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Am Freitag, 1. Juli 2022, sind Britta Strampe und Laura Klippel für die ZDF-Koproduktion The Ordinaries mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino in der Kategorie Produktion ausgezeichnet worden. Für den gleichen Film erhielt Sophie Linnenbaum den Förderpreis für die Beste Regie. Florian Plumeyer und Katharina Woll sind für die ZDF-Koproduktion Alle wollen geliebt werden mit dem Preis für das Beste Drehbuch geehrt worden. Die Auszeichnungen wurden im Rahmen des Filmfest München vergeben.
Sophie Linnenbaums Abschlussfilm The Ordinaries ist eine originelle Spielart von "Film im Film" und vor allem ein ungewöhnlicher Spielfilm über gesellschaftliche Ausgrenzung und den Druck zur Anpassung: In einer Welt, die in Haupt- und Nebenfiguren unterteilt ist, werden Figuren mit Filmfehlern verfolgt und ausgegrenzt. Paula (Fine Sendel) steht kurz vor der entscheidenden Prüfung zur Hauptfigur – doch es will ihr einfach keine mitreißende Musik gelingen. The Ordinaries ist eine Produktion der Bandenfilm in Koproduktion mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Die Redaktion hat Jörg Schneider.
In ihrem Abschlussfilm Alle wollen geliebt werden erzählt Katharina Woll zusammen mit ihrem Drehbuchautor Florian Plumeyer von einem zeittypischen Phänomen: Eine überforderte moderne Frau und Mutter, zerrissen zwischen Familie, Beruf und Liebe, versucht vor allem, die Erwartungen anderer zu erfüllen, statt ihren eigenen Bedürfnissen nachzugehen. Mit seiner Alltagsheldin, gespielt von Anne Ratte-Polle, greift der Film aktuelle Diskurse zu Rollenbildern und Familiensystemen auf und verdichtet sie in einer kurzweiligen Tragikomödie. Alle wollen geliebt werden ist eine Produktion der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) und Zeitgeist Filmproduktion in Koproduktion mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel und Katharina Woll. Verantwortlicher ZDF-Redakteur ist Christian Cloos.
Der Förderpreis Neues Deutsches Kino zählt zu den wichtigsten Nachwuchsauszeichnungen in Deutschland. Mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 70.000 Euro, gestiftet von den drei Partnern DZ Bank AG, Bavaria Film und Bayerischer Rundfunk, werden die besten Nachwuchsleistungen in Spielfilmen in vier Kategorien (Regie, Produktion, Drehbuch und Schauspiel) ausgezeichnet. -
ZDF-Autor Henrik Diekert ist mit dem German Paralympic Media Award 2022 in der Kategorie Film ausgezeichnet worden. Der Preis wurde ihm für die sportstudio reportage: Josia Topf – Die Geschichte eines Kämpfers: Wie ein Para-Sportler seinen Medaillen-Traum verfolgt verliehen (Redaktion im ZDF: Yorck Polus, Daniel Wever). Die ausgezeichnete Reportage ist der erste Teil einer Langzeit-Dokumentation über Josia auf dem Weg zu den Paralympics 2024 in Paris.
Laut Jury gehe die "sportstudio reportage" unter die Haut und sei eine ergreifende Geschichte, die mit den Kämpfen und Erfolgen von Josia und seinen Eltern tiefe emotionale Einblicke gibt und berührt.
Die sportstudio reportage, die in der ZDFmediathek und auf sportstudio.de zur Verfügung steht und erstmals im Dezember 2021 zu sehen war, begleitet den Para-Schwimmer Josia Topf nach seiner Teilnahme bei den Paralympics in Tokio. Josia sagt darin: "Ich würde jede meiner Medaillen, jeden meiner Rekorde dagegen eintauschen, um normal zu sein." Die Reportage erzählt von Liebe, die Grenzen überwindet, und von der Kraft des Sports, von Inklusion und Zuversicht.
