Frankreich wählt - und das ist ein ziemliches Chaos gerade: Demos, Rechtspopulisten, die gewinnen könnten und ein Präsident, der sich verschätzt hat. Aber der Reihe nach: Also, Präsident Emmanuel Macron hat in Frankreich das Parlament aufgelöst und neu wählen lassen. Das Parlament in Frankreich heißt Nationalversammlung. Die Politikerinnen und Politiker in der Nationalversammlung stimmen über Gesetze ab und können die Regierung stürzen. Also eine ziemlich große Sache, die einfach neu wählen zu lassen!
Auf die Idee ist Macron nach der Europawahl gekommen: Da hatten nämlich sehr viele Menschen in Frankreich die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen gewählt und Macrons Partei hatte schlecht abgeschnitten. Mit der Neuwahl wollte er, dass die Wählerinnen und Wähler zeigen, ob sie seine Partei und ihn wirklich noch an der Macht haben wollen. Das ist aber ganz anders ausgegangen, als er wohl gehofft hat ...
Wahlsieg für Le Pen - und so geht es weiter
Die rechtspopulistische Partei von Marine Le Pen hat bei der Parlamentswahl am Sonntag nämlich die meisten Stimmen geholt. Erst auf dem dritten Platz kommt Macrons Partei: eine klare Niederlage für den Präsidenten.
Aber die Wahl ist noch nicht vorbei! Denn es gibt einen zweiten Wahlgang am Sonntag, den 7. Juli. Dann entscheidet sich die Zusammensetzung des französischen Parlaments erst endgültig. Wenn allerdings am Ende keine Partei mehr als die Hälfte der Sitze im Parlament bekommt, wird es kompliziert: Wenn eine Partei nicht gut alleine regieren kann, braucht sie Partner, um eine sogenannte Koalition zu bilden. In Frankreich sind sich die Parteien allerdings so gar nicht einig und deshalb kann es dann mit dem Regieren echt schwierig werden.
Tausende Menschen in verschiedenen Städten demonstrierten gegen die rechtspopulistische Partei von Le Pen.