Der deutsche Medaillentraum ist geplatzt. Platz drei bei der Handball-Europameisterschaft und die damit verbundene Olympia-Qualifikation geht an Schweden. Deutschland konnte sich nach toller Aufholjagd nicht belohnen und verlor mit 31:34 gegen Schweden.
Vor allem in der ersten Halbzeit war Schweden die dominierende Mannschaft. Torhüter Andreas Palicka, der zum "Man of the Match" gewählt wurde, zeigte mit 19 Paraden und einer Fangquote von 45 Prozent eine überragende Leistung.
DHB-Team nutzt seine Chancen nicht
Dem DHB-Team fehlte in der ersten Hälfte die Dynamik in der Offensive: Zu oft fanden sie keine Lücke in der schwedischen Defensive und brachen ihre Angriffe wieder ab. Das deutsche Spiel war zu zentriert, die deutschen Außenspieler kamen in der ersten Hälfte nicht in die Partie. Dazu kam eine schlechte Chancenverwertung der deutschen Handballer.
So konnte Schwedens Torwart Palicka immer wieder parieren und hatte zur Halbzeit bereits 13 Paraden. Schweden nutzte die Ballgewinne immer wieder aus und kamen durch Tempogegenstöße immer wieder zu einfachen Treffern. Der 18:12-Pausenstand war deshalb verdient.
Aufholjagd ohne Krönung
Andreas Wolff begann die zweite Hälfte mit einer Parade gegen den Schlagwurf vom Regisseur Jim Gottfridsson (31.). Die Schweden kamen ungeordnet aus der Kabine: Lucas Pellas scheiterte am Pfosten, Jim Gottfridsson spielte einen Pass ins Aus. Die Anzahl der Abschlüsse blieb hoch. Beide Mannschaften fackelten nicht lange. Zwischenstand: 22:16 (38.) für die Schweden.
Der schwedische Trainer Glenn Solberg drückte zum zweiten Mal auf den Buzzer (45.). Das Momentum schien auf das Adlerteam übergegangen zu sein, sie hatten sich in der Defensive deutlich stabilisiert. Die deutsche Mannschaft blieb in Schlagdistanz und kam sogar bis auf ein Tor heran (54.), doch die Schweden bauten die Führung durch einen Heber (56.) wieder aus. Das 34:31 durch den Linkshänder Albin Lagergren war dann der Schlusspunkt. Bester deutscher Werfer war Renars Uscins acht Treffer.
Die Kader
Schweden: Palicka (GK), Thulin (GK), Carlsbogard, Darj, Pettersson, Karlsson, Wanne, Claar, Pellas, Lagergren, Gottfridsson, Bergendahl, Sandell, Nilsson, Johanssson, Wallinius Trainer: Glenn Solberg
Deutschland: Wolff (GK), Späth (GK), Lichtlein, Golla, Heymann, Fischer, Knorr, Zerbe, Köster, Weber, Uscins, Dahmke, Hanne, Steinert, Kohlbacher, Mertens
Trainer: Alfreð Gíslason
Schiedsrichter: Ivan Pavicevic und Milos Raznatovic (Montenegro)