Der "German Paralympic Media Award" wurde in diesem Jahr zum 21. Mal vergeben. Mit dem Preis zeichnet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) herausragende Berichterstattung über den Breiten-, Rehabilitations- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung aus. -
Die ZDF/ARTE Ko-Produktion Re: Das Attentat von Nizza – Das Leben nach dem Terroranschlag hat beim diesjährigen Deutsch-Französischen Journalistenpreis in der Kategorie „Dokumentation“ gewonnen. Der Preis wurde am 6. Juli 2022 in einer feierlichen Zeremonie im französischen Außenministerium in Paris verliehen.
Der Film zeichnet einfühlsam das Schicksal der Überlebenden des islamistischen Anschlags vom 14. Juli 2016 nach, die mit teils schweren und langwierigen körperlichen und seelischen Verletzungen zurechtkommen müssen. Im Zentrum steht eine Berliner Klasse, die auf Klassenfahrt in Nizza war und dort eine Lehrerin und zwei Schülerinnen verlor. Die beim Anschlag schwer verletzte Amal muss mit den Behörden um medizinische und psychotherapeutische Hilfen kämpfen, ihre MitschülerInnen machen ähnliche Erfahrungen. Die Dokumentation zeigt, dass es in Frankreich ein Netz aus behördlichen und privaten Einrichtungen gibt, das die Betroffenen auffängt – in Deutschland aber nicht. Die FilmemacherInnen Harriet Kloss und Markus Thöß kommen den Betroffenen sehr nah – auch weil ihre gemeinsame Tochter selbst an der Klassenfahrt teilnahm, die so tragisch endete. Die Jury hob in ihrer Begründung für die Preisvergabe die Originalität und emotionale Dichte der Dokumentation hervor.
Die Sendung wurde am 4. Juni 2021 auf ARTE erstausgestrahlt, die Redaktion liegt bei Miriam Carbe. -
Die Gewinner des Deutschen Medienpreises Depressionshilfe 2022 stehen fest: Beim Deutschen Patientenkongress Depression in der Alten Oper Frankfurt/M. zeichneten der Jury-Vorsitzende Harald Schmidt und weitere Jurymitglieder vier Sieger aus. Darunter auch 37 Grad und ARTE Re:.
Annette Schreier, 37 Grad, wurde für den Beitrag ICH BIN NOCH DA! Suizidgedanken junger Menschen geehrt: Suizid ist die zweithäufigste Todesursache von jungen Menschen unter 25 Jahren. Äußerst einfühlsam begleitet Annette Schreier in ihrer TV-Dokumentation in der ZDF-Reihe 37 Grad Jugendliche mit Suizidgedanken. Monja und Emily erzählen vor der Kamera von ihrem leidvollen Weg, aber auch von der Hilfe, die sie erfahren haben. Der Autorin ist ein emotionales, ein bewegendes, ein starkes TV-Stück gelungen – ohne dabei die Richtlinien für einen verantwortungsvollen Umgang der medialen Darstellung von Suiziden zu verletzen und Nachahmungseffekte zu provozieren.
Cornelia Benne und Almut Gronauer, ARTE Re: wurden für ihren Beitrag Durchhalten in der Krise – die Pandemie und die Psyche ausgezeichnet: Bin ich nur psychisch erschöpft oder schon mitten in einer Depression? Diese Frage stellten sich während der Pandemie viele Menschen. Der Film erzählt sehr nah von der Lebenswelt zweier Betroffener mit besonderer Belastung während der Pandemie – einer Jugendlichen mit Depression und einer alleinerziehenden Mutter. Sie lassen die Zuschauerschaft in ihren Alltag und ihre Psyche schauen und stehen dabei stellvertretend für Millionen Betroffene mit Depression. Die große Stärke des Films liegt darin, die Aufmerksamkeit auch auf die Menschen zu lenken, die von der Pandemie und der damit einhergehenden Maßnahmen besonders betroffen sind. -
Seit nunmehr 16 Jahren wird in Bremen der DRK-Medienpreis in vier Kategorien verliehen. Das DRK Bremen richtet diesen bundesweit ausgeschriebenen Preis aus. In diesem Jahr gab es insgesamt 256 Einsendungen.
