Das beklagen Eltern- und Lehrerverbände sowie kommunale Spitzenverbände. In Nordrhein-Westfalen kritisiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Regierung unter Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Er gehe mit seiner "schnellen und unvorbereiteten Wiedereröffnung der Schulen ein hohes Risiko für alle Beteiligten ein", auch weil "Warnungen ignoriert werden".
In nicht wenigen Schulen können viele Lehrer schon deshalb nicht unterrichten, weil sie zur Risikogruppe in der Corona-Pandemie gehören. Wegen der Abstandsgebote von mindestens 1,50 Meter in allen Klassenräumen müssten Schulklassen halbiert oder gar gedrittelt werden. Deshalb sei auch in weiterführenden Schulen ein geregelter Betrieb nur mit maximal zwei Jahrgangsstufen möglich. Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger rechnet damit, dass auch das kommende Schuljahr im "Krisenmodus" laufe. Allenfalls die Hälfte der durchschnittlich 30 Wochenstunden könnten unterrichtet werden, so dass auch langfristig "Homeschooling unvermeidbar" sei. Schülervertreter beklagen indes "hohen emotionalen Stress". Viele Schüler hätten Angst, Angehörige anzustecken. Daher fordern sie "flexible Lösungen" bei der Notenbildung für Schulabgänger.