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Wer hat nicht manchmal die Meinung der Eltern oder anderer Erwachsener satt? So ähnlich ging es den Jugendlichen Ende der 1960er Jahre. Viele waren überhaupt nicht mit den Vorstellungen ihrer Eltern und der damaligen Politik einverstanden. Deshalb machten sie sich zum Beispiel mit Demonstrationen für ihre Meinung stark.
Was störte die jungen Menschen?
Ende der 60er Jahre sah das Leben der Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland noch ziemlich anders aus als heute: Tanzen zu Pop-Musik war überhaupt nicht gerne gesehen und Homosexualität war verboten. Jungs sollten keine langen Haare haben und für Mädchen waren an vielen Schulen Hosen tabu: Sie mussten Röcke tragen.
Aber nicht nur von diesen strengen Regeln hatten die Jugendlichen die Nase voll. Es ging ihnen auch um mehr Frieden auf der Welt. Deshalb protestierten sie zu Beispiel gegen einen Krieg in Vietnam.
Auseinandersetzung mit der Hitler-Zeit
Außerdem waren sie sauer, dass fast niemand über die Zeit des Zweiten Weltkriegs sprach. An Universitäten und in der Politik arbeiteten viele Menschen, die früher Hitler unterstützt hatten. Wer einmal zu Hitler gestanden habe, dürfe keine Politik mehr machen oder junge Leute unterrichten, fanden sie.
Stattdessen wollten sie selbst mehr Mitbestimmung in der Politik. Das versuchten sie zum Beispiel im Sozialistischen Deutschen Studentenverbund, kurz SDS. Ein wichtiger Aktivist dieser politischen Studierendengruppe war Rudi Dutschke.Proteste mit und ohne Gewalt
Die meisten Demonstrationen verliefen friedlich. Immer wieder kam es aber auch zu Gewalt zwischen der Polizei und den Demonstrierenden. Für großes Entsetzen sorgte der Tod des Studenten Benno Ohnesorg. Er wurde im Sommer 1967 bei einer Demonstration von der Polizei erschossen.
Einige wenige glaubten nun, ihre Ziele nicht mehr friedlich durchsetzen zu können. Sie gründeten 1970 die Terror-Gruppe RAF, die viele schreckliche Gewalttaten verübte.
Neue Musik und neue Frisuren
Aber nicht nur in Deutschland, vor allem auch in den USA gab es in den Sechzigern eine große Studentenbewegung, auch dort wurden die Jugendlichen mit Demonstrationen, vor allem gegen den Krieg in Vietnam, laut.
Und: Sie drehten ihre Musik auf. Die war ganz anders als die Volksmusik ihrer Eltern. Bands wie die Beatles spielten Beat-und Rockmusik und füllten damit riesige Konzertsäle. So etwas hatte es vorher noch nicht gegeben. Die Musik gefiel auch den deutschen Jugendlichen.
Auch mit ihrem Aussehen fielen sie auf: Die Mädchen schnitten sich die Haare ab, die Jungs ließen sie wachsen. Besonders ausgefallen waren ihre Kleider: Sie trugen zum Beispiel Schlaghosen, Miniröcke und T-Shirts mit bunten Blumen.
Blumen waren auch bei den Hippies beliebt. Diese Gruppe setzte sich besonders für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben auf der ganzen Welt, aber auch in der Familie ein. Unseren Alltag prägen die Hippies noch heute: Aus ihren Ideen entwickelte sich zum Beispiel die Wohngemeinschaft (WG).
Was hat sich durch die Proteste von damals verändert?
Nicht nur ist es heute normal, in einer WG zusammenzuleben - vor allem während des Studiums. Auch viele andere Dinge, die heute für uns selbstverständlich sind, haben wir unter anderem den Ideen der 68er-Bewegung zu verdanken.
Dazu gehört zum Beispiel, dass Kinder ohne Einschüchterung und Gewalt erzogen werden. Aber auch die Gleichberechtigung von Frauen und Männern haben die Studentinnen und Studenten von damals vorangetrieben. Sie hatten auch Anteil daran, dass die Gesetze gegen Homosexualität aufgehoben wurden und es heute für die meisten kein Problem mehr ist, wenn Frauen Frauen und Männer Männer lieben.
Die Studenten und Studentinnen, die Ende der 1960er Jahre auf die Straße gegangen sind, haben mit ihren Protesten also viele wichtige Entwicklungen ins Rollen gebracht.
Eine aufregende Zeit: Die 68er-Bewegung
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