Die Terrorgruppe hat vor allem in den 1970er und 1980er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland viel Angst und Schrecken verbreitet.
Sie wollten den Staat mit Gewalt ändern und ermordeten deshalb Menschen, die wichtige Aufgaben in Deutschland hatten.
Die meisten Mitglieder der RAF wurden gefasst und kamen ins Gefängnis. Erst Ende der 1990er Jahre löste sich die Gruppe auf.
RAF ist die Abkürzung für Rote Armee Fraktion. Die Mitglieder dieser linksextremistischen Gruppe führten vor allem in den 1970er und 1980er Jahren einen bewaffneten Kampf gegen alle, die in der Bundesrepublik Deutschland etwas zu sagen hatten. Deshalb hat sich die RAF auch Armee genannt.
So sah das Zeichen der RAF aus.
Quelle: pr
Die RAF wurde in einer Zeit gegründet, als viele junge Menschen mit dem Leben in Deutschland unzufrieden waren. Es gab damals große Demonstrationen. Viele Studenten protestierten gegen zu starre Regeln und Gesetze. Sie wollten, dass sich in Deutschland etwas änderte. Die meisten demonstrierten friedlich.
Ganz anders die RAF: Die Mitglieder dieser Gruppe wollten das ganze Regierungssystem in Deutschland abschaffen. Ihre Ziele wollten sie mit Gewalt durchsetzen. Sie legten Bomben und ermordeten Menschen, die besonders wichtige Aufgaben in Deutschland hatten. Bei den Anschlägen der RAF wurden insgesamt mehr als 30 Menschen getötet und viele verletzt.
Nach einem Autobombenanschlag der RAF 1989 sichert die Polizei Spuren.
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Übersicht: Geschichte der RAF
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Andreas Baader, Gudrun Ensslin und andere legen in zwei Kaufhäusern in Frankfurt am Main Brände. Sie sagen, dass sie das aus Protest gegen den damaligen Krieg in Vietnam taten. Die Brandstifter werden gefasst und verurteilt. Allerdings tauchen sie ab, bevor sie ins Gefängnis müssen.
Die RAF entsteht. Von Anfang an dabei waren Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Holger Meins, Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Nach den beiden letztgenannten wurde die Terroristengruppe anfangs auch "Baader-Meinhof-Gruppe" genannt. Die RAF beginnt mit Banküberfällen, um mit dem erbeuteten Geld Waffen, Autos und gefälschte Ausweise zu kaufen. Dann folgen Anschläge, Entführungen und Ermordungen.
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Die RAF zündet Bomben in ganz Deutschland, unter anderem vor Polizeistationen, Firmengebäuden und dem Haus einer großen Zeitung. Die größte Fahndung in der Geschichte Deutschlands beginnt. Die Polizei kann viele RAF-Terroristen verhaften. In einem großen Prozess werden die meisten zu langen Gefängnisstrafen verurteilt.
Ulrike Meinhof begeht im Gefängnis Selbstmord.
Brigitte Mohnhaupt übernimmt die Führung der RAF. Gemeinsam mit anderen RAF-Mitgliedern organisiert und verübt sie in diesem Jahr zahlreiche Anschläge und Morde. Unter anderem töten sie den obersten Staatsanwalt Deutschlands, Siegfried Buback, Bankchef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer. Im Oktober begehen Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe und Andreas Baader im Gefängnis Selbstmord.
Im November werden Brigitte Mohnhaupt und andere RAF-Mitglieder verhaftet und später verurteilt. Die Terroranschläge und Morde gehen jedoch weiter.
Am 30. November 1989 töten RAF-Terroristen den damaligen Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Im Jahr darauf werden zahlreiche RAF-Terroristen verhaftet. Der Terror geht aber weiter. Am 1. April 1991 erschießt die RAF Detlev Karsten Rohwedder. Er war ein wichtiger Manager.
Die RAF löst sich im April offiziell auf.
Die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette wird in Berlin festgenommen. Die inzwischen 65-jährige war mehr als 30 Jahre auf der Flucht. Die Polizei sucht weiter nach den beiden untergetauchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub.