Bei den Sozialdemokraten steht bislang die Frage im Vordergrund, ob die SPD die Große Koalition fortsetzen soll und wie die Partei in dem Bündnis wieder an Profil gewinnen kann. Bei den Christdemokraten dagegen kommt der Wettstreit um den CDU-Parteivorsitz in Schwung, nachdem Angela Merkel nach 18 Jahren an der Parteispitze angekündigt hat, nicht mehr erneut als Vorsitzende antreten, aber dennoch Kanzlerin bleiben zu wollen.
Wie viele Bewerber sich letztlich zur Wahl stellen werden, ist derzeit noch völlig unklar. Einige CDU-Spitzenpolitiker haben sich aber bereits in Stellung gebracht. Als aussichtreiche Kandidaten gelten Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz sowie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Kampf um Merkels Nachfolge
Mit Spahn und Merz, die beide dem konservativen Flügel der Partei zugeordnet werden, bewerben sich gleich zwei Gegenspieler von Angela Merkel um deren Nachfolge. Von der dritten Kandidatin und Merkel-Vertrauten, Annegret Kramp-Karrenbauer, ist derzeit noch wenig zu hören.
Bei den Christdemokraten scheint vor allem die Ankündigung von Friedrich Merz, sich für den Parteivorsitz bewerben zu wollen, eine Art Euphorie ausgelöst zu haben. Der Politiker polarisiert die Partei, insbesondere die Konservativen in der Union wünschen sich den einstigen Widersacher Merkels an der Spitze der CDU.