Leichtathletik-WM - Budapest 2023: Das sollten Sie wissen
FAQ
Titelkämpfe 2023 in Budapest:Alles Wichtige zur Leichtathletik-WM
von Klemens Hempel
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In Budapest findet vom 19. bis 27. August die Leichtathletik-WM 2023 statt, ARD und ZDF übertragen im TV und Livestream. Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um die WM.
Ungarns Nationales Leichtathletikzentrum in Budapest, neu errichtet für die WM, bei einem Familientag im Juni 2023.
Quelle: IMAGO / Xinhua
Die 19. Weltmeisterschaft der Leichtathletik wird eines der größten Sportereignisse in der Geschichte Ungarns. Über 2.000 Sportler und Sportlerinnen aus mehr als 200 Ländern reisen nach Budapest. Das Land richtet zum ersten Mal eine Leichtathletik-WM aus.
Wo und wann findet die Leichtathletik-WM statt?
Die Wettkämpfe finden vom 19. bis 27. August in Budapest statt. Das neue nationale Leichtathletikzentrum wurde eigens für die WM 2023 errichtet. Während der Titelkämpfe finden etwa 35.000 Zuschauer und Zuschauerinnen Platz.
Das alte Ferenc-Puskás-Stadion, früher Népstadion, wurde 2016 abgerissen - dort fanden die Leichtathletik-Europameisterschaften 1966 und 1998 statt. Bei den Marathon-Läufen wird Budapest zudem seine ganze Pracht mit Unesco-Weltkulturerbe an der Donau präsentieren.
War nicht letztes Jahr schon WM?
Ja, in Eugene (USA). Normalerweise finden Leichtathletik-Weltmeisterschaften alle zwei Jahre statt. Nachdem Olympia in Tokio aufgrund der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben worden war, verlegte der Leichtathletik-Weltverband seine WM.
Dadurch war Eugene 2022 statt wie geplant 2021 Gastgeber. Die WM in Budapest findet nun trotzdem zum ursprünglich angedachten Termin statt. In zwei Jahren ist dann Tokio dran.
Malaika Mihambo holte in Eugene 2022 die einzige deutsche Goldmedaille – es war die schlechteste WM aller Zeiten für den DLV.
Quelle: reuters
Warum gibt es neun statt zehn Wettkampftage?
Mit dem strafferen Zeitplan im Vergleich zu den letzten Weltmeisterschaften will der Weltverband mehr Attraktivität schaffen - an jedem Tag sind in Budapest mindestens vier Finals geplant. Am Schlusswochenende werden täglich je acht Medaillenentscheidungen ausgetragen.
Die traditionellen Highlights der 100-Meter-Sprints finden recht früh statt: Die Männer sind am 20. August, die Frauen am 21. August dran. Zum Abschluss am 27. August sind die beiden 4x400 Meter-Staffeln angesetzt. Hier finden Sie den gesamten Zeitplan.
Wie viele Goldmedaillen gibt es zu gewinnen?
Insgesamt werden in Budapest49 WM-Titel vergeben: jeweils 24 Entscheidungen bei Frauen und Männern, dazu die Mixed-Staffel über 4x400 Meter.
Wer überträgt das Event?
ARD und ZDF übertragen die Weltmeisterschaften live im Fernsehen. In den Mediatheken beziehungsweise auf sportstudio.de und sportschau.de können Sie alle Wettkämpfe live verfolgen und verpassen nichts.
Dazu liefern ZDFheute und die ZDF-Mediathek mit kompakten Highlight-Clips täglich eine schnelle Übersicht zu den wichtigsten Entscheidungen.
Sa., 19.8.:ZDF/sportstudio.de 8.45 - 10.20 Uhr, im Anschluss im sportstudio.de-Livestream; 19.25 - 22 Uhr
Niklas Kaul reist als amtierender Zehnkampf-Europameister nach Budapest – 2019 krönte er sich mit damals 21 Jahren zum jüngsten Weltmeister überhaupt.
Wer ist für Deutschland dabei?
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) schickt insgesamt 70 Athletinnen und Athleten zur WM. Malaika Mihambo fehlt allerdings - die amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Weitsprung musste ihre Saison verletzungsbedingt vorzeitig beenden.
