Neue Unterlagen werfen Fragen über die merkwürdige Rolle des Verfassungsschutzes und seiner V-Männer bei der Aufklärung der NSU-Mordserie auf.
Diese legen nahe, dass der ehemalige Verfassungsschutzspitzel Ralf Marschner. alias "Primus", das NSU-Trio und sein Umfeld viel besser kannte, als er zugab. So soll der NSU-Terrorist Uwe Mundlos während seiner Zeit im Untergrund in der Baufirma von Marschner gearbeitet haben. Dessen V-Mann-Akte wurde auffällig früh gelöscht, seine Strafakte soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Chemnitz im August 2010 beim Hochwasser in Sachsen verlorengegangen sein.
Dubios auch, dass das Handy des 2014 verstorbenen Neonazis und V-Mannes Thomas R., Deckname "Corelli", erst im Sommer 2015 in einem Panzerschrank des Verfassungsschutzes gefunden, und erst vor wenigen Tagen dem Bundeskriminalamt übergeben wurde.
Frontal21 über die NSU-Aufklärung und den Verfassungsschutz in Erklärungsnot.