Das ist offenbar nichts Außergewöhnliches, denn die Schule zählt nicht einmal zu den besonders sanierungsbedürftigen in der Hauptstadt.
Laut einer aktuellen Studie der staatlichen Förderbank KfW hat sich der Investitionsrückstand an deutschen Schulen inzwischen auf 47,7 Milliarden Euro erhöht. Dabei hatten Bund und Länder verkündet, mehr Geld in den Bildungsbereich zu investieren. So hatte auch der rot-rot-grüne Senat in Berlin bereits vor zwei Jahren seine Schulbauoffensive auf den Weg gebracht: 5,5 Milliarden Euro bis Ende 2026 für Sanierung und Neubau. Passiert ist bisher wenig. Nach Ansicht von Matthias Sundermeier, Professor für Bauwirtschaft und Baubetrieb an der TU Berlin, fehle es allein schon an Personal. Berlin brauche fast doppelt so viele Mitarbeiter in den Bauämtern, um die angestrebten Sanierungsziele zu realisieren.
Für Schüler und Lehrer bedeutet das: Weiter lernen in bröckelnden Gemäuern oder Not-Containern - und das bei steigenden Schülerzahlen und akutem Lehrermangel. Auch an der Anna-Lindh-Schule fragen sie sich, wie lange sie das schulpolitische Versagen noch kompensieren können: "Uns gehen langsam die Ideen aus, um den Schulbetrieb verantwortungsvoll bei einer hohen Qualität aufrechtzuerhalten", so der Schulleiter. "Der Schulbetrieb braucht minimale Lebensbedingungen und wir nähern uns langsam aber sicher der roten Linie."
Frontal 21 über die Auswirkungen jahrelanger Sparpolitik im Bildungsbereich und die Folgen für Schulen und Lehrer.