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Kaum hat der neue Spielfilm La noche de 12 años („A Twelve-Year Night“) von Regisseur Álvaro Brechner seine Premiere beim Internationalen Filmfestival in Venedig gefeiert, prasseln die Preise in einem fort. Man kommt gar nicht mehr hinterher: Nachdem der Film Ende Oktober den Publikumspreis beim 27. Lateinamerikanischen Festival von Biarritz gewonnen hatte, war er im November nun noch Gewinner des International Golden Scale Award beim International Crime and Punishment Film Festival (ICAPFF) von Istanbul, erhielt den Publikumspreis beim 59. Thessaloniki International Film Festival und den Publikumspreis beim 38. Internationalen Filmfestival von Amiens. Beim Iberoamerikanischen Filmfestival von Huelva gingen Silver Colon-Preise für die beste Regie an Álvaro Brechner, ebenso für den besten technischen und künstlerischen Beitrag, und als bester Schauspieler an Alfonso Tort. Des Weiteren erhielt Álvaro Brechner den Manuel Barba Award fürs beste Drehbuch und sein Kameramann Carlos Catalán den León Ortega Award für die beste Kameraarbeit. Neben dem Publikumspreis für den besten Film gab es dazu noch den Casa de Iberoamérica Award für den Regisseur. Beim Internationalen Filmfestival von Kairo (CIFF) erhielt der Spielfilm mit dem Golden Pyramid Award die höchste Ehrung als bester Film. Auch für die FIPRESCI-Jury vor Ort war er der beste Film und bekam so noch zusätzlich den FIPRESCI-Preis verliehen.
Der Film erzählt eine unglaubliche aber wahre Geschichte über drei außergewöhnliche Charaktere und behandelt ein besonderes Kapitel in der Historie von Uruguay: Unter der Junta von 1973 bis 1985 werden Tausende inhaftiert, die meisten gefoltert, viele getötet. Gefangene sind auch José „Pepe“ Mujica, der spätere Präsident, Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro. Ihre politischen Ideale führen sie vom Straßenkampf über Raubzüge für die Armen bis in die Einzelhaft. Ihre Gegner wollen sie brechen. Doch die Gefangenen finden immer wieder Wege, nicht vollends zu verzweifeln. Die Fantasie verschafft ihnen geistige Fluchten, mit Erinnerungen und Träumen. Von einem besseren Uruguay. Bis diese Träume Realität werden können.
La noche de 12 años ist der dritte Langspielfilm des in Montevideo geborenen Regisseurs Álvaro Brechner. Für seine Arbeit an „La noche de 12 años“ dienten insbesondere die verschriftlichten und unter dem Titel "Memorias del calabozo" veröffentlichten Erinnerungen der Schriftsteller Rosencof und Huidobro als Grundlage zur filmischen Aufarbeitung, Dazu kamen intensive historische Recherchen, Vor-Ort-Besichtigungen der realen Schauplätze und Räumlichkeiten und viele persönliche Treffen und Gespräche des Regisseurs mit den echten Personen der Handlung.
Der Film mit angesehenen spanischsprachigen Stars wie Antonio de la Torre, Chino Darín, Alfonso Tort, Soledad Villamil wie auch Sílvia Pérez Cruz ist eine Koproduktion von Alcaravan, Tornasol Films, Manny Films, Salado Media, Haddock Films, Hernández y Fernández Producciones Cinematográficas und Movistar+, unter Beteiligung von ZDF/ARTE (Redaktion: Simon Ofenloch). Der Weltvertrieb liegt bei Latido Films.
Ein Sendetermin auf ARTE steht noch nicht fest. -
Selbst im digitalen Zeitalter kann es noch vorkommen, dass eine Nachricht sich erst langsam verbreitet. Doch eine frohe Kunde bleibt eine frohe Kunde, auch wenn sie spät eintrifft: Bereits Ende Oktober hat der Zeichentrickfilm Buñuel im Labyrinth der Schildkröten bei seiner Weltpremiere im Wettbewerb des Animation Is Film Festival (19.10.-21.10.2018) in Hollywood, Los Angeles gleich eine besondere Ehrung erfahren und einen Spezialpreis der Jury verliehen bekommen. Die Uraufführung des Films, der unter Beteiligung von ZDF/ARTE entstanden ist (Redaktion: Simon Ofenloch), fand im berühmten Chinese Theatre von Sid Grauman am Hollywood Boulevard statt, wo bekanntlich die Hand- und Schuhabdrücke zahlreicher Filmstars in Zementplatten vor dem und um den Eingang des Kinos verewigt sind.
