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CDU knapp vor SPD - Linke auf der Kippe

Knappes Rennen in Schleswig-Holstein: Die CDU liegt rund eine Woche vor der Landtagswahl vor der regierenden SPD. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer Extra. Unsicher ist auch, ob die Linke in den Kieler Landtag einziehen kann.

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein liegt die CDU knapp vor der regierenden SPD. Ob es der Linke gelingt, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, bleibt angesichts statistischer Fehlerbereiche offen. Nicht zuletzt deshalb bleibt es unklar, welche Parteien zusammen eine regierungsfähige Mehrheit im schleswig-holsteinischen Landtag bekommen könnten.

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich folgende Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit auf 32 Prozent, die SPD auf 30 Prozent, die Grünen auf zwölf Prozent, die FDP auf neun Prozent, der SSW auf drei Prozent, die Linke auf fünf Prozent und die AfD auf sechs Prozent. Die anderen Parteien, darunter auch die Piraten, kämen zusammen auf drei Prozent.

40 Prozent der Wähler noch unentschlossen

Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den kommenden Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen, weshalb ein Scheitern von Linke und AfD an der Fünf-Prozent-Hürde nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem können die Fähigkeiten der Parteien, in der letzten Woche vor der Wahl einzelne Wählergruppen unterschiedlich gut zu mobilisieren, wahlentscheidend werden. Zurzeit wissen 40 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Landtagswahl 2012 war die CDU auf 30,8 Prozent gekommen, die SPD auf 30,4 Prozent, die Grünen 13,2 Prozent, die FDP auf 8,2 Prozent, die Piraten auf 8,2 Prozent, der SSW auf 4,6 Prozent, die Linke auf 2,3 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 2,3 Prozent.

Gewünschter Ministerpräsident: Albig klar vor Günther

Torsten Albig (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Daniel Günther (CDU) im Kieler Landtag
31 Prozent wollen Herausforderer Günther als Ministerpräsident.
Quelle: dpa

Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, hat der SPD-Kandidat und Amtsinhaber, Torsten Albig (46 Prozent), einen klaren Vorsprung vor seinem Herausforderer von der CDU, Daniel Günther, den 31 Prozent als Ministerpräsidenten wollen (weder noch: vier Prozent; weiß nicht: 19 Prozent). Bei der Frage, was man von den führenden Politikern in Schleswig-Holstein hält, wird Torsten Albig (SPD) auf der Skala von plus fünf bis minus fünf mit einem Durchschnittswert von 1,5 bewertet. Daniel Günther (CDU) erhält 1,2, Monika Heinold (Grüne) 1,0 und Wolfgang Kubicki (FDP) 1,7.

Mögliche Koalitionen mehrheitlich abgelehnt

Keines der vielen denkbaren Koalitionsmodelle findet bei den Wahlberechtigten eine mehrheitliche Zustimmung. Noch am besten schneidet eine Koalition aus SPD, Grünen und SSW ab (gut: 38 Prozent, schlecht: 42 Prozent; Rest zu 100 Prozent jeweils „egal“ oder „weiß nicht“).

Eine große Koalition unter Führung der CDU (gut: 34 Prozent, schlecht: 41 Prozent) erfährt eine ähnliche Bewertung wie eine große Koalition unter Führung der SPD (gut: 34 Prozent, schlecht: 42 Prozent) oder eine Regierung aus CDU, Grünen und FDP (gut: 34 Prozent, schlecht: 42 Prozent). Noch deutlicher abgelehnt wird eine klassische Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP (gut: 25 Prozent, schlecht: 45 Prozent) und vor allem Rot-Rot-Grün (gut: 16 Prozent, schlecht: 67 Prozent).

Top-Themen: Bildung und Verkehr

Standbild:makroskop Bildung
Für 30 Prozent ist Schule/Bildung das wichtigste politische Thema.
Quelle: ap

Bei den aktuell wichtigsten Problemen in Schleswig-Holstein liegt das Thema „Schule/Bildung“ mit 30 Prozent auf Platz eins. Danach folgen die Themen „Verkehr“ (28 Prozent), „Flüchtlinge/Asyl“ (18 Prozent), „Infrastruktur“ (neun Prozent) und „Arbeitslosigkeit“ (neun Prozent). Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wird der CDU mit 32 Prozent (SPD: 29 Prozent; FDP: fünf Prozent; andere Parteien jeweils weniger als drei Prozent; Rest zu 100 Prozent jeweils „keine Partei“ oder „weiß nicht“) ebenso wie bei der Wirtschaftskompetenz mit 34 Prozent (SPD: 26 Prozent; FDP vier Prozent; andere Parteien jeweils weniger als vier Prozent) am meisten zugetraut.

Vertrauen in Kompetenzen: SPD bei sozialer Gerechtigkeit vorn

Gleiches gilt für das Thema „Schule und Bildung“, wo die CDU mit 32 Prozent vor der SPD mit 24 Prozent führt (Grüne: sieben Prozent; FDP: fünf Prozent; andere Parteien jeweils weniger als vier Prozent). Wenn es um „Flüchtlinge und Asyl“ geht, wird CDU (26 Prozent) und SPD (24 Prozent) ungefähr gleich viel zugetraut (Grüne: neun Prozent; FDP fünf Prozent; Linke vier Prozent; AfD: sieben Prozent).

Einen deutlichen Vorsprung verfügt die SPD (38 Prozent) bei der „Sozialen Gerechtigkeit“ vor allen anderen Parteien (CDU: 17 Prozent; Grüne: acht Prozent; FDP: vier Prozent; Linke: sieben Prozent; AfD: ein Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer Extra ...

... wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24.4. bis 26.4.2017 unter 1.001 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Schleswig-Holstein telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

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