Sie sind hier:

NRW: Rot-Grün ohne Mehrheit

Rund drei Monate vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wäre die SPD trotz Verlusten weiter stärkste Kraft. Das zeigt ein aktuelles ZDF-Politbarometer Extra. Auch die Grünen hätten Einbußen, so dass die amtierende Koalition keine parlamentarische Mehrheit mehr bekäme. Die CDU könnte zulegen, die AfD käme ins Parlament.

In Nordrhein-Westfalen wäre die SPD rund drei Monate vor der Landtagswahl stärkste Partei, sie muss jedoch im Vergleich zur letzten Landtagswahl ebenso wie ihr aktueller Koalitionspartner Grüne mit Verlusten rechnen, wenn schon jetzt gewählt würde. Die CDU, die vor fünf Jahren ihr mit Abstand schlechtestes Ergebnis erzielt hatte, würde sich wieder verbessern und die AfD könnte auch in NRW mit einem sicheren Einzug in den Landtag rechnen, ebenso wie die FDP. Die Linke hingegen steht auf der Kippe.

Projektion: SPD bei 36 Prozent

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)
55 Prozent wollen Amtsinhaberin Kraft wieder als Ministerpräsidentin.
Quelle: dpa

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die SPD käme zurzeit auf 36 Prozent, die CDU auf 32 Prozent, die Grünen könnten mit sieben Prozent rechnen, die FDP würde acht Prozent erreichen, die Linke fünf Prozent und die AfD neun Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen bei drei Prozent. Damit hätte die amtierende Koalition aus SPD und Grüne keine ausreichende parlamentarische Mehrheit mehr. Reichen würde es für eine große Koalition aus SPD und CDU oder für eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP, nicht aber für Rot-Rot-Grün.

Diese Projektion gibt die momentane Lage im Land wieder und stellt keine Prognose für den Ausgang der Landtagswahl am 14. Mai dar. (Ergebnis der Landtagswahl 2012: SPD: 39,1 Prozent CDU: 26,3 Prozent, Grüne: 11,3 Prozent, FDP: 8,6 Prozent, Piraten: 7,8 Prozent, Linke: 2,5 Prozent, Andere: 4,4 Prozent).

Wunsch-Ministerpräsidentin: Vorsprung für Hannelore Kraft

Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsident oder Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen hätte, liegt Amtsinhaberin Hannelore Kraft mit 55 Prozent weit vorne. CDU-Herausforderer Armin Laschet kommt lediglich auf 29 Prozent (keiner von beiden: fünf Prozent; weiß nicht: elf Prozent).

Während Kraft von den SPD-Anhängern (85 Prozent), denen der Grünen (75 Prozent) und der Linken (75 Prozent) mehrheitlich gewünscht wird, sprechen sich Mehrheiten der CDU-Anhänger (54 Prozent), der FDP-Anhänger (61 Prozent) und der der AfD (58 Prozent) für Laschet aus.

Kraft und Lindner bei eigenen Anhängern beliebt

Armin Laschet
CDU-Anhänger geben Spitzenkandidat Laschet eine Bewertung von 1,8.
Quelle: ZDF

Bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala (sehr hohes bis sehr niedriges Ansehen) erhält Hannelore Kraft einen Durchschnittswert von 1,5, Armin Laschet wird mit 0,7 bewertet, Sylvia Löhrmann (Grüne) mit minus 0,2 und Christian Lindner (FDP) mit 1,0. Für den AfD-Spitzenkandidat, Marcus Pretzell, kann kein Wert ausgewiesen werden, da ihn 69 Prozent aller Befragten mangels Bekanntheit nicht bewerten konnten. Auffällig ist vor allem die eher mäßige Bewertung von Laschet (1,8) und Löhrmann (1,5) bei ihren jeweils eigenen Anhängern. Kraft und Lindner werden hingegen von ihren Anhängern jeweils deutlich stärker wertgeschätzt (3,0 bzw. 3,4).

Mäßige Zufriedenheit mit Regierung und Opposition

Die Zufriedenheit mit der Landesregierung insgesamt und auch mit den beiden Koalitionspartnern fällt eher bescheiden aus, aber auch die Arbeit der Oppositionsparteien wird eher kritisch bewertet. So kommt die Landesregierun insgesamt auf einen schwachen Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala von 0,5, die SPD in der Regierung wird mit 0,7 bewertet und die Grünen sogar mit minus 0,2. Die Arbeit der CDU-Opposition im Landtag wird mit 0,4 benotet, die der FDP mit minus 0,3 und die Arbeit der Piraten mit minus 3,0.

Bei den aktuell wichtigsten Problemen in NRW wird das Thema Flüchtlinge und Asyl am häufigsten (32 Prozent) genannt. Danach folgen die Themen Schule und Bildung (24 Prozent), Verkehr (16 Prozent), Arbeitsplätze (14 Prozent) und Kriminalität (13 Prozent).

Wunschpartner: Rot-Grün und Große Koalition

landespolitischer jahresauftakt mit kraft und loehrmann
Mit 48 Prozent fände eine SPD/Grüne-Koalition die größte Unterstützung.
Quelle: dpa

Bei der Bewertung verschiedener Koalitionsmodelle fände mit 48 Prozent eine SPD/Grüne-Koalition die größte Unterstützung (schlecht: 33 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils “egal“ oder “weiß nicht“). Ähnlich bewertet wird auch eine große Koalition aus SPD und CDU (46 Prozent “gut“ und 35 Prozent “schlecht“). Eine Regierung aus CDU und Grünen wird knapp abgelehnt (36 Prozent “gut“ und 40 Prozent “schlecht“). Alle Koalitionsmodelle aus drei Parteien erfahren eine deutliche Ablehnung.

Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra ...

... wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 6. bis 8.2. 2017 unter 1.116 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.