Deutschlands Handballer sind mit einem mühevollen Arbeitssieg in die Weltmeisterschaft gestartet. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gewann sein Auftaktspiel in der Gruppe A gegen Polen mit 35:28 (15:14). Bester deutscher Werfer im dänischen Herning war Renars Uscins mit zehn Toren. Spielmacher Juri Knorr, der fünfmal erfolgreich war, schied in der zweiten Halbzeit angeschlagen aus.
Verunsicherung zu Beginn
Deutschland startete in seiner bestmöglichen Formation. Und trotzdem wirkte die DHB-Auswahl um ihre routinierten Leistungsträger verunsichert und zeigte wie im Test gegen Brasilien große Schwächen im Angriffsspiel. Es fehlte an Präzision im Tempospiel nach vorn. Gislason kochte bereits nach fünf Minuten.
Vor allem die Chancenverwertung seines Jungstars gefiel dem Isländer überhaupt nicht - Uscins vergab drei seiner ersten vier Würfe aufs Tor. Selbst mehrere Phasen in Überzahl konnte der Olympia-Zweite nicht nutzen, um davonzuziehen. Gleichzeitig ließ die deutsche Abwehr den Polen, die immer wieder über den Kreis erfolgreich waren, zu viel Platz. Nach dem 1:0 lief die deutsche Auswahl durchgehend einem knappen Rückstand hinterher. Erst mit dem Halbzeitpfiff brachte Golla sein Team wieder in Führung.
Wolff bei Siebenmetern überragend
Einer der wenigen Lichtblicke im deutschen Team war Luca Witzke, der das Offensivspiel des DHB-Teams nachhaltig belebte. Sein Tor nach der Pause leitete einen 3:0-Lauf ein, mit dem der Favorit auf 18:15 davonzog. Als sich das DHB-Team scheinbar in einen Rausch spielte, schlichen sich wieder Unkonzentriertheiten bei den Abschlüssen ein. Beim Stand von 21:21 humpelte Führungsspieler Knorr mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld und wurde an der Seitenlinie im Kniebereich behandelt. Am Boden liegend sah der deutsche Publikumsliebling, wie seine Teamkollegen den Turbo zündeten und wieder mit drei Toren (24:21) in Führung gingen.
In dieser Phase trumpfte auch Wolff auf, der gleich zwei Siebenmeter parierte. Am Ende sorgte in Marko Grgic auch der Jüngste im DHB-Kader für frischen Wind, sodass der Sieg nicht mehr in Gefahr geriet. Bester deutscher Werfer im dänischen Herning war Renars Uscins mit zehn Toren. Nächster Gegner der DHB-Auswahl ist am Freitag die Schweiz.
Die Tore:
Deutschland: Knorr (5), Mertens (3), Golla (6), Uscins (10), Köster (2), Fischer (1), Witzke (5), Zerbe (1), Grgic (1), Lichtlein (1)
Trainer: Alfred Gislason
Polen: Syprzak (6), Pietrasik (7), Moryto (2), Jedraszczyk (4), Marciniak (1), Czuwara (1), Czaplinski (2), Wojdan (2), Olejniczak (2), Gebala (1)
Trainer: Marcin Lijewski
Schiedsrichter: Gjorgji Nachevski (MKD) / Slave Nikolov (MKD)