Okay, welchen Rekord könnte Indien beim Thema Wahlen aufgestellt haben ... hat jemand eine besonders große Mehrheit der Stimmen gekriegt? Falsch, eher weniger als geplant - dazu mehr weiter unten. War es vielleicht die bunteste Wahl (mit Blick aufs Bild)? Könnte sein - viel Farbe gehört in Indien zum Feiern einfach dazu. Aber nein - Indien hat tatsächlich Weltrekord aufgestellt bei der Größe der Wahl: In keinem anderen Land der Welt wählen so viele Menchen. 970 Millionen Menschen dürfen in Indien wählen - das sind ungefähr zwölf Mal so viel Menschen wie in Deutschland und immer noch gut drei Mal mehr Menschen als in den USA wählen. Deshalb hat die Wahl auch etwas länger gedauert: Gewählt wurde in sieben Etappen seit April bis jetzt am Samstag, 2. Juni.
Gewählt wurde digital - an Wahlautomaten. Aber weil jeder fünfte Mensch in Indien nicht lesen kann, auch mit Hilfe von Bildern. Damit auch wirklich jeder teilnehmen kann, wurden mehr als fünf Millionen dieser Automaten aufgestellt - sogar im Gebirge Himalaya und im Dschungel. Damit bricht die Wahl noch einen Rekord: Sie gilt auch als die teuerste Wahl der Welt. Und jetzt sind die ersten Ergebnisse da.
Das ist bei der Mega-Wahl herausgekommen
Noch sind lange nicht alle Stimmen ausgezählt, aber ein erster Trend ist schon erkennbar: Und zwar sieht es so aus, als würde Premierminister Narendra Modi weiter regieren können. Seine Partei erhält nach bisheriger Auszählung eine deutliche Mehrheit der Stimmen. Doch die Oppositionsparteien haben sehr viel mehr Stimmen bekommen, als erwartet wurde.
Narendra Modi wurde schon zwei Mal zum Premierminister Indiens gewählt. Er ist 73 Jahre alt und regiert schon seit zehn Jahren das Land. Ihm ist die in Indien sehr weit verbreitete Religion Hinduismus sehr wichtig. Er macht oft Stimmung gegen Menschen anderer Glaubensrichtungen, zum Beispiel gegen Christen und Muslime. Während seiner Regierungszeit hat die Gewalt gegen Menschen, die keine Hinduisten sind, zugenommen. Außerdem kritisieren seine politischen Gegner und auch Menschenrechtsgruppen, dass Modi zu wenig für die Demokratie tue und immer mehr wie ein Alleinherrscher regiere.