Stellt euch mal ein Fußballfeld voller Wald vor - ein toller Ort zum Spielen, Verstecken und Tiere entdecken. Der Wald hat allerdings noch ganz andere, noch viel wichtigere Aufgaben, aber dazu später mehr. Jetzt stellt euch dieses Fußballfeld 27-mal vor - ein ganz schön großer Wald, oder? Aber genau eine solche riesengroße Fläche Wald verschwindet jede Minute.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche Bäume werden gefällt, um verschiedene Dinge aus ihrem Holz herzustellen oder um Land für Weiden oder Ackerbau zu haben. Andere fallen Krankheiten und Schädlingen zum Opfer oder vertrocknen, weil es dort, wo sie wachsen viel zu warm für sie geworden ist und zu wenig Regen fällt. Oder sie werden von großen Bränden zerstört - zum Beispiel wie im August in Griechenland.
Was gegen die Waldzerstörung getan werden soll
Schon länger versuchen viele Länder der Welt etwas dagegen zu tun. Nun haben sich mehr als 100 Länder auf einen neuen Plan geeinigt. Die Regierungschefinnen und Regierungschefs haben mit dieser Erklärung versprochen, bis 2030 keinen Wald mehr zu zerstören. In diesen hundert Ländern liegt fast der gesamte Wald der Welt, nämlich 85 Prozent. Dazu gehören auch Deutschland, die USA, Russland, sowie der Kongo in Afrika und Indonesien in Asien.
Unterzeichnet hat die Erklärung auch der Präsident von Brasilien, Jair Bolsonaro. Seit er regiert, wurde bisher besonders viel Regenwald in Brasilien zerstört.
Die Länder haben das bei einem Treffen aller Länder der Welt erklärt - dem Klimagipfel der UNO. Bei dem geht es darum, den Klimawandel aufzuhalten. Wälder helfen nämlich dabei ziemlich gut - wie genau das funktioniert, könnt ihr hier in dem Artikel nachlesen:
Viel Geld, um den Wald zu schützen
In der Erklärung steht aber nicht, dass gar keine Bäume mehr gefällt werden dürfen. Aber es sollen möglichst genauso viele Bäume gepflanzt wie gefällt werden. Das nennt man Aufforsten. Genaue Angaben wie das gemacht werden soll, stehen aber gar nicht in dem Papier. Die Länder verpflichten sich erstmal, sehr viel Geld für das Aufforsten auszugeben: Insgesamt werden 17 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen auch indigene Völker unterstützt werden - denn sie helfen, die Wälder zu schützen.
Warum es daran Kritik gibt
Experten und Expertinnen, die sich gut mit Wäldern auskennen, finden diese Erklärung trotzdem nicht so gut. Denn es gab eine ähnliche Erklärung schon 2014 - passiert ist danach aber nicht viel, sondern es wurden weiter Wälder zerstört. Zudem geht es vielen zu langsam. Die Naturschutzorganisation Greenpeace zum Beispiel sagt, dass ja so weitere zehn Jahre Wald zerstört werden darf. Sie fordert, dass die Länder nur fünf Jahre Zeit haben dürfen, um das Waldsterben zu stoppen - und natürlich, dass die unterschriebene Verpflichtung auch diesmal wirklich eingehalten wird.
Auch ihr könnt helfen, Wälder auf der ganzen Welt zu schützen. Lest hier fünf Tipps dazu:
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Diesen Text hat Meike geschrieben