Ebenso mussten Bo Kanda Lita Baehre (Stabhochsprung), Konstanze Klosterhalfen (5000 Meter), Lea Meyer (3000 Meter Hindernis/5000 Meter) und Katharina Trost (1500 Meter) kurzfristig absagen.
Dennoch reisen drei Deutsche mit EM-Titeln im Gepäck nach Budapest. Unter anderem werden Gina Lückenkemper auf den 100 Metern, Julian Weber im Speerwurf sowie Zehnkämpfer Niklas Kaul als amtierende Europameister in ihren Disziplinen mit dabei sein.
Im Zehnkampf ist neben Kaul auch Leo Neugebauer in der Konkurrenz vertreten, der zuletzt den deutschen Zehnkampf-Rekord von Jürgen Hingsen knackte.
*Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste ihre Teilnahme über 5.000 Meter und 3.000 Meter Hindernis nach Nominierung noch kurzfristig absagen. GenausoKonstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 5.000 Meter und Katharina Trost (LG Stadtwerke München) über 1.500 Meter.
100 m: Julian Wagner (LC Thüringen Top Team)
200 m: Joshua Hartmann (ASV Köln)
400 m: Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund)
4x100 m: Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), Robin Ganter (MTG Mannheim), Joshua Hartmann (ASV Köln), Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Julian Wagner (LC Thüringen Top Team), Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) 4x400 m: Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Marc Koch (LG Nord Berlin), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01)
1.500 m: Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt)
5.000 m: Sam Parsons (SSC Berlin)
10.000 m: Nils Voigt (TV Wattenscheid 01)
Marathon: Johannes Motschmann (SSC Berlin), Haftom Welday (Hamburger Laufladen)
400 m Hürden: Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt), Emil Agyekum (SCC Berlin), Constantin Preis (VfL Sindelfingen)
3.000 m Hindernis: Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898)
20 km Gehen: Christopher Linke (SC Potsdam)
35 km Gehen: Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden), Karl Junghannß (LC Thüringen Top Team), Christopher Linke (SC Potsdam)
Zehnkampf: Manuel Eitel (SSV Ulm 1846), Niklas Kaul (USC Mainz), Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen)
*Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste seinen Start im Stabhochsprung nach Nominierung noch kurzfristig absagen.
4x400 m: Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Skadi Schier (SCC Berlin), Alica Schmidt (SCC Berlin)
Disziplinen und Weltrekorde der Frauen
100 Meter: Florence Griffith-Joyner (USA) 10,49 Sekunden / 16. Juli 1988 in Indianapolis
200 Meter: Florence Griffith-Joyner (USA) 21,34 Sekunden / 29. September 1988 in Seoul
400 Meter: Marita Koch (Rostock) 47,60 Sekunden / 6. Oktober 1985 in Canberra
800 Meter: Jarmila Kratochvilova (CSSR) 1:53,28 Minuten / 26. Juli 1983 in München
1500 Meter: Faith Kipyegon (KEN) 3:49,11 / 2. Juni 2023 in Florenz
5000 Meter: Faith Kipyegon (KEN) 14:05,20 Minuten / 9. Juni 2023 in Paris
10.000 Meter: Letesenbet Gidey (ETH) 29:01,03 Minuten / 8. Juni 2021 in Hengelo
100 Meter Hürden: Tobi Amusan (NGR) 12,12 Sekunden / 24. Juli 2022 in Eugene
400 Meter Hürden: Sydney McLaughlin (USA) 50,6 Sekunden / 22. Juli 2022 in Eugene
4 x 100 Meter: USA (Madison, Felix, Knight, Jeter) 40,82 Sekunden / 10. August 2012 in London
4 x 400 Meter: UdSSR (Ledowskaja, Nasarowa, Pinigina, Brysgina) 3:15,17 Minuten / 1. Oktober 1988 in Seoul
3000 Meter Hindernis: Beatrice Chepkoech (KEN) 8:44,32 Sekunden / 20. Juli 2018 in Monaco
20 Kilometer Gehen: Jiayu Yang (CHN) 1:23:49 Stunden / 20. März 2021 in Huangshan
35 Kilometer Gehen: María Pérez (ESP) 2:37:15 Stunden / 21. Mai 2023 in Poděbrady
Marathon (Gemischtes Rennen): Brigid Kosgei (KEN) 2:14:04 Stunden / 13. Oktober 2019 in Chicago
Kugelstoßen: Natalja Lissowskaja (RUS) 22,63 Meter / 7. Juni 1987 in Moskau
Hammerwurf: Anita Włodarczyk (POL) 82,98 Meter / 28. August 2016 in Warschau
Speerwurf: Barbara Spotakova (CZE) 72,28 Meter / 13. September 2008 in Stuttgart
Diskuswurf: Gabriele Reinsch (Cottbus) 76,80 Meter / 9. Juli 1988 in Neubrandenburg
Hochsprung: Stefka Kostadinowa (BUL) 2,09 Meter / 20. August 1987 in Rom
Stabhochsprung: Jelena Issinbajewa (RUS) 5,06 Meter / 28. August 2009 in Zürich
Weitsprung: Galina Tschistjakowa (RUS) 7,52 Meter / 11. Juni 1988 in Leningrad
Dreisprung: Yulimar Rojas (VEN) 15,74 Meter / 20. März 2022 in Belgrad
Siebenkampf: Jackie Joyner-Kersee (USA) 7291 Punkte / 23./24. September 1988 in Seoul
Sind Russland und Belarus dabei?