Die kunstvolle Film-Adaption einer Grapic Novel des in der spanischen Extremadura geborenen Comic-Künstlers Fermín Solís erzählt eine spannende und prägende Episode aus dem Leben des bedeutenden spanischen Filmemachers Luis Buñuel, der zu einem der einflussreichsten europäischen Künstler wurde: Als Buñuels zweiter Film „Das goldene Zeitalter“ 1930 in Paris einen karriereschädigenden Skandal verursacht, übernimmt er mit Hilfe eines Freundes die Auftragsarbeit eines Dokumentarfilms über eine der ärmsten Gegenden Spaniens, die Comarca Las Hurdes in der Extremadura, eine zerklüftete Mittelgebirgslandschaft im Iberischen Gebirge. Buñuels dritter Film, der knapp halbstündige Dokumentar-Spielfilm „Las Hurdes – Land ohne Brot“ gibt die bittere Armut der Bevölkerung in einer hoffnungslosen Gegend im Stil eines Reisedokumentarfilms wieder, vielfach inszeniert und in manchen Szenen bewusst übertrieben und schockierend ausgestaltet. Die Eindrücke der mitunter tatsächlich harten Realität vor Ort, Erinnerungen und Träume lassen in Buñuels besonderer Machart einen Film entstehen, der spaltet, die Gemüter erhitzt und bald verboten wird.
Die Hauptverantwortlichen hinter dem eindrucksvollen Animationsfilm, der neben der Person und der Lebensgeschichte des berühmten spanischen Künstlers auch solche aktuellen Themen behandelt wie inszenierte Wirklichkeit, Fake News bzw. Fake Images, sind die Produktionsfirmen The Glow zusammen mit The Glow Animation Studio aus Spanien und Submarine aus den Niederlanden.
Ein Sendetermin auf ARTE steht noch nicht fest. -
Beim 3. Internationalen Film Festival von Macao (8. bis 14. Dezember) wurde die ZDF/ARTE-Koproduktion ÁGA von der internationalen Jury unter dem Vorsitz des chinesischen Regisseurs Chen Kaige mit dem Preis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet.
Die berührende Familiengeschichte vor dem Hintergrund einer untergehenden Kultur, die zurzeit unter dem Titel NANOUK in den deutschen Kinos zu sehen ist, hat der bulgarische Regisseur Milko Lazarov in der arktischen Eislandschaft Jakutiens gedreht. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der 60jährige Nanouk und seine Frau Sedna. Sie gehören zu den letzten Inuit, die sich noch der traditionellen Lebensweise verpflichtet fühlen. Ihre Tochter Ága hat die heimatliche Jurte längst verlassen und lebt in der großen Stadt, weshalb der Vater mit ihr gebrochen hat. Nach einem tragischen Ereignis macht sich Nanouk jedoch auf den Weg zu ihr.
Die visuell spektakuläre bulgarisch-französisch-deutsche Koproduktion von Red Carpet film production, 42film und Arizona Productions mit ZDF/ARTE (Redaktion: Alexander Bohr) erlebte ihre Uraufführung im Wettbewerbsprogramm der diesjährigen Berlinale und wurde seitdem vielfach preisgekrönt und in zahlreiche Territorien verkauft.
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Grimm-Bürgerdozentur für Irene Wellershoff
Dr. Irene Wellershoff, Leiterin der Redaktion Fiktion Kinder und Jugend, ist mit der Grimm-Bürgerdozentur der Brüder-Grimm-Stadt Hanau und des Instituts für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität geehrt worden. Die Dozentur wird alle zwei Jahre an Personen vergeben, sie sich um den Erhalt des literarischen Erbes der Brüder Grimm verdient gemacht haben.
