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Die Nationalsozialisten und der Holocaust

  • 1933 kam der grausame Herrscher Adolf Hitler an die Macht.
  • Er hatte von Anfang an einen furchtbaren Plan: Er wollte alle Juden vernichten.
  • Er ließ auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen, die eine Behinderung hatten und Menschen, die sich gegen ihn auflehnten, verfolgen.

So kamen die Nationalsozialisten an die Macht

Wegen einer weltweiten Wirtschaftskrise ging es vielen Deutschen um das Jahr 1930 schlecht. Viele hatten keine Arbeit und auch nicht genug Geld, um zum Beispiel Essen für ihre Familien zu kaufen.
Der Chef der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) versprach, dass es ihnen viel besser gehen werde, wenn er Deutschland regiere. Er hieß Adolf Hitler.
In seinen Reden klang Adolf Hitler für viele sehr überzeugend. Viele Menschen glaubten damals, dass er das Beste für die Deutschen wollte. 1933 bekam seine Partei, die NSDAP, die meisten Stimmen bei der Regierungswahl.
Hitler hält eine Rede auf dem Tempelhofer Feld, davor jüdisches Paar mit Judenstern und ein Stück Stacheldraht.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Jüdinnen und Juden ausgegrenzt, verfolgt und ermordet.
Quelle: AP/Imago/Photo12

Kurz vor der Wahl war Adolf Hitler zum Regierungschef ernannt worden. Und konnte so dafür sorgen, dass der Wahlkampf nach seinen Regeln ablief. Anhänger anderer Parteien durften zum Beispiel nicht so viel Werbung für ihre Partei machen, wie die Partei von Hitler. Demonstrationen von Menschen, die gegen Hitler und seine Partei waren, wurden verboten. Mit diesen unfairen Mitteln schaffte es Hitlers Partei, immer mehr Wählerinnen und Wähler zu gewinnen.
Die NSDAP hatte damals zwar viele Gegner in der Politik, aber es gab auch Politiker anderer Parteien, die den Zielen der NSDAP zustimmten. Und mit deren Hilfe schaffte es Hitler, ein Gesetz beschließen zu lassen, mit dem er ziemlich schnell ziemlich viel Macht bekam: Er wurde durch dieses Gesetz nämlich gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef und auch Chef der deutschen Armee.

Was Hitler geplant hatte

Seine Macht nutzte Hitler aus: Er bekämpfte alle Menschen, die gegen ihn waren. Er verbot Zeitungen, die kritisch über ihn schrieben und redete den Menschen ein, dass sie das tun sollten, was er sagte. Nur so könne er für Deutschland das Beste tun, behauptete er. Damals glaubten ihm immer noch viele Leute und taten, was er wollte. Menschen, die Hitler als minderwertig betrachtete oder die zum Beispiel eine andere Meinung, Herkunft oder Religion hatten, wurden verfolgt.
Adolf Hitler hatte von Anfang an einen grausamen Plan: Er wollte alle Juden in Deutschland und anderen Ländern töten. Um das zu erreichen, behauptete er, dass Juden schlechtere Menschen seien als alle anderen. Er wollte ihnen zum Beispiel die Schuld daran geben, dass es so viel Armut gab, obwohl sie genauso wenig für die Situation in Deutschland konnten wie alle anderen.

Unmenschliche Gesetze gegen Juden

Ab September 1935 galten immer mehr Gesetze, die jüdischen Menschen das Leben in Deutschland sehr schwer machten, sie ausgrenzten und quälten. Zum Beispiel durften jüdische und nicht jüdische Menschen nicht mehr heiraten. Juden durften abends ihre Häuser nicht mehr verlassen und ihre Kinder durften nicht mehr zur Schule gehen. Erwachsene verloren ihre Arbeit. Ab 1941 mussten Juden einen gelben Stern tragen, damit sie für alle als Juden erkennbar waren.
Hitlers Hass übertrug sich auf viele Menschen im damaligen Deutschen Reich. So behandelten viele Menschen Juden schlecht und wollten nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Sie beschmierten die Häuser, in denen Juden lebten, beschimpften sie auf der Straße oder griffen sie an.
Judenstern
Juden mussten einen gelben Stern tragen.
Quelle: ap

Ermordung der Juden

Es reichte den Nationalsozialisten nicht, Juden mit Gesetzen zu quälen. Hitler und seine Leute wollten die Juden vernichten. Sie begannen damit, Juden zu verhaften, obwohl die gar nichts getan hatten. Es reichte aus, dass sie Juden waren. Anschließend wurden sie in Konzentrationslager gebracht. Das waren große Lager, in denen viele schwer arbeiten mussten. Neben Juden wurden zum Beispiel auch Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen oder Homosexuelle dorthin gebracht. Viele von ihnen wurden dort ermordet und danach verbrannt.
Insgesamt wurden von 1933 bis 1945 in Europa mehr als sechs Millionen Juden ermordet. Diesen Massenmord an Juden nennt man auch Holocaust. Das kommt von dem griechischen Wort "holokaustus" und heißt "völlig verbrannt". Jüdische Menschen nennen den Holocaust Shoa. Das ist Hebräisch und bedeutet so viel wie "große Katastrophe".