Nein. Der Leichtathletik-Weltverband hat Athleten und Athletinnen aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ausgeschlossen. Der Verband handelt damit entgegen der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), einen Start unter gewissen Voraussetzungen zu ermöglichen.
Disziplinen und Weltrekorde der Männer
Quelle: imago/Chai v.d. Laage
100 Meter: Usain Bolt (JAM) 9,58 Sekunden / 16. August 2009 in Berlin
200 Meter: Usain Bolt (JAM) 19,19 Sekunden / 20. August 2009 in Berlin
400 Meter: Wayde van Niekerk (RSA) 43,03 Sekunden / 14. August 2016 in Rio de Janeiro
800 Meter: David Lekuta Rudisha (KEN) 1:40,91 Minuten / 09. August 2012 in London
1500 Meter: Hicham El Guerrouj (MAR) 3:26,00 Minuten / 14. Juli 1998 in Rom
5000 Meter: Joshua Cheptegei (UGA)12:35,36 min / 14. August 2020 in Monaco
10.000 Meter: Joshua Cheptegei (UGA) 26:11,00 min / 7. Oktober 2020 in Valencia
110 Meter Hürden: Aries Merritt (USA) 12,80 Sekunden / 07. September 2012 in Brüssel
400 Meter Hürden: Karsten Warholm (NOR) 45,94 s / 3. August 2021 in Tokio
4 x 100 Meter: Jamaika (Carter, Frater, Blake, Bolt) 36,84 Sekunden / 12. August 2012 in London
4 x 400 Meter: USA (Valmon, Watts, Reynolds, Johnson) 2:54,29 Minuten / 22. August 1993 in Stuttgart
3000 Meter Hindernis: Saif Saaeed Shaheen (QAT) 7:53,63 Minuten / 03. September 2004 in Brüssel
20 Kilometer Gehen: Yūsuke Suzuki (JPN) 1:16:36 Stunden / 15. März 2015 in Nomi
35 Kilometer Gehen: Wladimir Kanaikin (RUS) 2:21:31 Stunden / 19. Februar 2006 in Sochi
Marathon: Eliud Kipchoge (KEN) 2:01:09 Stunden / 25. September 2022 in Berlin
Kugelstoßen: Ryan Crouser (USA) 23,56 Meter / 27. Mai 2023 in Eugene
Hammerwurf: Jurij Sedych (UdSSR) 86,74 Meter / 30. August 1986 in Stuttgart
Speerwurf: Jan Železný (CZE) 98,48 Meter / 25. Mai 1996 in Jena
Diskuswurf: Jürgen Schult (Schwerin) 74,08 Meter / 9. Juni 1986 in Neubrandenburg
Hochsprung: Javier Sotomayor (CUB) 2,45 Meter / 27. Juli 1993 in Salamanca
Stabhochsprung: Armand Duplantis (SWE) 6,22 m / 25. Februar 2023 in Clermont-Ferrand
Weitsprung: Mike Powell (USA) 8,95 Meter / 30. August 1991 in Tokio
Dreisprung: Jonathan Edwards (GBR) 18,29 Meter / 07. August 1995 in Göteborg
Quelle: ZDF
Zehnkampf: Kevin Mayer (FRA) 9126 Punkte / 15./16. September 2018 in Talence