Drei Tage vor der Europawahl weiß knapp die Hälfte der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen. Das Interesse für die Europawahl ist dennoch so hoch wie nie – das zeigt das aktuelle ZDF Politbarometer Extra.
Das Interesse an dieser Europawahl ist so hoch wie bei keiner der vorausgegangenen Wahlen zum Europäischen Parlament. Vor fünf Jahren gaben lediglich 40 Prozent an, sich sehr stark oder stark für die Europawahl zu interessieren. Jetzt sind es 59 Prozent.
Projektion Europawahl
Wenige Tage vor der Europawahl zeichnen sich im Vergleich zur vorigen Wahl 2014 sehr deutliche Verluste für SPD und Union ab, während sich die Grünen stark verbessern könnten. Wenn schon heute gewählt würde, ergäben sich aktuell folgende Projektionswerte für die Parteien: Die Union käme auf 28 Prozent (minus zwei gegenüber der Vorwoche), die SPD auf 17,5 Prozent (plus 0,5), die Grünen auf 18,5 Prozent (minus 0,5), die Linke auf 6,5 Prozent (minus 0,5), die AfD auf zwölf Prozent (unverändert) und die FDP auf 5,5 Prozent (plus 0,5). Die anderen Parteien zusammen lägen bei zwölf Prozent (plus zwei).
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann es bis zum Wahlsonntag für die verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu entscheidenden Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 49 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Bei der letzten Europawahl 2014 waren CDU und CSU zusammen auf 35,3 Prozent und die SPD auf 27,3 Prozent gekommen. Die Grünen erreichten 10,7 Prozent, die Linke 7,4 Prozent, die AfD 7,1 Prozent, die FDP 3,4 Prozent und die anderen Parteien zusammen 8,8 Prozent.
Die Umfrage zum Politbarometer Extra ...
... wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 20. bis 23.5.2019 bei 1.779 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am 6. Juni 2019. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de