"Der Name Wellershoff ist fester Bestandteil der literarischen Welt. Irene Wellershoff hat sich mit der Kinderserie Siebenstein und deren Binnengeschichten in die Fernsehgeschichte eingeschrieben. Darunter lassen sich Filme von Lotte Reiniger, Scherenschnittfilme des DEFA Studios und viele preisgekrönte Kurzfilme, u.a. auch zum Märchen, finden", so Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz. Und in der Jury-Begründung heißt es: "Dr. Irene Wellershoff wurde als Erfinderin der ZDF-Kinderserie 'Siebenstein' und mit Fernseh-Koproduktionen wie 'Pettersson und Findus', der Märchenperlen-Reihe, 'Dschermeni', mit dem Einsatz für den besonderen Kurzfilm wie 'Chika, die Hündin im Ghetto' sowie Kinofilm-Koproduktionen wie etwa 'Hände weg von Mississippi' und 'Bibi & Tina' bekannt. Mit ihr wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich für das populäre und gehaltvolle Erzählen in Kinderfilm- und Medienproduktionen einsetzt. Darunter finden sich zahlreiche filmische Adaptionen von Erzählungen namhafter Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren. Gleichzeitig werden Wellershoffs Engagement für die historische Filmarbeit, wie etwa die Unterstützung der Restaurierung von Lotte-Reiniger-Filmen, und ihre Bereitschaft, ihre Beobachtungen zum kinderseriellen Erzählen im Fernsehfilm seit den 1980er Jahren regelmäßigen mit Studierenden der Goethe-Universität zu diskutieren, gewürdigt."
Mit der Verleihung der Grimm-Bürgerdozentur ist eine dreiteilige öffentliche Vorlesungsreihe mit dem Titel "Märchen, Medien und Magie" verbunden. -
Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort: Nach zahlreichen Preisen im vorangegangenen Monat November, darunter den Grand Prix der Jury bei den 31. Rencontres Cinématographiques de Cannes (19.-25.11.2018), hat sein neuer Spielfilm La noche de 12 años („A Twelve-Year Night“) Regisseur Álvaro Brechner im Dezember nun auch beim 15. Resistance International Film Festival (RIFF) im iranischen Teheran einen Preis für die beste Regie eingebracht. Im Rahmen des 40. Internationalen Festivals des Neuen Lateinamerikanischen Films im kubanischen Havanna gewann er bereits am 12. Dezember den Glauber Rocha Award für den besten Film.
Zum Abschluss des Festivals konnten Álvaro Brechner und sein Team zusätzlich mit zwei Hauptpreisen („Coral Awards“) für den besten Schnitt und das beste Sounddesign sowie dem Casa de Las Américas Award für den besten Film nach Hause gehen. Dazu gab es den von Radio Habana Cuba gestifteten Roque Dalton Award für den besten Film. Auch die Asociación Cubana de Prensa Cinematográfica (ACPC) zeichnete „La noche de 12 años“ als besten Film aus.
Im Preise-Feuerwerk untergegangen war bislang, dass der Film im September zudem beim 12. Filmfestival Oostende (07.-15.09.2018) in Belgien den begehrten LOOK! Prize für die beste Kameraarbeit gewonnen hat sowie von der Presse zum besten Film des Wettbewerbs gekürt worden ist.
Es geht um die Geschichte Uruguays: Unter der Militärdiktatur von 1973 bis 1985 werden Tausende Menschen verhaftet, in geheime Gefängnisse verschleppt, gefoltert oder ermordet. Der Machtergreifung durch das Militär sind wirtschaftliche Probleme vorausgegangen. Gegen die Missstände rebellierte bereits seit den 1960er Jahren die kommunistische Guerilla-Bewegung Tupamaros, zu deren Gründern José Mujica zählt. Ihre Mitglieder raubten Geld aus Banken und stahlen Lebensmittel, um sie an die Armen zu verteilen. Dabei töteten sie auch Gegner und verantworteten Entführungen zum Zweck der Erpressung. Als Tupamaro wurde José Mujica mehrfach angeschossen. Während der Militärdiktatur ist er über mehr als zehn Jahre unter menschenunwürdigen Bedingungen weggeschlossen. Dieses Schicksal teilt er mit den Kameraden Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro. Mit Erniedrigungen, Nahrungsentzug und ständigen Verlegungen versucht man, die drei Staatsgeiseln zu brechen. Doch die Gefangenen finden immer wieder Wege, nicht vollends zu verzweifeln. Es gelingt ihnen, über Klopfzeichen miteinander zu kommunizieren. Und es bleibt ihnen immer auch ihre Fantasie zur geistigen Flucht, Erinnerungen und Träume. Der Glaube an ihr Geburtsland, an ein besseres Uruguay kann sich nur erfüllen, wenn sie überleben und nicht verbittern.
Der dritte Langspielfilm des in Montevideo geborenen Regisseurs Álvaro Brechner ist eine Koproduktion von Alcaravan, Tornasol Films, Manny Films, Salado Media, Haddock Films, Hernández y Fernández Producciones Cinematográficas und Movistar+, unter Beteiligung von ZDF/ARTE (Redaktion: Simon Ofenloch).
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