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Merkel weiter deutlich vor Schulz

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz verliert in den Umfragen.

In der K-Frage kann Angela Merkel ihren Abstand zu Martin Schulz noch einmal leicht vergrößern. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer. Die Unionsparteien gewinnen in den Umfragen erneut dazu. Die SPD verzeichnet zum dritten Mal in Folge Verluste.

Datum:
02.06.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Zum dritten Mal in Folge verliert die SPD in der Politbarometer-Projektion, während die Union erneut zulegen kann. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 39 Prozent (plus eins) und die SPD nur noch auf 25 Prozent (minus zwei). Die Linke würde unverändert neun Prozent erreichen, die Grünen weiterhin sieben Prozent und die FDP bliebe bei acht Prozent. Die AfD könnte sich leicht verbessern auf acht Prozent (plus eins) und die anderen Parteien zusammen erzielten vier Prozent (unverändert). Damit gäbe es neben einer großen Koalition auch eine Mehrheit für eine Regierung aus CDU/CSU, Grüne und FDP – für Rot-Rot-Grün, eine Ampel aus SPD, Grüne und FDP oder Schwarz-Gelb würde es nicht reichen.

Bei der Frage, wen man nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler oder Kanzlerin hätte, kann Angela Merkel ihren Vorsprung vor Martin Schulz noch einmal leicht vergrößern. 59 Prozent (Mai: 57 Prozent) wünschen sich weiterhin Angela Merkel, 31 Prozent (Mai: 33 Prozent) möchten Martin Schulz als künftigen Kanzler (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Neben den CDU/CSU-Anhängern (95 Prozent) spricht sich auch eine Mehrheit der FDP-Anhänger (82 Prozent) für Merkel aus. Schulz, der in den eigenen Reihen von 73 Prozent unterstützt wird, bevorzugen auch die meisten Linke-Anhänger (55 Prozent). Die Anhänger der Grünen präferieren ebenso etwas häufiger Schulz (44 Prozent; Merkel: 39 Prozent), bei den AfD-Anhängern liegen beide gleichauf (Merkel: 35 Prozent; Schulz: 34 Prozent).

Top Ten: Christian Lindner erstmals im Ranking

Christian Lindner.
Zum ersten Mal schafft es Christian Lindner unter die ersten zehn.
Quelle: dpa

Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde im Mai von den Befragten neu bestimmt. Zum ersten Mal zählt jetzt Christian Lindner dazu, ausgeschieden ist Gregor Gysi. Die beste Bewertung erhält wieder Angela Merkel mit einer im Vergleich zum Mai unveränderten Durchschnittsnote von 2,2 auf der Skala von +5 bis -5. Knapp dahinter liegen Winfried Kretschmann mit 1,9 (Mai: 1,8) und Wolfgang Schäuble mit 1,9 (Mai: 1,9). Auf Platz vier kommt Thomas de Maizière, der sich mit 1,1 (Mai: 0,9) in Note und Rang verbessert. Neueinsteiger Christian Lindner erhält ebenfalls 1,1. Ihm folgt Sigmar Gabriel mit unveränderten 1,0 (Mai: 1,0). Im Anschluss Cem Özdemir mit 0,9 (Mai: 0,5) und Martin Schulz mit 0,8 (Mai: 0,6), die beide besser bewertet werden als im Vormonat. Am Ende der Liste stehen Horst Seehofer mit 0,6 (Mai: 0,5) und Ursula von der Leyen mit 0,4 (Mai: 0,3).

Deutsch-amerikanische Beziehungen auf Tiefstand

Bezeichneten im Oktober 2016, kurz vor der Präsidentschaftswahl in den USA, noch 82 Prozent der Befragten das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA als gut, so sind es jetzt nur noch 29 Prozent. Eine Mehrheit von 68 Prozent - so viele wie noch nie zuvor im Politbarometer - hält die bilateralen Beziehungen für schlecht (Okt. 16: 14 Prozent). Zudem bezweifeln die meisten Deutschen (69 Prozent), dass die USA unter Präsident Trump ein verlässlicher Partner sind, wenn es um die Sicherheit Europas geht. Nur 25 Prozent vertrauen darauf. Auch sieht eine große Mehrheit (79 Prozent) die internationale Zusammenarbeit bei Themen wie Klimawandel, Terrorismus oder Flüchtlinge durch die Politik des US-Präsidenten stark gefährdet, lediglich für 17 Prozent ist dies nicht der Fall.

Mit Blick auf die wirtschaftliche und politische Lage weltweit glauben 61 Prozent, dass wir in besonders unsicheren Zeiten leben, 37 Prozent verneinen das. Dieser Einschätzung schließen sich die Anhänger aller Parteien mehrheitlich an.

Nach NATO- und G7-Gipfel: Mehrheit erwartet mehr Zusammenhalt in der EU

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Donald Trump auf dem G7 Treffen.
89 Prozent wünschen sich einen stärkeren Zusammenhalt der EU-Länder.
Quelle: dpa

Der Wunsch nach einem engeren Schulterschluss der EU-Staaten wegen der Politik Donald Trumps ist mit 89 Prozent (Jan. II: 88 Prozent) unverändert hoch. Angestiegen ist aktuell die Erwartung, dass es dazu auch kommen wird: Rechnete Ende Januar rund die Hälfte (51 Prozent) der Befragten tatsächlich mit einem stärkeren Zusammenhalt der EU-Länder, so gehen jetzt zwei Drittel (66 Prozent) davon aus. 29 Prozent glauben das nicht (Jan. II: 39 Prozent).

Künftige Wirtschaftsbeziehungen: China und USA wichtig

Für Wirtschaft und Handel der EU sind sowohl China als auch die USA für die meisten Deutschen in Zukunft von großer Bedeutung. 89 Prozent sind der Meinung, China ist als Wirtschaftspartner für die EU wichtig (nicht wichtig: sieben Prozent). 79 Prozent sagen das von den USA. 19 Prozent meinen, die Vereinigten Staaten werden künftig wirtschaftlich keine wichtige Rolle für die EU spielen.

Große Angst vor Terroranschlägen

Beamter Bundespolizei im Flughafen.
80 Prozent rechnen künftig mit Terroranschlägen in Deutschland.
Quelle: dpa

80 Prozent glauben, dass es in nächster Zeit in Deutschland zu Terroranschlägen kommen wird, so hoch wurde die Terrorgefahr von den Befragten bisher noch nie eingeschätzt. Gut die Hälfte (52 Prozent) geht davon aus, dass bei uns zum Schutz vor Terroranschlägen genug getan wird (nicht genug: 40 Prozent). Die Anhänger von CDU/CSU (54 Prozent), SPD (56 Prozent), Linke (53 Prozent), Grüne (66 Prozent) und FDP (73 Prozent) stimmen dem mehrheitlich zu, während die meisten AfD-Anhänger (59 Prozent) beklagen, dass dafür in Deutschland nicht genug getan wird.

Die Umfrage zum Politbarometer...

...wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 30. Mai bis 1. Juni 2017 bei 1.301 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 44 Prozent, SPD: 26 Prozent, Linke: acht Prozent, Grüne: sieben Prozent, FDP: sieben Prozent, AfD: sieben Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 23. Juni 2017. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.

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