Den Preis in der Kategorie TV hat in diesem Jahr der Dokumentarfilm Schwarze Adler über die Geschichte schwarzer Fußball-Nationalspieler*innen im weißen DFB-Trikot von Autor und Regisseur Torsten Körner gewonnen. Der Film (Redaktion: Yorck Polus), thematisiert den jahrzehntelangen Rassismus, dem Spieler*innen von Erwin Kostedde über Jimmy Hartwig bis zu Gerald Asamoah und Steffi Jones in Deutschland ausgesetzt waren und sind. Er wurde am 18. Juni 2021 im ZDF ausgestrahlt.
Zur Preisverleihung am 7. Juni waren unter anderen der Autor und Regisseur Torsten Körner und Rigobert Gruber, einer der Protagonisten des Films, anwesend. Willi Lemke (Ex-Manager von Werder Bremen) überreichte den Preis. -
Beim den Canadian Screen Awards 2022, dem Äquivalent der US-Emmys, hat der Film „Nike’s Big Bet“ des kanadischen Regisseurs Paul Kemp den Preis für den besten Film zum Thema Sport gewonnen.
Als Alberto Salazar mitten in der Leichtathletik-WM in Doha 2019 von seinem Job als Trainer des Nike-Oregon-Projekts suspendiert wurde, war die Aufregung in der Sportwelt riesig. Der Vorwurf lautete Doping - obwohl keine*r seiner Läufer*innen je positiv getestet wurde. Mit dem Zusammenbruch des Nike-Oregon-Projekts entbrannte eine Debatte unter Fans und Kritiker*innen darüber, ob Salazars Methoden sauber waren. Was sein Fall über die Moral des Sports per se erzählt und ob Salazars Besessenheit, um jeden Preis gewinnen zu wollen, ihn zum Helden oder doch zum Schurken macht, mit diesen Fragen beschäftigt sich Filmemacher Paul Kemp. Seine Spurensuche beleuchtet eine Sportart, die darauf ausgerichtet ist, ständig an die Grenzen zu gehen. Kemp enthüllt dabei die spannende Geschichte des wohl berühmtesten Leichtathletiktrainers der Welt und beschreibt, wie das dahinterstehende Nike-System funktioniert.
Die TV-Fassung Das System Nike – Siegen um jeden Preis lief am 20.7.2021 auf ARTE und am 25.7.2021 im ZDF und war eine Ko-Produktion von Kemp Productions mit ZDF und ARTE. Die Redaktion hatten Halim Hosny für ZDFzoom und Susanne Mertens für ZDF/ARTE Aktuelles. -
Reporterin Katrin Eigendorf erhält den Robert-Geisendörfer-Preis 2022. Sie wird mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet – für ihr jahrzehntelanges journalistisches Engagement in Krisen- und Kriegsgebieten. Laut Jury präge Katrin Eigendorf mit ihren Berichten, Reportagen und Einordnungen die Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen in beispielgebender Weise. "Mit professioneller Sachlichkeit und zugleich empathisch berichtet Katrin Eigendorf seit Jahrzehnten aus Krisen- und Kriegsgebieten. Als Auslandskorrespondentin ordnet sie – oftmals selbst der Gefahr ausgesetzt – Konflikte ein und vermittelt sensibel reflektiert Hintergrundinformationen", so die Jury weiter.
Katrin Eigendorf ist seit 1999 für das ZDF als Reporterin im Einsatz, mit Berichterstattungsschwerpunkten in Afghanistan, der Ukraine, Russland, Libanon, Irak und Türkei. Seit Februar berichtet sie für das ZDF intensiv über den Krieg in der Ukraine. Auch Afghanistan hat sie weiter im Reporterinnenblick – am Mittwoch, 10. August, 22.15 Uhr, ist im ZDF ihre mit Sebastian Ehm realisierte auslandsjournal-Doku Afghanistan hinter dem Schleier – Ein Jahr unter den Taliban zu sehen.
Der Robert-Geisendörfer-Preis wird seit 1983 alljährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910 bis 1976) verliehen. Ausgezeichnet werden Hörfunk-, Fernseh- und Onlineformate aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Mit dem Sonderpreis wird darüber hinaus eine exemplarische publizistische oder künstlerische Leistung gewürdigt. Der Medienpreis der evangelischen Kirche wird am 20. September in Leipzig vergeben. Die Laudatio auf Katrin Eigendorf hält Claus Kleber.
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