Seit 2016 gilt die Balkanroute als geschlossen, nachdem Ungarn an seinen Grenzen zu Serbien und Kroatien Zäune errichtete. Nun hat sich die Balkanroute weiter nach Westen verlagert. Die bosnische Region um Bihac ist zum Hotspot für Migranten geworden, die illegal über die "grüne" Grenze in die Europäische Union wollen.
Die örtlichen Behörden sehen sich überfordert, die rund 7000 Menschen leben in improvisierten, überfüllten Lagern oder im Freien. Die Zustände in den Camps sind desolat, der nahende Winter wird die Lage verschlimmern, so auch im Flüchtlingslager Vucjak. Es entstand auf einer ehemaligen Mülldeponie. Die Europäische Union kritisiert das Camp als einen unwürdigen Ort. Hier hausen rund 800 Männer, vor allem aus Pakistan, Afghanistan, manche auch aus Syrien. Es ist verdreckt, unhygienisch, und es mangelt an allem.
Die internationalen Organisationen und NGOs wollen damit nichts zu tun haben, das Lager entspräche nicht ihren Standards. Nach Angaben von Helfern haben viele Migranten Verletzungen, die ihnen kroatische Grenzpolizisten zugefügt haben sollen. Hauptsächlich seien es Blutergüsse von Schlägen und Tritten, gelegentlich auch Knochenbrüche. Kroatien bestreitet die Vorwürfe.