Der Tunesier Anis Amri konnte den Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 planen und ausführen, obwohl Geheimdienste und Polizeibehörden ihn auf dem Schirm hatten.
Die Autoren befragten Angehörige und Bekannte Amris, Ermittler, Zeugen und Überlebende des Terroranschlags, sichteten zehntausende Seiten Ermittlungsakten. Ihre Bilanz: Behördenchaos verhinderte, dass der Islamist Amri rechtzeitig gestoppt wurde. "Der Anschlag vom 19. Dezember 2016 hätte verhindert werden können und verhindert werden müssen", ist Hans Christian Ströbele von Bündnis 90/Die Grünen und langjähriges Mitglied des Parlamentarischen Geheimdienst-Kontrollgremiums überzeugt.
Der Film zeichnet den Weg des späteren Attentäters von seiner Heimatstadt in Tunesien bis zum Tag des Anschlags in Berlin detailliert nach. Der Bruder Amris und Mithäftlinge aus Italien beschreiben, wie und warum sich Amri radikalisierte. Die Autoren konnten interne Ermittlungsakten einsehen und auswerten. Sie stoßen auf Widersprüche, Fehleinschätzung und Vertuschungsversuche der Behörden. Sie rekonstruieren, dass frühe Warnungen vor dem späteren Attentäter nicht ernst genommen wurden. Zum Beispiel die eines syrischen Flüchtlings, der mit Amri zusammen in einem Flüchtlingsheim wohnte. Selbst Hinweise des marokkanischen Geheimdienstes blieben folgenlos.
Im Film kommen Überlebende des Anschlags zu Wort, die bis heute nicht verstehen können, warum die deutschen Sicherheitsbehörden den Mörder Anis Amri nicht stoppten.