Im Finale um das Weiterkommen in der Champions League unterlag ein schwacher VfL Wolfsburg dem OSC Lille zuhause mit 1:3 (0:1) und ist somit aus dem internationalen Wettbewerb ausgeschieden. Frankreichs Meister agierte über 90 Minuten cleverer und abgeklärter als die Wolfsburger. Routinier Burak Yilmaz ebnete Lille früh im Spiel den Weg.
Wolfsburg ohne Tempo und Ideen
Vor 6.000 Zuschauer*innen erarbeitete sich Wolfsburg zu Beginn ein leichtes Übergewicht. Jedoch nutzte Lille auf der Gegenseite direkt die erste Unachtsamkeit des VfL zur Führung: Nach einem VfL-Eckball wurde Jonathan Ikone auf der rechten Seite schnell nach vorne geschickt, der im Konter die Übersicht behielt und Burak Yilmaz im Strafraum perfekt bediente – der OSC-Angreifer vollendete eiskalt (11.).
Im Gegenzug hatte Luca Waldschmidt fast die postwendende Antwort parat, sein Schuss aus der Distanz ging aber knapp am Tor vorbei (12.). Auch Wout Weghorst hatte nach einer Freistoß-Flanke von Maximilian Arnold die Möglichkeit zum Ausgleich, sein Kopfball war aber zu unplatziert (28.). Den Wolfsburgern fehlte es im Offensivspiel an Tempo und Ideen. So war es erneut eine Standardsituation, die kurz vor der Halbzeit für Gefahr sorgte: Arnolds Eckball konnte Lille-Verteidiger Reinildo aber in höchster Not nahe des Pfostens klären (42.).
Steffen gelingt nur noch der Ehrentreffer
Florian Kohfeldt reagierte zur Pause und brachte in Dodi Lukebakio einen frischen Angreifer in die Partie. Der VfL spielte nun mit mehr Elan. Trotzdem hatte Lille-Offensivakteur Ikone die erste Chance im zweiten Durchgang. Sein abgefälschter Schuss aus zentraler Position konnte Koen Casteels artistisch über die Querlatte lenken (53.). Zehn Minuten später hatte VfL-Kapitän Casteels bei einem missglückten Klärungsversuch Glück, dass Ikones Schuss geblockt wurde und Yilmaz daraufhin im Strafraum nur knapp am leeren Tor vorbeizog (63.).
Gegen zunehmend aufrückende Wolfsburger hatte Lille nun mehr Räume und nutzte diese: In der 72. Minute steckte der eingewechselte Angel Gomes durch zu Jonathan David, der völlig frei im Strafraum auftauchte und abschloss. Sein Schuss prallte vom Innenpfosten über die Linie. Gomes sorgte schließlich mit einem eigenen Treffer für die Entscheidung: Nach einem Ballverlust des VfL wurde der Stürmer im Sechzehner schnell freigespielt, den Ball schob er gekonnt ins Tor (78.). Auf der Gegenseite kamen die Wolfsburger in der Schlussphase noch zu ihrem Ehrentreffer durch Renato Steffen. Der Joker nahm die Kugel nach einem Ballgewinn von Arnold direkt und vollendete ins rechte Toreck.
Die Startaufstellungen:
VfL Wolfsburg: 1 Casteels – 4 Lacroix, 23 Guilavogui, 3 Bornauw – 19 Mbabu, 8 Vranckx, 27 Arnold, 6 Paulo Otavio – 7 Waldschmidt, 31 Gerhardt – 9 Weghorst
Trainer: Florian Kohfeldt
OSC Lille: 1 Grbic – 2 Celik, 6 Jose Fonte, 4 Botman, 28 Reinildo – 10 Ikone, 18 Renato Sanches, 21 Andre, 5 Gudmundsson – 17 Yilmaz, 9 David
Trainer: Jocelyn Gourvennec
Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien) Reporter: Peter Leissl