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Was Gleichberechtigung bedeutet
- Alle Geschlechter - zum Beispiel Mädchen und Jungen - sollten die gleichen Rechte haben.
- Trotzdem haben weltweit Millionen von Frauen Nachteile gegenüber Männern.
- In Deutschland haben Frauen und Männer laut Gesetz die gleichen Rechte, in alltäglichen Situationen gibt's aber auch hier noch Nachholbedarf.
Mit Gleichberechtigung meint man, dass alle Geschlechter, zum Beispiel Männer und Frauen, Mädchen und Jungs, die gleichen Rechte haben und das gleiche "dürfen". Also: Frauen dürfen zum Beispiel arbeiten, wählen gehen und auch selbst aussuchen, ob sie Kinder wollen oder nicht. Klingt selbstverständlich, oder?! Ist es aber nicht. Für diese Rechte mussten Frauen in Deutschland kämpfen:
Bis 1918 durften Frauen in Deutschland nicht an Wahlen teilnehmen und so auch nicht mitentscheiden, welche Politiker zur Regierung gehören und Gesetze beschließen. In vielen anderen europäischen Ländern dauerte es noch länger, bis sich das änderte. In der Schweiz ist die Teilnahme bei Wahlen für Frauen erst seit 1971 möglich – das ist gerade mal 50 Jahre her!
Verheiratete Frauen durften zum Beispiel lange nicht selbst entscheiden, was mit ihrem Geld passiert - das konnte nur der Ehemann. Erst 1962 konnten Frauen dann ein eigenes Bankkonto eröffnen. Und noch bis 1977 brauchten Frauen eine Erlaubnis von ihrem Mann, um überhaupt arbeiten gehen zu dürfen - ziemlich unvorstellbar, oder?
Quelle: imago
Dass Frauen nicht nur Kleider und Röcke, sondern auch Hosen tragen, ist heute ja komplett normal. Das war aber nicht immer so. Zumindest in Deutschland war das Hosentragen für Frauen zwar nicht gesetzlich verboten. Sehr lange galt es aber als "unanständig". Erst ab den 1960er Jahren kam es nach und nach immer häufiger vor, dass Frauen in der Öffentlichkeit Hosen trugen.
Dass man es mal komisch fand, wenn Frauen in Hosen herumliefen, ist heute nur noch schwer zu verstehen. Dafür kommt es einigen Menschen immer noch merkwürdig vor, wenn auch Männer Kleider oder Röcke tragen. Warum? Einen guten Grund gibt es dafür eigentlich auch nicht.
Dass man es mal komisch fand, wenn Frauen in Hosen herumliefen, ist heute nur noch schwer zu verstehen. Dafür kommt es einigen Menschen immer noch merkwürdig vor, wenn auch Männer Kleider oder Röcke tragen. Warum? Einen guten Grund gibt es dafür eigentlich auch nicht.
Quelle: imago
Sehr lange durften sich Frauen nicht selbst aussuchen, welchen Nachnamen sie nach der Heirat hatten. Sie mussten den Namen ihres Mannes annehmen und ihren eigenen "abgeben". 1975 gab es eine neue Regelung: Ab da konnten Frauen auch ihren eigenen Nachnamen behalten oder einen Doppelnamen annehmen - so wie zum Beispiel die deutsche Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Auch der Mann durfte jetzt den Namen der Frau annehmen. Aber: Wenn sich beide darüber nicht einig waren, wurde automatisch der Name des Mannes zum neuen Familiennamen bestimmt! Das änderte sich erst 1991.
Trotzdem nehmen auch heute noch die meisten Frauen nach der Heirat den Namen ihres Mannes an. Dass das mal andersherum abläuft, also dass Männer den Namen ihrer Frau übernehmen, passiert extrem selten. 2018 war das nur bei 6 Prozent der Paare der Fall - also nur bei einem ganz ganz kleinen Teil. Komisch eigentlich: Man könnte ja auch einfach schauen, wer den schöneren Nachnamen hat...
Trotzdem nehmen auch heute noch die meisten Frauen nach der Heirat den Namen ihres Mannes an. Dass das mal andersherum abläuft, also dass Männer den Namen ihrer Frau übernehmen, passiert extrem selten. 2018 war das nur bei 6 Prozent der Paare der Fall - also nur bei einem ganz ganz kleinen Teil. Komisch eigentlich: Man könnte ja auch einfach schauen, wer den schöneren Nachnamen hat...
Verheiratet, Ehemann, Ehefrau, ... - warum ging es bei diesen alten Regeln eigentlich ständig ums Heiraten? Früher war für die meisten Menschen klar: Wenn Mädchen älter werden, dann heiraten sie und kümmern sich um ihre Familie. Dass es auch Mädchen und Frauen gibt, die sich für ganz andere Dinge interessieren und vielleicht gar keine Lust haben zu heiraten - das konnten sich viele damals gar nicht vorstellen.
Was für viele damals auch noch nicht selbstverständlich war: Es gibt natürlich auch Frauen, die gar nicht mit Männern, sondern lieber mit Frauen zusammen sein möchten.
Was für viele damals auch noch nicht selbstverständlich war: Es gibt natürlich auch Frauen, die gar nicht mit Männern, sondern lieber mit Frauen zusammen sein möchten.
Die Situation heute
Dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben, steht in Deutschland auch im wichtigsten Gesetz, dem Grundgesetz. Theoretisch sind Frauen und Männer also gleichberechtigt. In der Realität und im Alltag ist das aber in vielen Bereichen immer noch nicht so! Zum Beispiel kommt es immer wieder vor, dass Frauen in manchen Berufen weniger Geld bekommen als Männer - und das, obwohl sie in derselben Firma die gleiche Arbeit machen und auch genauso gut arbeiten.
Außerdem gibt es auch deutlich weniger Firmenchefinnen als Firmenchefs. Mädchen und Frauen erledigen außerdem viel häufiger Arbeit, für die sie nicht bezahlt werden. Zum Beispiel kümmern sich Frauen öfter und mehr um den Haushalt, um Kinder oder pflegen alte oder kranke Familienmitglieder. Gegen solche Benachteiligungen protestieren Frauen - zum Beispiel am Weltfrauentag.
Außerdem gibt es auch deutlich weniger Firmenchefinnen als Firmenchefs. Mädchen und Frauen erledigen außerdem viel häufiger Arbeit, für die sie nicht bezahlt werden. Zum Beispiel kümmern sich Frauen öfter und mehr um den Haushalt, um Kinder oder pflegen alte oder kranke Familienmitglieder. Gegen solche Benachteiligungen protestieren Frauen - zum Beispiel am Weltfrauentag.
Und wie ist das in anderen Ländern?
In manchen Ländern der Erde haben Frauen so gut wie gar keine Rechte. Sie müssen sich zum Beispiel verhüllen und dürfen nicht mit Männern sprechen. Die Eltern entscheiden, wen ihre Töchter heiraten sollen. In einigen Ländern müssen Frauen ihrem Mann gehorchen und dürfen nichts ohne seine Erlaubnis tun. Sie können sich so meistens auch nicht wehren, wenn ihnen Unrecht geschieht.