für die Bevölkerung. So sollen die Rechte aller Minderheiten geschützt werden. Die islamistischen Kämpfer haben laut Staatsmedien inzwischen Mohammed al-Baschir zum Chef einer Übergangsregierung bis zum 1. März 2025 ernannt. Zuvor war dieser Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib.
Ist eine friedliche Zukunft in Syrien realistisch? Kann die Macht unter den Rebellengruppen aufgeteilt werden? Wie könnten andere islamistische Gruppen wie der Islamische Staat von der aktuellen Situation profitieren? ZDFheute live spricht mit Terrorismusforscher Hans-Jakob Schindler vom transatlantischen Thinktank Counter Extremism Project (CDP) und Phoebe Gaa im türkischen Gaziantep an der Grenze zu Syrien.
Wer sind die Haitat-Tahir al-Scham (HTS)?
Die islamische Miliz Haitat-Tahir al-Scham (HTS) ist die derzeit größte Rebellengruppe in Syrien. Die Gruppe war früher als Nusra-Front bekannt, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Seither hat sie ihren Namen mehrmals geändert und sich von Al-Kaida und auch dem IS öffentlich distanziert. Experten bezweifeln allerdings, dass die HTS vollständig mit der Vergangenheit gebrochen hat.
HTS-Anführer: Abu Mohammed al-Dschulani
Der Anführer der HTS-Kämpfer, der unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani bekannt ist, versucht sich seit seinem Bruch mit Al-Kaida im Jahr 2016 moderater zu zeigen. So sollen unter seiner Führung keine Minderheiten verfolgt und für Ordnung und Sicherheit gesorgt werden.
Außerdem kündigte al-Dschulani Rache an dem diktatorischen Regime an: "Wir werden Belohnungen für jeden anbieten, der Informationen über hochrangige Armee- und Sicherheitsoffiziere liefert, die in Kriegsverbrechen verwickelt sind", erklärte der HTS-Anführer laut Medienagenturen. Wer dagegen in der Armee nur seinen Wehrdienst abgeleistet habe, solle eine Amnestie erhalten.
Mit Material von epd, ZDF
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